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Archive for 2. November 2022

Erstaunlich, wie die Zeit vergeht. Da kann so ein Blog helfen, sich zu erinnern.

Nachdem im Februar 2017 erste Tests mit Kieszugaben in die ländliche Mühlenau vielversprechend verliefen, fand ein erster Bachaktionstag an der städtischen Mühlenau, Pinneberg, im Oktober statt.

Zwischenzeitig hatte im August ein Testschütten von Kies unter dem Stichwort „Denk mal“ stattgefunden. Und siehe da, es wurde auch gedacht / meditiert.

Hier war ich länger nicht gewesen (wohl seit Juni), so dass ich den zum Feiertag ausgerufenen Reformationstag nutzte, von der Mühlenstraße bachauf den aktuellen Stand zu erwandern – hier ein paar Eindrücke.

Mühlenstraße Pinneberg, unterquert von der Mühlenau, nicht weit von ihrer Mündung in die Pinnau.

Ein Fuß- / Radweg begleitet den Bach – schön zum Gucken, hilfreich beim Restaurieren, ungünstig bis schlecht angesichts mangelnden Platzes für den Lebensraum Bach.

Da hilft halt nur „instream-Restaurieren„.

Kiesschüttung mit Unterwasserlenker („Lenkbuhne“) engt den überbreiten Querschnitt ein und bildet für Niedrig- und Mittelwasserabfluss neue Lebensräume.

Nach mehrfachem Kiesschütten und -profilieren über die Jahre haben Umwelt-Aktive das Ufer inzwischen mit Schwarzerlen versehen. – Mögen sie von Vandalismus verschont bleiben!

Die herbstliche Wanderung zu „Halloween“ gestaltet sich ruhig.

Der Feiertag und das Nebelwetter lassen – soweit nicht „alle“ an Nord- und Ostsee ausgeflogen sind, zu Hause (? im Bett ?) verharren.

Blick bachauf in bereits langjährig entwickelter, vielfältiger Grünachse – viel wurde getan, viel (mehr) ist möglich.

Der Niedrigwasserabfluss zeigt – und das wird über den Klimawandel nicht besser -, dass unsere Vorstellungen offenbar (noch) zu kurz greifen.

Standorttypische Wirbellose haben sich, zahlreicher in Arten und Individuen, in den strukturierteren Strecken eingefunden, wie auch offizielle Studien zeigten. Auch die Fischwelt konnte in erstaunlicher Artenfülle nachgewiesen werden. Allerdings hält die zahlreiche Anwesenheit von Fischfreunden wie Graureiher, Kormoran und Fischotter die größeren Tiere so unter Druck (zu Deutsch: da sind nach 4 Niedrigwasserjahren fast keine!), dass man sich über die zahlreichen Jungfische wundern und freuen muss. Für den Eisvogel sind die willkommen, er „darf“ angesichts der hohen Jungfischzahlen gern zugreifen.

Mögen in Zukunft auch die ultraschmalen Streckenbereiche mindestens von einer Baumallee gesäumt sein.

In den strukturierten Flächen hat sich Wasserstern angesiedelt, kann sich besser halten, als in der zuvor bewegten Sandsohle.

Ich gehe zum E-Mobil zurück, geniesse den ruhigen Herbsttag.

Blick von der Brücke Mühlenstraße bachab – die Pinnau läuft in der Ebbe-Phase, der Einstau der Mühlenau fliesst zunehmend ab, auch hier flottieren Wasserpflanzen (da kommt man nicht ran, vielleicht reicht es zur Artbestimmung mal zu anderer Jahreszeit und Wasserführung).

Wenn man bedenkt, dass sich die offiziellen „Maßnahmen“ der Wasserrahmenrichtlinie in den meisten unserer Bundesländer kaum auf 20 % der Gewässerstrecken beziehen …

Müsste man nicht mindestens in den „vergessenen 80 % (?? !! ??)“ alles tun, zumindest „das gute ökologische Potenzial“ = „zu tun ist, was getan werden kann“ realisieren?

Wir bleiben dran.

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