Gestern Nachmittag bot es sich an, dieselbe Runde von vorgestern – aber im Uhrzeigersinn – abzuradeln, also mit Rückenwind hinterm Elbdeich.

Erstaunlich enthaltsam im Fotografieren – hinter Fährmannssand erst, querab Giesensand, steige ich vom Rad. Mal wieder ziehen mich Ansammlungen von Nonnengänsen in ihren Bann.

Neben der eben gezeigten Westgruppe gibt es eine Ostgruppe. Zu beiden fliegen Schwärme von Nonnengänsen von der Elbe her über den Deich zu.

Nach und nach entwickelt sich die bekannte „dichte Packung“ aus jeder Teilgruppe. Das Schwanenpaar betrifft das nicht, es hat Besseres zu tun.

Und die Ursache des starken Anflugs, fortwährend? – Elbe-seitig herrscht Flut, das Süßwasserwatt wird zunehmend überspült, getoppt vom gegenanpfeifenden Südost, Wellen durch Schifffahrt.
Da futtern sich die Nonnengänse, vermutlich nicht mehr „unsere“, sondern Durchzügler aus Südwest, lieber auf den Marschwiesen hinterm Deich durch.

Elbdeich Hetlingen – Frühlingsgelb bestimmt das Deichvorland, bis es demnächst von Schilf, Rohrkolben und Binsen überwachsen wird.
Weiter geht`s, an Hetlingen zwischen den Deichen vorbei.
Erste Fohlen (nicht fotografiert) sind ebenfalls aufgetaucht sowie Lämmer einer von den Deichschafen abweichenden Rasse, die hier zwischen den Deichen grast.

Interessant das Verhalten der Pferde – in lockerer Gruppe grasend im Windschatten der Idenburg-Eichenallee …

In Gruppe zusammenstehend (anderswo ebenfalls), Nasen zusammen, im pfeifenden Südostwind auf der Luvseite.

Rauchschwalben vollführen elegante Fliegenfang-, vielleicht auch Spaßflüge im Umfeld des Bullenfluss, durchjagen die Überfahrt – sicherlich Insekten unter der Brücke erbeutend.
Zwischendrin sitzen sie zwitschernd im Gebüsch und auf Bäumen – eine Esche im vorherigen Foto.

Vor 1,5 Wochen sahen die ersten Rückkehrer, hier zerzaust bei Fährmannssand, ziemlich ramponiert aus. Mag sein, dass die bei der Anreise von Süden her ein Unwetter erwischt hat.
Inzwischen jedenfalls scheinen alle wohlauf, die Brutsaison startet(e).

Marsch, Geesthang voraus – dort oben hatte ich in den Vorjahren jeweils meine ersten Maikäferbegegnungen.
Das scheint noch nicht so weit – diesmal erlebe ich anderes.
Bericht folgt.
Es ist immer erfreulich, bei Fuß- oder Radwanderungen so vielen verschiedenen Lebewesen zu begegnen. Die großen Nonnengansscharen haben es mir besonders angetan, wahrscheinlich deshalb, weil ich noch nie die Bekanntschaft dieser Gans gemacht habe.
Ja, die sind beeindruckend! – Was den Druck auf die Fläche angeht, kann ich private Eigentümer verstehen, die Änderungen (sei es in der Zahl der Gänse oder / und in Sachen Entschädigung) fordern.