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Archive for 15. Mai 2023

Das Elbmarschenhaus, der Heimatverband Kreis Pinneberg und die Stiftung Naturschutz SH luden ein zu einer Radelrundtour, von Ellerhoop durch die Bilsbekniederung, den Borsteler Wohld, am Himmelmoor entlang und zurück nach Ellerhoop.

Nach meinen Blog-Beiträgen zu Moräne, Moränenbach und Moor sowie Interpretationsfehlschlüssen, die sich beim Betrachten von Karten, Ansichten vor Ort ergeben, war ich gebeten worden, am Querungspunkt Bilsbek (kann aufgrund Sprachgrenze mit „der“ oder „die“, ggf. wechselnd, genannt werden) für Erläuterungen bereit zu stehen. Sieb und weisse Schale kündigte ich an, so dass auch die Lebewesen im Bach betrachtet werden können.

Ich nutzte die Gelegenheit, etwas früher anzufahren, mit dem feuerroten E-Spielmobil. So konnte ich die kürzlich bekiesten Stellen beproben, bevor ich mich rund um den verabredeten Treffpunkt nach speziellen Eigenheiten umsah.

Gemachte Erfahrung, örtlich Stechmücken in lange nicht gekannter Masse (!), liess mich „ordentlich Gift“ auf beliebte Stellen inkl. die Arme, von Hemdsärmeln bedeckt, aufbringen. Gern geschieht das nicht – muss hier aber sein (und wirkt).

Am Nordrand Borsteler Wohld angekommen – Doldenblüher und duftender Weissdorn begrüßen mich.

Entlang dem klitzekleinen Waldbach geht`s zur Bilsbek.

Die Wasserführung ist inzwischen so weit gesunken, dass das Waldbachwasser dem Bilsbek auf den letzten Metern im Porenlückenraum des neuen Kieses entgegenfliesst.

Gut sieht`s aus (mal abgesehen von der Überbreite des übertief in die Landschaft eingeschnittenen Bilsbek). – Da hier nicht „Ufer kaputtmachen“ verabredet ist, halten die beiden Feinjustierungen den Abfluss mittig, „in-stream“.

Kleiner Blick ins Ufer – oben organischer Wiesenhorizont, darunter eiszeitliche, steinreiche Moräne, lehmige Moränenschicht, darunter beginnt der Niedrigwasser-profilierende zugegebene Kies. Letzterer ist durch den Abfluss aus dem Himmelmoor (im Original pottschwarz) bereits rotbräunlich angefärbt.

Blick bachauf – die Punktbekiesung an den 4 Überfahrtecken hat 2 Rauschen, Turbulenz entstehen lassen. Das Niedrigwasserbett ist profiliert.

Im Kies findet sich nun die Pionier-Eintagsfliege, Baetis, die vermutlich wie anderswo den Sommer über den Larvenfang dominieren wird.

Neben den das Gesamtbild dominierenden Bachflohkrebsen sitzt hier eine Käferlarve.

Die Probe der Sandflächen, noch unausgespült.

Sandflächenprobe, gespült – Grobsand und Feinkies, da sandbedeckt gewesen, ohne Leben, Spelzen der Buchenblätter.

Aufschwemmprobe – NIX! Der Beleg für den Spruch „Erosionssand, der Kiessohle bedeckt, ist das Leichentuch für den Forellenbach“.

An der nächsten bekiesten Überfahrt habe ich Gesellschaft – Gelegenheit für ein Schwätzchen, nicht (nur) mit dem Labrador.

Neben den üblichen Verdächtigen findet sich hier eine ganz junge Larve der Großen Maifliege, Ephemera – nebendran eine Kriebelmückenlarve.

Nochmal, weil`s so schön ist.

Ephemera wird, wie vor Kurzem an einem kleinen Nebenbach erläutert, noch ein, zwei Jahre im Bilsbek-Feinkies zubringen, dann als Insekt das Wasser verlassen.

Mehrjährig im aquatischen Lebensraum – wenn es bis zum erwachsenen Insekt klappt, ein Zeichen für stabile Mindestqualität (oder besser).

Ich bin weiter bachauf gefahren, zum Steg Richtung Waldbühne Ellerhoop (Foto aus dem norddeutschen Winter) – unserem vereinbarten Treffpunkt.

Es bleibt Zeit, mich über die aktuelle Situation zu informieren. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

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