Anfang März 2023 waren testweise je ein Lkw Kies an einem nur 3 km langen Nebenbach der Bilsbek zur Strukturverbesserung eingebracht worden – einer mündungsnah, der andere ca. 1 km bachauf. Gearbeitet wurde, wie üblich, auf Moräne – oben durchgängig vorhanden, unten (aktueller Bericht dazu folgt) in der Bilsbek-Aue als Ausläufer eines Sporns, der mit Buchenmischwald bestanden ist.
Das Experiment hatte allen Beteiligten gefallen, so dass die beiden restaurierten Strecken nun mit je derselben Kiesmenge etwa verdoppelt wurden.

Schnell ist das untere Ende unserer Bearbeitungsstrecke fertiggestellt – 2 Rauschen mit angepasstem Niedrig- / Mittelwasserprofil.

Gleich oberhalb befindet sich eine Rohrüberfahrt, im An- und Abstrom stark von Hochwasseran- und -abstrom seitlich erodiert.
Diese 4 Schwachpunkte werden mit Kies wie üblich dynamisch entlastet.

So entsteht eine Schutzschicht, die nicht nur als Lebensraum, sondern auch biologisch-chemisch als Reinigungsschicht wirkt.

Vor der Weiterfahrt zur mündungsnahen Strecke sehen wir uns im vor 2 Monaten bekiesten Bereich an, wer diesen Lebensraum aktuell besiedelt.

Schon erstaunlich, wie Vermehrung, Abdrift und Aufwandern neuen Lebensraum bevölkern. Kleine und große Bachflohkrebse, Steinfliegen-, 2 sich im Hausbau unterscheidende Köcherfliegen-, Zuckmücken- und Kriebelmückenlarven sowie kleine Käfer und Tubifiziden sind zu finden.

Oben links ergänzt ein Strudelwurm (das platte, schwarze Tier) die Artenliste. Weiter im Bild sind kleine Bachflohkrebse und ein Tubifex zu erkennen.

Kleine Bachflohkrebse, eine erwachsene Wasserassel und 2 unterschiedlich große Steinfliegenlarven, rechts „am Stock“.
Immer wieder erstaunlich, welche Bedeutung für das gesamte Fliesssystem, aber auch für die Gesamtlebensgemeinschaft ringsum solch unscheinbare Bäche haben – nicht nur im eigentlichen Wasserbereich. Auch die Luftikusse wie Vögel und nicht zuletzt Fledermäuse profitieren von der geradezu üppigen Insektenproduktion.
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