Wir setzen uns für mehr Natur in der Stadt und auf dem Land ein.
„Mein Spezielles“ ist über diesen Blog und meine Homepage hinreichend bekannt – das (Wieder-)Beleben von Bächen und kleinen Flüssen.
Neben dem Speziellen umgibt uns selbstverständlich das Allgemeine, rund um den Wohnbereich – Stadtnatur. Überall piepen, zwitschern, tirilieren Vögel, abhängig vom Lebensraumangebot. – Wenn man sie nur erkennen würde …
Zwar gibt es heutzutage jede Menge Hilfen, z.B. per Buch und Ting-Stift unter der Rubrik „Was fliegt denn da?“, aber der eine oder die andere scheint „live“ damit nicht zwangsläufig identisch oder identifizierbar. – Ob es daran liegt, dass der Vogel Dialekt benutzt, die spezielle Aufnahme im Hilfsmittel schwach, wenig charakteristisch ist? Oder es liegt an meinem Unverständnis, das eine und das andere Gehörte miteinander zu verbinden.
So bin ich froh, dass sich gelegentlich Interessierte zu Rundgängen an wechselnden Orten finden, ziemlich Hörkundige dabei. Diesmal war unser Zuhause, Umfeld Reepschlägerhaus, Wedel, ausgewählt. In der Süd-Nord-Achse gingen wir ca. 600 m entlang Spielplatzzeile und durch weitgehend beruhigte Wohnbereiche, um unser Gehör zu schulen. Den Rückweg wählten wir mit einigen Erweiterungen, so dass insgesamt ca. 1,5 km zusammenkamen.

Zu Beginn erfreute uns eine kurz auf buschartigem Jelängerjelieber besonnt rastende Hornisse.

Die im Vorjahr an unserem Gebäude angebrachten Mauerseglerkästen wurden bestaunt.
Die habe ich 2022 beschrieben. – Die Spatzen lieben sie! Wir sind gespannt, wie es weitergeht, ob „Junge Wilde“ (Mauersegler) dieses Jahr noch die Spatzen herauswerfen.

Es gab auch allerhand Vögel zu sehen – so diesen männlichen Buntspecht, …

… der uns zwar im Blick behielt, sich ansonsten aber nicht um uns kümmerte.

Am nördlichen Wendepunkt enden wir „im Baumschulland“. Wir sehen den Slogan „Grün ist Leben!“ – aber warum wird dann flächig Glyphosat-Gelb hergestellt?!
Die geackerten Wege immerhin zeigen, dass mechanische Bearbeitung, wie rechtlich vorgesehen, stattfindet. Dazu bedurfte es vor einigen Jahren der Aktivierung der zuständigen Aufsicht. Lobbyismus in Deutschland und in der EU lässt befürchten, dass das lange geschleppte generelle Verbot dieses Allesvernichters weiter verschleppt wird. Gleichwohl wurden in den USA bei Privatprozessen Millionenstrafen für den Hersteller (nun: deutschen Käufer) fällig.
Diese Flächen (Länge Ost-West ca. 1,7 km, Tiefe Süd-Nord bis gut 400 m) sind halbwegs überplant. Wir dürfen gespannt sein, ob die seit Jahr(zehnt)en von, darf ich so sagen, politischem Größenwahn getragene Idee „Wedel Nord“ nach der jüngsten Kommunalwahl weiter vorangetrieben wird.

Rotdorn in voller Blüte.

Zurück am Startpunkt – nix Einheimisches. Berichten kann ich aber, dass neben der von Insekten geschätzten Blütenpracht chinesischen Ahorns auch die „Nasen“ ihre Liebhaber finden. So man nicht beim herbstlichen Schnitt alle Frucht entfernt (… !), werden diese gern von Dompfaffen verzehrt.
Die Nasen unserer Feldahornbäume scheinen im Winter insbesondere Erlenzeisigschwärme zu lieben.
So, was war nun mit dem Hören, Erkennen von Vogelarten am Gesang? Am häufigsten hörten wir Amsel und Buchfink, Spatz, Kohl- und Blaumeise (die (er)kennen wir ja noch alle). Amsel und Meisen sowie Stare fütterten ausgeflogene Junge – piep, piep!
Dann waren Rotkehlchen, Dompfaff, Ringeltaube, Zaunkönig, Heckenbraunelle und Mönchsgrasmücke festzustellen – Zilpzalp und Fitis nicht zu vergessen (ja, beide). Am Nordrand zeigte sich ein Eichelhäher, eine Dorngrasmücke liess kurz ihren Gesang aus grünem, bebautem Raum über die Baumschulflächen hören.
Zwei Grünfinken liessen sich hören, Distelfink blieb vage, sind aber vorhanden. Der gesehene Buntspecht, s.o., gab keinen Ton von sich. Der sonst oft zu hörende Grünspecht hielt während unseres Rundgangs seinen Schnabel. Graugänse und Mauersegler überflogen uns.
Da ist uns ja allerhand begegnet per Auge und / oder Ohr – immerhin 21 Arten.
Ich ergänze jüngere Erlebnisse, bei denen 6 Elstern (Eltern und Junge?) unser dreidimensionales Grün intensiv durchforschten, wohl auf der Suche nach fressbaren Jungvögeln. Eine Rabenkrähe bescherte dem durch beeindruckenden Einsatz (was war in die gefahren, Nest irgendwo nebendran?) ein klares Ende.
Die Runde hat uns gefallen – gelegentlich folgen weitere Touren anderswo.
Wer sich in Bild, Text und Ton weiter informieren möchte, findet informative Vogelporträts mit guten Tonbeispielen hier, beim NABU.
Read Full Post »
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.