Tags drauf, schliesslich hatte ich meine 2-Tagesangelkarte erst einen Tag (eher virtuell) benutzt, ging es wieder an den Edersee. Diesmal an das Südufer, das Auto beim Baumwipfelpfad geparkt und dann Richtung Ost gestiefelt.

Horizonte, Achtung Mais! Warum sollte es um Korbach herum anders aussehen als überall, wo unsere Subventionsregeln gelten?
„Landschaft“ sagt Agrarministerin Klöckner ist dies, nur möglich mit unseren Bauern. Dann will ich mal in „Gegend“ fahren (so ihre Benennung zu anderem). Den Umgang mit unseren Steuergeldern halte ich für eine Kulturschande. Politiker, lamentiert nicht über fehlende Nachhaltigkeit, über Klimawandel und (schwindende) Biodiversität – passt endlich die Definition der Agrarsubventionen an: ohne Wege- und Gewässerrandstreifen, ohne Abschaffen der Überdüngungen, ohne Minimieren des Gifteinsatzes KEINEN CENT in einen Betrieb!
Wir brauchen auch ein Lobby-Register, um „unsere Pappenheimer“ in den Regierungszentren kennen zu lernen.
Angesichts des noch jungen Tages tummeln sich noch keine Touristen dort drüben.
Plan führt mich der Weg Richtung Osten, zu den angesichts nur noch 11 % Füllungsgrad der Edertalsperre frei umwanderbaren Hopfenbergen.

Herbstbunt startet. Rot-Weiss ist neu – der Autowahn bzw. der Wahn einiger Autobesitzer ist offenbar nur so zu stoppen.

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist primär Buchenwald. Wohl als Teil der Entwicklung sind an der Seeseite des Weges Nadelhölzer gefällt worden.

Und auch immer noch hier – Blaualgenblüte, herbstlich aufgeschwommen und per Wind ans Ufer gedriftet.
Man könnte meinen, ein Maler habe einen Farbtopf verschüttet.

Unten ist die „Edersee“ gestartet – zwangsläufig zu einer nur kleinen Rundtour, zur Sperrmauer und zurück.

Unten angekommen. Dieser Schaum, so sagten mir Angler später, sei über Nacht im Sperrmauer-zugewandten Restseeteil entstanden.

Westlicher Steilhang vor der Sperrmauer – mir fällt auf, dass das Wetter 2020, sicherlich zeitlich zusammen mit den Ablassphasen, Pflanzensukzession hier weitgehend verhinderte.
Es gibt auch andere Jahre, in denen herbstlich bunte Pflanzenabfolge den Steilhang prägt.

Schloss Waldeck, hoch oben – mit der kahlen Hopfenbergeverbindung davor liegt es fast wie auf einer Waldinsel in der Steinwüste.

Reptilien, Drachen voraus. Dies ist die berüchtigte „Stukenkante“. An den alten Baumstubben wurde manch teures Angler-Utensil über die Zeit abgerissen. (An solchen Verstecken stehen natürlich bei Überstau auch große Fische!)

3 Kanadagänse und Nilgänse verlassen das Ufer. Letztere haben jetzt (noch / schon wieder) Jungtiere im Gefolge!

Ich wandere zurück – auf dem östlichen Hopfenberg sind allerhand Mineralien zu entdecken, bunte Steinvielfalt.
Ich fühle mich an Bergfreiheit und die Edelsteinschleiferei erinnert (vgl. vorletzter Beitrag hiervor).

Dieses Jahr ist auch die Hopfenbergehochebene nur spärlich bewachsen. Über lange Zeit fehlte halt jeglicher Regen. – Die „Edersee“ ist schon wieder vor der Sperrmauer angekommen.
Auf den Hopfenbergen, mit Boot am Ufer und in einem Zelt sitzend, hatte mir ein Angler eine gute (weitere, zu den vielen existierenden) Erklärung geliefert, warum wir so gar nix fingen. „Das liegt am fallenden Luftdruck! Der ist nun schon unter 1.000!“ Die wenigen, ständig den Angelplatz wechselnden Bootsangler hatten mich schon grübeln lassen. – Ok, ich kann ja diese Ausrede mal zu Hause testen …
Das also war`s 2020 im Waldeckischen. Das nächste Jahr wird kommen.
So traurig der – mal wieder niedrige Wasserstand auch ist. Es ist genauso faszinierend über das trockengefallene Land zu stapfen. Würde mir auch gefallen!
🙂
Interessante Bilder … und die Steine! Ich habe eine Sammlung und hüte mich, viele nachhause zu nehmen. Zahlreiche liegen zwischen Fenster und Vorfenster wie in einem Schaufenster. Die Kleber mit Herkunft oder Gesteinsart sind längst weg.
Wir sind wieder weitgehend „steinfrei“. Nach gemeinsamem Waschen und ringsum-Bestaunen der mitgebrachten Exemplare fand unser kleiner Besuch, dass die gesamte Pracht gut geeignet für ihre Sammlung sei. 🙂
Ein schöner Ausflug, trotz der vielen besorgniserregenden Fakten. Auch bei uns dind die Reservoire niedrig und wir hoffen voller Sehnsucht auf Regen. Möge er kommen, sowohl zu Euch als auch zu uns.
🙂 Ein Bisschen ist schon gefallen und fällt. Dem Boden und der Vegetation tut der Regen gut, die Gewässer allerdings bekommen bisher (fast) noch nichts ab.