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Archive for the ‘Klima’ Category

Im Beitrag vom 12. März berichtete ich aus demselben Einzugsgebiet, heute mit Umtausch der ersten beiden Substantive in der Überschrift. – Das hat seinen Grund.

Ein Kollege im Bächeverbessern meinte, wir sollten doch den Verlauf der Bilsbek (alternativ: des Bilsbek) im oberen Bereich des Einzugsgebiets einmal ansehen, querab vom Himmelmoor.

Mir fällt stets Wiederkehrendes ein, das sich bei der Diskussion von Vorträgen ergibt. Kurz gefasst, beschreibe ich es mit dem Volksmund „Wer Augen hat, zu sehen, der sehe.“ (Wer online nachschlägt, findet diverse Herkunft – weiss nicht, ob Evangelisten das copyright besitzen.)

In der Sache handelt es sich um die geringe Kenntnis über unsere Quellen und quellnahen Bereiche unserer Bäche und kleinen Flüsse. Das gilt ebenso über unsere Eiszeitlandschaft mit all ihren Gleichheiten bis hin zu kleinräumigen Verwerfungen. Hinzu kommt die Fixierung auf eine bestimmte Landschaft, hier „Stichwort Moor“. Da bleibt für „den Forellenbach“, die Lebensgemeinschaften quellgespeister Bäche sowie die Vielzahl von Kieslaichern, die teils aus weiter abwärts liegenden Fischregionen, gar aus dem Meer hierher aufwandern, kein Gedankenraum.

Macht ja nix, vom Grundsatz her. Wenn allerdings Lernunwille dazu kommt …

Wir hatten das Glück, einen ausgesprochen aufgeschlossenen Eigentümer größerer Flächen dabei zu haben – also los, Richtung Nord- bis Westseite des Himmelmoors.

Von weiter abwärts „oben“ angekommen – die Bilsbek, querab vom Himmelmoor.

Ooooch, ist die klein, Mann! – Und durchgängig kanalisiert, übertief und …

Zeichen in der Wiesenlandschaft – Kurviges, Muldiges. Die Nässe jüngst bringt es an den Tag. Flach ins Gelände eingeschnitten floss das Wasser einst, wurde in der Landschaft gehalten.

Und heute … – überbreit, übertief. Wasserzutritte, insbesondere wenn „harte“ „Zeugen der Vergangenheit“ sie festlegen, machen die Übertiefe erlebbar.

Da, guckt mal, die Sohle …

Glasklar fliesst die Bilsbek auf lehmig-steiniger Moräne! KIES!

Auf weite Strecken Überbreite, zu kraftlos, Erosionssand zu sortieren. Der wird lediglich bei wechselnden Wasserführungen in der Fläche geschleppt.

Wie bekannt: Erosionssand, flächig, ist das „Leichentuch des Forellenbachs“. Man kann auch sagen „das Leichentuch der Laichbetten jeglicher Kieslaicher“ – Menschgemachte De-Naturierung.

„Mein drittes Bein“, ein fast mannsgroßer Haselstecken, bewährt sich: Beim Durchstechen des Sands knirscht und kracht es ordentlich. – Wir hören, eigentlich herrscht hier Kiesgrund (wie vorn zu erkennen).

Wir gehen weiter bachauf. Beidseitig wechselnde Bachbegleitung durch regelhaft auf den Stock gesetzte Alterlen bestätigt, dass das vorn Sichtbare in seiner Unnatürlichkeit ÜBERbreite dokumentiert.

Wir kehren um – vor uns eine beeindruckende Hundehirtin, die – bei allem (nur teils befolgtem) Leinenzwang – ihre „Herde“ sehr gut am Wort und Bein hat.

Wir ersparen uns daher jegliche Worte – ausser einer freundlichen Begrüßung.

Ein übertiefer Zufluss, durch übermäßigen Eingriff in den Bodenwasserhaushalt und daraus folgende Umsetzungen heftigst störende Eisenockermengen einleitend, schmerzt unsere Augen.

Wir sind mit dem uns begleitenden großen Grundeigentümer einig: Diesem Bach kann und soll hinsichtlich lebendigerer Gewässersohle und Entlastung vom Eisenzutritt geholfen werden. (Guten Mutes, auch andere für einen Start erforderliche Zustimmende zu motivieren, gehen wir weiter.)

Ah, Balsam! – Wer hat je wo solch Baum-Exemplar gesehen?! Eine Alt-Erle, fast an eine Eiche erinnernd.

Ja, und was ist / was war nun mit dem Moor ? !! ?

Wir blicken vom (vom Eiseneintrag abgesehen) glasklaren Moränenbach Bilsbek zurück, auf den Südwestrand des Himmelmoors: Birkenwald leuchtet uns entgegen.

Weiter bachab queren wir den Wasseraustritt aus dem Himmelmoor, der Bilsbek zufliessend – wie sich das bei einem (in Restaurierung befindlichen) Hochmoor gehört: pottschwarz.

Die leichte Braunfärbung der bisher berichteten Bilsbekstrecken erklärt sich aus diesem Zulauf, zunehmend mit Klarwasser aus Moränenflächen und Wiesen verdünnt.

Viel gelernt! – Abwarten, was die Zukunft bringt …

 

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Wir wandern den Berliner Bach Panke bachauf, im Südpankepark. Wer noch „echte“ Karten benutzt und lange keine Neuauflage gekauft hat, wird hier „Land“, ohne Wasser, ohne Park, sehen. Das hat sich glücklicherweise geändert. Aus unsichtbarem Regenwasserkanal ist immerhin wieder ein offenes Gewässer mit – dem Umfeld entsprechend begrenzter – städtischer Grünanlage geworden.

Spiegelungen, von Windwellen bewegt.

Im Zeitalter „Anpassung an den Klimawandel“ und „Schwammstadt“ vermissen wir hier „den Baum“, fehlen Bäume – insbesondere im unmittelbaren Bachumfeld.

Achtung, eckige Kurven voraus!

Straßenquerung voraus. Durchlass ohne Landorganismenpassage – aufgrund begrenzter Teilstreckenlängen für entbehrlich gehalten (?“Kein Service für Ratten.“?)?

Bachab des Durchlasses sorgen Stoppersteine für Ordnung bei höheren Abflüssen.

Bachauf, weitere Windungen voraus.

Urbane Spiegelung, der Mensch macht sich sein Umfeld zu eigen. – Davon steht sicherlich nichts in der Planfeststellung.

Großflächiger Rasenhang … – Bäume … ?

Urbane Spiegelung 2, Stoppersteine – wenn da man nicht …

… bachauf die Öffnung einer Verrohrung zu erwarten ist.

Ich gehe die Treppe runter, muss sein.

Der Rechen bewirkt Turbulenz – schön zu sehen, ist doch die Panke ein Bach.

Neben dem Treppenabgang, bachab, flutet Rasen – mehr oder weniger, abhängig vom Abflussgeschehen.

Blick bachab, Baustelle Abwasserpumpwerk der Berliner Stadtentwässerung in Sicht. Rückblick Südpankepark: Stützende Ergänzungsideen kommen …

Und weiter geht`s, bachauf.

Oha, ein hoch aufragender Querriegel. – Nun ist die Panke erstmal unsichtbar.

Der Panke auf der Spur, virtuell. – Real erinnern Findlinge, Kies, Schilfartiges an den Bach.

Gut 100 m weiter, Chausseestraße gequert – Unser Stadtplan zeigt Blau. – Kommt wohl noch.

Oder „Park“ („historischer Park“?) hat erfolgreich in der Planfeststellung der Gewässeröffnung widersprochen.

Und weiter unterfliesst die Südpanke Findlinge … – Hinten ist Technisches in Sicht.

Das wird die Teilung der Panke in Süd- und Nordpanke sein. Letztere wird unseren weiteren Weg leiten – demnächst mehr dazu.

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Der Berliner Bach Panke ist hier im Blog bereits öfter Thema gewesen. Erstmals im Bericht vom 18. September 2011 zeige ich mich durch diesen Stadtbach in seinem ökologischen Potential beeindruckt.

Das ist lange her. Inzwischen hat Berlin ein planfestgestelltes Vorgehen für die Verbesserung der Panke abgesichert und erste Verbesserungen begonnen.

Die Zukunft wird also spannend, nehme ich an.

Aus berufenem Mund war ich auf Veränderungen im Mündungsbereich der Nordpanke aufmerksam gemacht worden, bachab Chausseestraße. Die erspähte ich bereits mit Blick in Google Earth, virtuell.

In Einstimmung auf die für den 20. April geplante Veranstaltung für Gewässerverbesserungen im städtischen Raum wollten wir das Resultat dieser Arbeiten vor Ort ansehen.

Sonnenaufgang – das fängt ja gut an.

Kurze Zeit später – das war gar kein Sonnenaufgang. Die Sonne steht bereits höher, war im vorigen Foto allerdings von Wolken verdeckt.

Die Stadtvögel sind längst munter. Hier schwingt sich eine Nebelkrähe auf, schliesst sich weiteren an. Kleine Krähen- und Taubengruppen fliegen spielerisch über die Dächer, rasen durch die Straßenschluchten.

Nach dem Frühstück – das Wetter lässt sich gut an für den vorgesehenen Bachspaziergang.

Wir verlassen die Tram, auf geht`s.

Naturkundemuseum Berlin – da sind schon viele, die die Vielfalt erhalten wollen, gemeinsam.

Mit Bach-Restaurieren wird ein eigener Beitrag geleistet, Arten- und Individuenzahl werden erhöht, stabilisiert. Das hat auch Auswirkungen auf Organismen an Land, im Luftraum.

Wir biegen ab in den Schwarzen Weg.

Uuuups, da verschwindet die offen fliessende Südpanke gerade wieder im Rohr.

Beim Betrachten des vorherigen Fotos … – immerhin, ein Baum steht da auch, und noch ein und …

Irgendwie sieht dies Fliesswasser besonders aus – wer sind die Nachbarn? – Ahhh, die Erklärung?

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Ja, die Südpanke sieht hier wahrlich digitalisiert aus. Die Bedeutung der Zahl 1 wird durch den Baum symbolisiert. – Ohne Baum ist es die Null.

Aber das war nun Blödsinn. – Der Bund hat mit der Panke wenig bis gar nichts zu tun – Föderalismus, Ländersache (vgl. Link zur Landesverwaltung oben).

Was sehen wir weiter?

Schickes Pflaster hält die Gewässersohle sauber. – Na, sauber!

Wir sind am Ende des Schwarzen Weges angekommen. Mit schicker Turbulenz tritt hier die Südpanke ins Freie.

Ich erinnere mich an meinen Wechsel vom Strom- und Hafenbau Hamburg ins Bezirksamt Wandsbek. Da begrüßte mich der damalige Wasserwirtschaftsleiter mit den Worten „Willkommen in Wandsbek, Sie Gewässerökologe! Unsere Fliessgewässer sind eigentlich keine, sondern offene Regenwasserableitungen. Aber wir haben schon einiges verbessert.“. – Das war Anfang 1987. Meine Güte, wie die Zeit vergeht – oder ist sie stehen geblieben?

Immerhin fliesst dieser Teil der Südpanke frei – und nicht im Rohr.

[Falls das bisher Beschriebene womöglich gar nicht die Südpanke ist, und die sich etwas östlich verbirgt: Pardon! – Aber interessant zu sehen und drüber zu grübeln fanden wir dieses sichtbare Fliessgewässer schon.]

Wir queren die Straße, müssen uns ein wenig orientieren, woher das Wasser gekommen ist.

Ums Haus auf der anderen Straßenseite geblickt – das ist der Südpankepark. Das Fliessgewässer ist vor Unterqueren der Straße zu einem Ruhebereich erweitert.

Was sehen wir weiter, immerhin, ein Pankeufer ist grün – oh, beim Nachbarn, noch ein Baum, mehrere Bäume …

Beim Nachbarn sehen wir … Palmen !!! ??? !!! – Vorgriff in Anpassung an den Klimawandel?

Weiss da jemand besonders Bescheid? Wer ist dieser Nachbar?

Wenn wir der virtuellen Landkarte trauen dürfen, handelt es sich bei diesem großen, klotzigen Gebäudekomplex um den Bundesnachrichtendienst. Ja, gemäß Informationen aus Film, Funk und Fernsehen wissen die Bescheid. Besonders in den Sinn kommen einem Zeiten eines früheren Chefs und dessen, klammernd an ihm festhaltenden, Chef aus einem südlichen Freistaat. – Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Möge Klarheit herrschen – ausserhalb wie innerhalb der Mauern. (Ob es dazu unbedingt der Palmen [oder was auch immer die Geräte darstellen] bedurft hätte … – vielleicht sind auch die ein verzichtbares Relikt.)

Wir widmen unsere Aufmerksamkeit wieder dem Südpankepark – mehr dazu demnächst.

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Es sollte ein April-Besuch werden – in Berlin, Geburtstagsanlass.

Da unsere Lieblingsunterkunft allerdings Eigentümer-seitig familiär belegt und auch in der Folge gebucht war, nutzten wir statt des April-Geburtstags den vorhergehenden, im März.

Unterschied gleich beim Start. Bahnbaustellen lassen uns nicht in Altona, sondern am Hauptbahnhof Hamburg in den ICE einsteigen.

Wir sind früh genug, Plätze reserviert, richtiger Tag – kein Gedränge am Hauptbahnhof.

Das fängt ja gut an!

Landschaft saust an uns vorbei, hier: Energie-Landschaft, windig und solar.

Statt Naturflächen mit Solarzellen zu pflastern, wäre schnelleres Entwickeln der bebauten Flächen, insbesondere der „unendlichen“ Dachflächen-, Prüfort Parkplätze-, generell Plätze-zahl angebracht.

Wenn denn schon offener Boden, dann bittesehr nur mit parallelem Nutzungsaspekt. – Komische Sache das, wenn`s um Subventionen, um „Wirtschaft“ geht, geht plötzlich alles. Bei seit Jahrzehnten bestehenden Zielvorstellungen in Sachen Naturschutz – geht „gar nix“ ?? !! ??

Zeitweise begleiten uns flächig überstaute Wiesen- und Weide-, teils auch Ackerlandschaften. Wohl weniger aufgrund von Einsicht in Sachen Klimaschutz als vielmehr derzeit Zeichen in Sachen „Statistik Niederschläge“.

Flugs sind wir angekommen, Berlin Hbf. – So schick hat der 3XN-Cube noch nie gespiegelt … (jedenfalls lange nicht).

Auf dem Weg zum – fast – Berlin-Start-Ritual, Mittagessen. – Großer Aufmarsch, Staatsbesuch und Ministertreffen der Länder zeigen ihre Begleitsicherheiten.

Drinnen. – Wo steht soooo eine alte Kastanie?

Ja. – Dieses Ziel empfehlen wir gern.

Mein persönliches …
(wieder Salat statt Sauerkraut), super!

Zufrieden geht`s Richtung Tram, vorbei am Hauptbahnhof.

Geflügeltes – Nebelkrähe und Greif.

Der Hauptbahnhof – fast Christo-Kunst, Blau, im Zeichen des Wassers?

Wohl eher im Zeichen der allumfassenden Baumaßnahmen – am Gebäude und ums Gebäude herum.

In der Tram – angezeigt: mein April-Berlinziel – das Naturkundemuseum.

Hier wird am 20. April eine ganztägige Gewässerschutzveranstaltung angeboten.

Details folgen demnächst.

Mutter (Geburtstag voraus!) und Kind auf dem Nachhauseweg von der Schule getroffen. – Wir sind angekommen. Hoch oben über den Dächern von Berlin.

Nicht zuletzt diese Dachterrasse ist Grund unserer Begeisterung, wenn es mal wieder klappt.

Zwischendrin – so die Sonne scheint – mal eine angemessene Zeit (geschützt) braten, möglich von morgens bis abends – fast könnte man meinen, wir hätten Urlaub.

Wir sind gespannt, was das angedachte Programm bringen wird.

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Morgens: Rolladen hoch – zittrig, Mond und Laterne.

Später, nach dem Frühstück – aufkommende Helligkeit ermöglicht der Digicam scharfe Fotos.

Langsam verabschiedet sich der Mond.

Mond und Laterne – das Tageslicht hat übernommen.

Was hat es nun mit dem Titel „geheimnisvolle Spuren“ auf sich?

Küche lüften nach dem Spülen – wer zaubert(e) die Spuren auf die Scheibe?

Nochmal, ein Detail.

Das offene Fenster beschlägt am eiskalten Aussenteil. Die Scheiben sind durchweg sauber – gestern war der super Putzmann hier.

Was Feuchte und Frost hervorzauberten, sind seine – beim normalen Durchblick unsichtbaren – Arbeitsspuren.

Blick nach Osten, „fett“ Raureif auf einem Hausdach, hinter dem – erst gegen 9.35 Uhr – die Sonne auftauchen wird.

Im Lee der Sonne wird sich auf dieser Dachseite der Reif wohl bis gegen Mittag halten. Dann sollen die Temperaturen im Schatten so langsam den Nullpunkt erreicht haben.

Wer möchte, geniesst den Tag „auf der Sonnenseite“.

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So klein sie auch sein mögen, nach den Regen des Januar 2023 kann man sie (eigentlich) nicht übersehen – die kleinsten Adern, Ent- wie Bewässerung unserer Landschaft, die nach und nach zum Fluss Richtung Nord- oder Ostsee werden.

Wo diese kleinen Fliessgewässer Glück haben in unserer intensiv baulich und ackerbaulich genutzten Landschaft, fliessen sie oft in einem alten Wald. Auch hier sind sie nicht ungeschoren davongekommen, bieten aber in Reststrecken noch das, was als Entwicklungsziel für Verbesserungen gilt – standorttypische Struktur, entsprechende Besiedlung nach Arten und Individuen, ob es nun Pflanzen, Wirbellose oder Fische sind. Dass da dann zugehörige Vögel und Säugetiere profitieren, versteht sich von selbst.

Wir betreten die Waldpartie.

Stehendes und gefallenes Holz, teils in Abbau begriffen (mit einer Vielzahl Arten und Individuen, die hierauf spezialisiert sind), kennzeichnet heute (kleine) Flächen, die sich frei entwickeln dürfen. Wo das nicht erlaubt ist, wird hier bald „aufgeräumt“ werden.

Wie das mäandriert …

… immer wieder anders …

… und strudelt. Keine Frage, ein lebendiger Bach ist auch akustisch wahrnehmbar, hat in jeder Situation seine Stimme.

Hier, auf lehmiger Moräne Schleswig-Holsteins, dominiert Buchenwald. – Was nicht heisst, siehe linkes Ufer, dass Eiche und Erle nicht vorkommen würden.

Das potentielle Artenspektrum der Bäume und Sträucher ist breit, vergleiche z.B.  „20 Jahre Auwaldbildungsprojekt LMG-Zukunftswald„, S. 37 (zur Vogelwelt vgl. S. 54).

Auch diese Strecken werden meist (leider zu „hart“) unterhalten. Standorttypische Totholz- und Laubansammlungen, temporäre Aufenthalte mit hoher Bedeutung für Arten und Individuen beschränken sich leider auf minimale Punkte.

Aus der lehmigen Moräne hat der Bach seinen charakteristischen Grund herauspräpariert, Rauigkeit auf Kies- und Geröllbasis.

Wohl dem Fliessgewässer, dessen größere Steine bis Findlinge nicht an Land deponiert wurden – im Extremfall „weg“, für Privatzwecke zum Verschönern des bebauten Raums geklaut.

Bei genauerem Hinsehen …

… stellt sich Rauigkeit, mindestens zum Teil, in dieser Jahreszeit als Werk von Fischen dar – ein Meerforellenlaichbett.

Immer wieder beeindruckend: Da finden Wanderer zwischen den Welten zu ihrer Laichzeit ins Geburtsgewässer zurück. Kleine Einschränkung: Dies wechselt zwischen den Arten und über die Jahre in seiner Zielschärfe. Jüngste dänische Arbeiten über Meerforellen berichten bei Erstlaichern z.B. über eine „Streifer“rate, also nicht das unmittelbare Geburtsgewässer aufsuchende Fische, von bis zu 1/3. Je älter sie werden, also mit weiterer Rückkehr in Folgejahren, soll sich dies aber „nachschärfen“. – Na ja, mal sehen, was künftige Untersuchungen für Zahlen präsentieren.

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Im Naturzustand ist der Bodenwasserhaushalt so ausgeglichen, dass Umsetzungen gelösten Eisens in der gewässernahen Bodenzone ablaufen, die Masse des Eisens im Boden verbleibt.

Angesichts unserer intensiven Bodennutzung bis in empfindliche Bereiche (wir haben nach wie vor kein Bodenschutzgesetz, das Boden in seiner Komplexität schützt!) führt großräumige, tiefe Entwässerung mit ihrem schnellen Ableiten jeglichen Wassers in speziellen Situationen zu direkten Einleitungen belasteten Wassers und zu hohen Frachten von Eisen. Bei hoher Turbulenz und rauer Struktur von Gewässersohle und -ufer fällt das Eisen recht schnell aus, bachab liegende Strecken sind entlastet. Eisen im Bach bei fehlender Turbulenz kennzeichnet diesen durch Waschmaschinenwasser-grau-milchigen Eindruck. In Ruhebereichen bilden sich an der Gewässeroberfläche Öl-artig wirkende Kahmhäute. Durch Berühren ist zu unterscheiden, um was es sich handelt. Bricht der „ölige“ Film, handelt es sich nicht um Öl-, sondern um Eisenbelastung des Gewässers.

Bei frischer Umsetzung von gelöstem zu ausgefälltem Eisen, Ocker, kann so ein Bach ganz schön unnatürlich farbig anzusehen sein. Start orange, in weiterer Oxidation dunkelnd Richtung dunkelbraun. Begleitet eine Menge Mangan das Eisen, kann die Endfärbung der Oberflächen von Sohle und Ufer Richtung schwarz gehen.

Hier „frische“ Eindrücke:

Bek, raue Rampe (Ersatz eines früher hier stehenden Kulturwehrs) – zu Ocker ausgefälltes Eisen bedeckt dick alle Oberflächen.

Nicht weit bachauf mündet ein kleiner, zum Entwässerungsgraben degradierter Bach in den / die Bek (wir liegen hier auf einer Sprachgrenze). In der übermäßigen Entwässerung der dortigen Flächen liegt die Ursache für die Freisetzung des Eisens.

Wenn wir schon kein Bodenschutzrecht haben, das komplexe Belange aufnimmt, könnte mindestens das Wasserrecht diese Tatbestände inkl. Abhilfe durch den Verursacher regeln … – Unser nördlicher Nachbar Dänemark hat dem Gewässernetz großflächig Entlastung verschafft. Vom Nachbarn lernen … ??? !!!

Immerhin belüftet die raue Rampe ordentlich. So wird im Vergleich zur oberhalb liegenden Strecke viel Eisen hier ff. umgewandelt – 3 optische Details aus dem ersten Foto.

Der Anstrom – das Wasser ist glasklar.

Mittelbereich im oberen Teil der rauen Rampe – gute Turbulenzen. 🙂

Der Abstrom dieses oberen Teils der rauen Rampe.

Der Zustrom ist strukturlos, die Wasseroberfläche spiegelt. Bei dieser mittleren Abflusssituation fällt die hohe Eisenbelastung kaum auf – um so schlimmer für bachab liegende Strecken.

Bachab geht die raue Rampe noch ein ganzes Stück weiter, bei gutem Gefälle – geprägt durch Grobsteine und Findlinge.

Diese Situation haben wir genutzt, unmittelbar oberhalb der Rausche Kiesdepots zum Abtransport durch den Bach anzulegen. Wie auf den vorstehenden Fotos unschwer zu erkennen ist, befinden sich dort keine Depots (mehr) – optimales Ergebnis, der Bach hat das zugegebene Material an geeignete Stelle(n) transportiert. – Wenn für erforderlich gehalten, kann solch Punkt hervorragend für weitere Bachverbesserung genutzt werden.

Bei jeglichen Aktionen ist es allerdings unverzichtbar, vorab die Lage vorhandener Einleitungen zu berücksichtigen. Hier tritt unmittelbar oberhalb der Mittelwasserhöhe eine Regenwassereinleitung ein – unscheinbar, leicht zu übersehen.

Und die Tierwelt, in diesem Bericht die Forellen?

Die finden die Turbulenz der rauen Rampe, genau so wie die der Regenwassereinleitung offenbar prima. Hier ist das – verockerte – Laichbett unmittelbar bachab der Regenwassereinleitung zu erkennen.

Auch unmittelbar im Anstrom der rauen Rampe wird zwischen den Großsteinen gelaicht.

Auch weiter bachab laichten die Forellen, mehrfach – rechts im langen, verockerten Bereich, sowie …

… im Anstrom dieser Rausche nahe dem rechten Ufer. – Das muss aktuell geschehen sein, wie der (noch) saubere Kies zeigt.

Aufgrund der nicht auf die leichte Schulter zu nehmenden, menschgemachten Situation sind – neben der Symptomverbesserung durch raue Strukturen – Ursachen-bezogene Maßnahmen wichtig. – Das ist ein dickes Brett im Subventions-überfrachteten Umfeld!

Als Zwischenlösung sind unterstützende Beispiele nahebei, in Dänemark zu finden. Einige davon sind in der Arbeit von Hilke Prange zu finden, angesichts der international bestehenden Situation parallel auf Deutsch und Englisch. – Wer gleich ans Kaufen denkt, ist schneller auf diesem Weg.

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Mittelwasserabfluss nach den Weihnachtsregen ff. – es gibt nach (abgeflossener) plus 75 cm erhöhter Wasserführung wieder etwas zu sehen. Der vorige Beitrag beschrieb die aktuelle Situation von Treibselsammlern („Hölzchen und Stöckchen“). Hier folgt der Besuch einiger bekiester Strecken.

Lange hatte es gedauert angesichts fortwährender Niedrigwasserführung unserer Bäche und kleinen Flüsse, bis die Forellen mit steigenden Abflüssen – erst in der zweiten Hälfte üblichen Laichgeschehens –  auf den Laichkiesen erschienen.

Während der Anfahrt hatte ich ein Gespann mit Güllefass vor mir. – „Im Märzen der Bauer …“ gilt angesichts massenhafter Abfallproduktion intensiver Tierhaltung schon lange nicht mehr.

Mögen alle Vorschriften eingehalten werden und Leckagen durch sachgemäßen Betrieb inkl. Vorsorge unterbleiben.

Am ersten Stopp angekommen – entsprechend der Tieflage unserer ausgebauten Gewässer hat der kleine Waldbach, hier kurz vor Mündung in die Mühlenau, höher liegendes Gelände bereits entwässert, fliesst nur noch spärlich.

Die Entschärfung übermäßiger Störung des Bodenwasserhaushalts ist als Notwendigkeit, Ursachen und Folgen des Klimawandels zu minimieren, in der Praxis von Flächennutzern in Stadt und Land noch nicht hinreichend angekommen. Übertiefe und -breite Abflussquerschnitte im Mittel- und Niedrigwasserbereich = die Realität (Link als nahezu überall geltendes Beispiel) muss ebenfalls in Planungsstuben noch verinnerlicht werden.

Die hellen Ovale auf dem Kies der Mühlenau zeigen: Hier haben Forellen gelaicht.

Anstrom der Rausche – hier fand das Laichgeschäft statt. Kuhlen, Rinnen zeigen, wie Kraft von Fischen und Strömung wirken, die Eier liegen in den kleinen „Hügeln“ unmittelbar bachab.

Relativ neue Kiesbank, die vom Hochwasser bewegt, aber wohl noch nicht von Fischen belaicht wurde.

Die dunkelbraune Farbe des klaren Wassers zeigt, dass bachauf offenbar ein Moor darauf wartet, dass seine Entwässerungsgräben gedichtet werden.

Nächste Station – hier nutzten wir erstmals vor 7 Jahren punktuell vorhandene Gefälledifferenz (Wehrabbau zu rauer Rampe), um sie mit Kiesbänken über längere Strecke aufzuteilen.

Der starke Schuss zeigt, da geht noch mehr.

Das untere Ende der ca. 600 m langen Strecke – Kieszugabe in einst steinreichen Moränenbächen erfolgt am Besten mehrfach, zu entscheiden je nach örtlicher Entwicklung.

Ich gehe die Strecke aufwärts, angesichts erst einmaligen Bekiesens der meisten potentiellen Rausche-Standorte hier kann nahezu überall nachgeschüttet werden.

Kolk und Rausche – auch im „Kanal“, in absehbar nicht zu mäandrierenden Strecken, ein gutes Angebot für Bachlebewesen. Das Forellenlaichbett belegt es.

Erstaunlich, so gut wie jede Rausche ist (auch in dieser, ulkigen Laichsaison) belaicht.

Auch hier – nächstes Mal gern mit mehr Kies.

Neue Erfahrung (in Jahrzehnten anderswo so noch nicht erlebt), mehrjährig belaichte Kiesplätze erscheinen nahezu völlig abgeräumt.

Szenenbild – irgendwer kappt da die für die Lebensraumgesundheit so notwendigen Erlen.

Andere Szene, (noch) günstige Situation.

Gut Kies, gut belaicht.

Auch hier.

Suchbild – Alt-Erlenspiegelung, Jungerlen stehen etwas oberhalb der Mittelwasserlinie in der Uferböschung.

Und noch ein nahezu vollständig abgeräumter Rauschestandort – günstige Gelegenheit, nutzbar für bacheigenen Kiestransport.

Angesichts insgesamt positiven Eindrucks wollen wir nicht übersehen, gar vergessen, dass „das Leichentuch“ des Forellenbachs, bewegter Sand durch übermäßige Sanderosion in übertiefer Streckenführung als eine Hauptstörung weiter minimiert werden muss.

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Am Vormittag hatte ich schon, windumweht, buntes Wetter auf der Geest und in der Marsch genossen. Irgendwie musste ich nachmittags nochmal los … – vielleicht etwas spät(?).

Kaum war ich den Holmer Geesthang Richtung Idenburg runtergeradelt, da …

… stand er (sie?) da, Schwarz-Weiss-Rot. Ist das nun ein lokaler Überwinterer oder ein verfrühter Rückkehrer?

Nachfrage ergab, dass seit wenigen Tagen auf dem Storchennest Idenburg ein Storch gesichtet wird.

Gesamtansicht, etwas weitergefahren – Geest im Hintergrund, Bullenflussquerung, kleiner Punkt rechts, der Weissstorch.

Idenburg gen Hetlingen – eine merkwürdige Wolkenformation hängt (?) da.

Gen Hetlingen, Blick Elbdeich – Sssssteifer Südwestwind auf Bullenfluss.

Sturm im Wasserglas – ssssteifer Südwest auch auf den Wiesengräben, voll bis Oberkante Unterlippe.

Vor Hetlingens altem Elbdeich sind weitere Marschwiesen zu Flachseen geworden.

Diese Wasserfläche in ihrer Veränderung zog im Vorjahr wechselnde Vogelwelt an. Mehrfach berichtete ich – bis aus See wieder Wiese geworden war.

Am Elbdeich angekommen – Deichschafe vor sich verabschiedendem Sonnenlicht.

Südseite des Deichs, angestrahlt – lange Schatten.

Gesamtansicht von der Deichkrone gen Südost – 2 Welten, Licht und Schatten.

Das Foto zeigt die Ursache meiner obigen Bemerkung „vielleicht etwas zu spät“. Ich werde die Gesamtstrecke zurück nach Wedel auf der Deichverteidigungsstraße im Deichschatten fahren (vorn, Elbe-seitig in tiefstehendem Sonnenschein, hoppelt es mir zu sehr – dort habe ich von meinem alten Rad vor Jahren die Kunststoffteile vom Metall abgerüttelt).

Blick West – tiefe Sonne über Reet, Tnw-Süßwasserwatt, Windräder auf Stader Geest.

Die Windräder, Niedersachsen.

Ich radele weiter, gen Vogelstation – Elbdeich mit Deichschaf vor himmlischer Abendkulisse.

Auf dem Elbdeich querab Vogelstation – vor sinkender Sonne zieht der Hopperbagger Nile River gen Elbmündung, baggert HH-SH-Zwischenverklapptes, verklappt es unmittelbar nördlich Cuxhaven.

Kurz vor Sonnenuntergang.

Blick Nordwest, binnendeichs – auch hier sind Marschwiesen inzwischen Flachseen.

Und über Hetlingen hängt weiter die ominöse Wolkenformation.

Den Sonnenuntergang erlebe ich auf dem Elbdeich Fährmannssand.

Lärm schräg hinter mir – Tausende Nonnengänse ziehen flach über die Marsch, suchen Nachtruhe offenbar nahe der Vogelstation.

Und schon ist die Sonne untergegangen.

In der Dämmerung zieht der Hopperbagger Pedro Alvarez Cabral seewärts. Seine im Hamburger Hafen aufgenommene Bauchladung mehr oder weniger verschmutzter Sedimente wird er jenseits Helgoland verklappen.

Ganz nebenbei: Die Freie und Hansestadt Hamburg hatte in den 10980ern ein Baggergutuntersuchungsprogramm, das Grundlagen, Probleme und Lösungsmöglichkeiten aufzeigte. Viel ist davon realisiert worden. Verklappen kontaminierter Flusssedimente gehörte seinerzeit NICHT zu den Optionen.

Am Himmel wechselt Rot zunehmend zu Blau.

Die ominöse Hetlingen-Wolke lasse ich hinter mir und radele nach Hause. – Die Nacht wird kalt.

 

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Im vorigen Beitrag wurde vom gegenwärtigen Zustand, flachseeartige Überschwemmungen auf Marschwiesen, berichtet. Hier folgt das „Vorher“, der Beginn – mit ein paar Vögeln.

Ende Dezember 2022 – Sonne, Wolken über Marsch und Geest. Erste feuchte Kleinflächen werden sichtbar.

Das ist weiter nicht verwunderlich, stauen doch Marschgräben bei Flut hoch ein.

Anfang Januar folgt eine kurze Frostperiode – hier: Raureif, vorhanden in Schatten, schon verschwunden in Sonnenlage (hier: Wiese auf der Geest).

Die Wiesengräben bleiben voll.

Die jüngeren Triebe von Pappeln und Weiden zeigen vereinzelt bereits Frühjahrsaspekt.

Die Vogelwelt ist aktiv – Keil von Gänsen.

Kanada- und Graugänse bevölkern die nasse Marsch.

Es scheint – auch aus anderen Beschreibungen, als ob Löffelenten dieses Jahr zahlreicher hiesige Wiesengräben bevölkern.

Nachmittagslicht, Hechtgraben entlang Langer Damm.

Fährmanssand, winterliche Nachmittagssonne über der Tideelbe.

Die nassen Marschgräben greifen auf Wiesenflächen über – weisser Fleck: ein Silberreiher.

Silberreiher sind zur Zeit – nach geraumer Abwesenheit (???) – wieder regelhaft zu beobachten.

Höckerschwäne stellen weiteres, auffälliges Weiss.

Hier nochmal.

Wie vorn dargestellt: die „Flachseen“ finden sich im vorigen Beitrag.

Vergangenheit wie Gegenwart – es gibt noch Gräben in Marschwiesen, die völlig trocken sind.

Mal abwarten, ob sich das noch ändert. „Normal“ ist auch dieser Graben mit Brunnenschacht als „proppevoll“ zu dieser Jahreszeit bekannt. Keine Ahnung, ob da irgendwo ein Verschluss „von der Elbeseite her“ vorliegt.

Noch ein Vierteljahr, dann werden auf den Wiesen hier, hinter dem nahen, buschigen Horizont die Schachblumen uns wieder in ihren Bann ziehen.

Das derzeit zu erlebende jahreszeitliche Geschehen wechselnder Wasserstände ist in tiefliegenden Flächen Dänemarks inzwischen aus Gründen der Nährstoffminimierung Richtung Meere sowie zur Minderung des Klimawandels durch CO2-Fixierung (inkl. Stopp des CO2-Ausstoßes) auf entwässerten anmoorigen Flächen Richtung Dauerflachsee entwickelt worden. Ein Projekt „jagt das andere„. – Aus der Universität Greifswald und anderen kundigen Ecken Deutschlands wird Ähnliches seit Langem propagiert. – In Schleswig-Holstein stellt gerade der BUND (mit anderen) eine neue Schrift vor: „Mooratlas 2023 – Daten und Fakten zu nassen Klimaschützern„.

Unsere Politik, so scheint es, hat sich allerdings in den vergangenen Jahrzehnten auf Zögern und Zaudern eingeschworen. Kein Wunder, dass Bewegungen wie „Last Generation“ ihre Aktivitäten verstärken.

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