
Auf geht`s gen Pinneberg, gleich hinter Wedel vorbei an Spargel-Folienreihen, Saison hier beendet, Folie geordnet beiseite gelegt, Spargel wächst frei – vorbildlich: mechanische Unkrautbekämpfung zwischen den Reihen.

Ankunft Pinneberg – die Bäume der jungen Eggerstedtsiedlung nehmen langsam Gestalt an.

An der Mühlenau, Christiansenweg – überbreit, Niedrigwasser.

Hoch aktiv an den angesichts Überbreite und kaum Abfluss nur schwachen Strukturen sind Stockentenerpel sehr beschäftigt.
Die halten sich angesichts „Konditionierung“ durch übermäßiges Füttern in übergroßer Zahl hier auf, reagieren auf Ankommende wie dressiert. – In diesem Fall nun nicht, sie finden offenbar Interessantes, suchen jeden Kiesel ab, buddeln im weichen Gewässergrund.
Was da wohl die Ursache ist ??? (Vorweggenommen: Im weiteren Radeln erlebe ich wohl, dass Delikatessen gesucht werden – Fütterbrot ist ohnehin nicht gesund für Wasservögel.)

Durch den Stadtwald Fahlt an der Pinnau angekommen – Tideniedrigwasser. Die Lenkbuhne, gern von Neunaugen und anderen zum Laichen genutzt, ist angesichts geringen Abflusses fast freigefallen.

Bekanntes Bild auch hier: „Dressierte“ Enten rauschen heran.

Hoppla, was ist das – die Ringe des Saturn?
Ich muss gestehen, diese Mühlenau- / Pinnautour und zurück steht dieses Mal unter dem Motto „Mittagessen“.

Erstmal ein Köstritzer, schwarz – hinzu kommt, köstlich, Hamburger Pannfisch.

Zurück geht`s wieder über die Mühlenau, andere Querung, querab Regionklinik.

Detailblick – da, schon wieder – 2 Stockentenerpel …
Hier hatten wir eine Vielzahl Treibselsammler aus Hölzchen & Stöckchen angelegt. Die wirken.

Und siehe da, (auch) diese Vögel haben Besseres zu tun. Zumal sie sehen, dass ich nicht vorhabe, sie zu füttern.

Intensiv suchen sie das Umfeld der Treibselsammler ab, kontrollieren, was an den Sammlern dreidimensional so geboten wird.

Da! Der eine hat etwas „abgepflückt“, muss was Tolles sein. Der andere jedenfalls will das sofort haben!
Der Fänger ist schwer beschäftigt, rüttelt, schüttel, wäscht …
Die Beute entgleitet, wird durch Gründeln wieder erfasst. Das Rütteln geht weiter. Der andere dem Fänger immer auf den Fersen …
Irgendwie scheint es dann geklappt zu haben, die Beute ist verschluckt.

Ich gucke mich näher um. Vielleicht ist dies die Erklärung, auch vorher bereits andernorts bemerkt: eine leere Haut / Panzerschale der Chinesischen Wollhandkrabbe (rücklings, das Weisse links unten im Foto).
Da stand und steht wohl „Butterkrebs“ auf dem Speiseplan der Enten! Tolle Saisonspeise (vgl. im unteren Teil des verlinkten Berichts)!

Und weiter geht`s, die Mühlenau bachab entlang, Richtung Bahnquerung. Neben dem Kies unter dem Buchenbogen querab Rosengarten sitzen zwei Enten.

Ein Stockentenpaar – ruhend auf einem Findling, irgendwann muss ja mal Pause sein.

Ich unterquere die Bahntrasse. Hier ist der krasse Niedrigwasserzustand der Mühlenau nach ein paar Wochen ohne Regen (nach scheinbar nassem Frühjahr!) zu erkennen.
(Zu) wenig Wasser?!? Die (bestehende) planetare Übernutzung unseres Planeten – des einzigen, den wir haben – fängt vor Ort an. Man muss halt die Augen offen halten.
Oft werde ich gefragt, „Woher wissen Sie das alles?“ oder es wird angemerkt „Der … wusste das selbstverständlich alles schon.“ – Das ist weder ein Wunder noch eine Kunst.
Vor 15 Jahren, 2008, veröffentlichten wir in der Reihe der Edmund Siemers-Stiftung eine Arbeit inkl. Wissenshintergrund über unseren Umgang mit Wasser und Boden in Norddeutschland und wie Veränderungen im Sinn von Verbesserung / Nachhaltigkeit aussehen könnten. Die dahinterliegende Arbeit stammt aus 1998 – 10 Jahre zuvor! – und fußt auf einem beispielhaften Forschungsprojekt im Stör-Einzugsgebiet Schleswig-Holstein, 1996.
Was unsereinem gegenüber schonmal als besseres Wissen (gern in einem Wort, vorn großgeschrieben) oft genug tituliert wird, ist nichts anderes als bitteres Zeugnis der Ignoranz unserer Politik gegenüber guter Praxis aus Wissenschaft und Technik.
Zurück zu den Bächen – von weiteren Radelerlebnissen wird weiter zu berichten sein.
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