Auf langjährige, vielfache Versuche, Interessierte am Berliner Gewässerschutz mit hands-on-Aktivitäten zu beteiligen, tat sich etwas.
Das Aktionsnetz Kleingewässer durfte nach erforderlichen Vorabstimmungen zum ersten experimentellen Start an den Packereigraben einladen. Da wollte und sollte ich hin.
Der Nordbahnhof sieht ja von aussen ganz passabel aus …
Aber, gelinde gesagt: In Hamburg haben die Verantwortlichen im Öffentlichen Nahverkehr (und seien es die in Sachen ÖPNV nicht gerade hervorragenden Bundesverkehrsminister) in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrmals Bahnhof(-auch-innen)-freundlicher-Gestalten geübt.
Ich muss raus – aber nicht des Inneren wegen, oder vielleicht doch: in einer bauenden Stadt findet sich immer ein Blindgänger, so auch an diesem Morgen. – Streckensperrung.

So kann ich den ansonsten per Tramvorbeifahrt verpassten Plantsche-Spielplatz im Park einmal näher ansehen.

Der Packereigraben – ein Canyon in einer Großstadt, wie vom Menschen hingerichtete Gewässer halt so aussehen. – Trockenzeiten … Das Wasser täuscht, ein Bisschen steht, so gut wie nix fliesst. Niedrig(st)wasser.
Wie die Erfahrung zeigt (Leserinnen und Leser des Blogs wissen es längst), ist hier Hilfe möglich.

3 Experimentierstrecken sind vorbereitet, hier Nr. 1, z.B. durch Seitwärtslegen dichter Falllaubdecke auf dem Boden.

Erste Schubkarren werden entleert, ggf. mit kräftiger Unterstützung, so der Halt vor Ort und sicheres Kippen dies erfordern.

Aufgabenteilung ist angesagt angesichts diverser Themenschwerpunkte – hier: tiefes Umgraben, um alle Rhizome des Japanischen Knöterichs zu entfernen.
Dies, alles im Bereich Mittel- bis Niedrigwasser [da ist ja aktuell gar kein Wasser, sieht nur ein wenig danach aus], befindet sich in seiner Experimentierphase. Alle Beteiligten wollen das Verhalten des Gewässers bei wechselnden Abflüssen kennenlernen. Wo möglich, ggf. nötig, kann „im lernenden System“ ergänzt, verbessert werden. –
Den wichtigen Lebensraum Gewässersohle fassen wir in der späteren Entwicklung an (derzeit aufgrund übertiefen Baggerns vor allem Faulschlamm).

Das Werk nach Fertigstellung – Boden unterfüttert, Erlen gepflanzt, mit Pflanzpfahl und Kies gesichert. So soll es sein.
Alles ist gut im Gang – ich muss los.
Besonders gefreut hat die Aktiven, dass Frau Bezirksstadträtin Korinna Stephan ihr Interesse am Lebensraum Bach sowie an der Arbeit so vieler Engagierter durch Pflanzen einer Erle zeigte.
Ein kurzer Abschlusskommentar am Abend berichtet vom Fertigstellen aller Arbeiten. Der Dank gilt allen Beteiligten, nicht zuletzt auch dem benachbarten Kleingartenverein für tatkräftigen Einsatz bei den Abschlussarbeiten!
Nun sind wir alle gespannt, was wir im weiteren Verlauf von den 3 Teststrecken lernen. Möge es aufwärts gehen mit und in den Berliner Kleingewässern.
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