Nach erstem „Training“ an der ländlichen Mühlenau in Bönningstedt (Beiträge vom 20. Februar und 27. April 2017) sowie im städtischen Raum Pinneberg (Beitrag vom 5. August), den Gewässerlebensraum mit Kies zu verbessern, fand am 21. Oktober 2017 der erste Bach-Aktionstag mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern statt – ca. 60 Aktive fanden sich südlich der Brücke Mühlenstraße ein. An 10 Schüttstellen arbeiteten insgesamt 4 Gruppen, je eine Anglerverein Elmshorn-Barmstedt und NABU Pinneberg, zwei der Naturfreunde Pinneberg. Zwanglos schlossen sich Nachbarn und „Zugereiste“ aus benachbarten Gemeinden einer der Gruppen an.
Doch bevor es so weit war, wurde erstmal organisiert. Der Wasserverband Mühlenau und die Wasserbehörde Kreis Pinneberg hatten dem Vorhaben zugestimmt, die Stadt Pinneberg mit dem Bauhof (KSP – Kommunaler Servicebetrieb Pinneberg) den Kiestransport ans Gewässerufer übernommen und mit dem Regionalpark Wedeler Au für die Veranstaltung geworben. Auch der Umgang mit dem Kies wurde skizziert, damit die Mühlenau später nichts Unerwünschtes produziert.

Von der Schüttung zur Lenkbuhne: Waagerechtes Ufer vom Kies befreien, Böschung kiesgeschützt lassen, Unterwassernase harken – soweit das Schema.
Alle Gruppenleiter sind informiert, es kann losgehen.

Blick über die Brücke Mühlenstraße Richtung Mündung in die Pinnau – Halbtide am Pegel Uetersen. Das Wasser wird weiter sinken, gut für unsere Arbeit.

Mühlenau-aufwärts – unser Treff ist aufgebaut, Platz im Freien für weitere Bänke und Tische vorhanden.

Während der Begehung aller Schüttungen mit den Gruppenleitern treffen wir die Uferpatrouille – zwei Stockentenpärchen sehen das Gelände noch einmal „vorher“ an.

Gerade waren alle noch zum Gruppenfoto versammelt (Foto: Barbara Engelschall, Regionalpark Wedeler Au).

Nach Begrüßung durch Bürgermeisterin Urte Steinberg haben die Gruppen ihre jeweiligen Arbeitsstellen aufgesucht.

Fleissige Hände sammelten auch jede Menge Müll – schöner wär`s, der wäre erst gar nicht hier „gelandet“.

Die oberen Schüttstellen sind fertig bearbeitet – ganze Arbeit durch die Wathosen-gekleideten Angler des ASV Elmshorn-Barmstedt.

Hier finden die Kieslaicher ab sofort neue Laichplätze, jede Menge Wirbellose haben neuen, dreidimensionalen Lebensraum.
Wir werden unsere Taten nächstes Jahr untersuchen, sind schon ganz gespannt.

An der obersten Lenkbuhne verdeutlicht: Baumlos liegt das Ufer schutzlos, übermäßige Erosion haben wir hier erstmal minimiert.

Wir werden diese unterschiedlichen Situationen über den Winter beobachten – jede Stelle wird sich über die Zeit verändern.

Der gepflasterte Bereich unterhalb der Mühlenbrücke wird nun scharf überströmt – kein Aufsteigen strömungsschwacher Arten ist in solchem Zeitraum möglich.

Es gibt also weiter unter verschiedenen Aspekten viel zu tun – sieh an, ein Grünspecht auf dem Grün!

Großflächig ist die Mühlenau auch weiterhin durch bewegten Sand charakterisiert – kein Lebensraum für standorttypische Organismen des Moränenbachs.

Uralter, harter Wasserbau – in falsche Richtung gelegte Buhne: beim Überströmen wird das Wasser direkt in die Böschung gelenkt. Ein Glück, dass hier Baumwurzeln das Ufer sichern, sonst wäre der Wanderweg längst weg.

Wir sind zufrieden – unsere Ziele für heute, Strömungsbelebung, neuer Lebensraum und Sammelfunktion für das wichtige Nahrungsmaterial Blätter sind erreicht.
Es folgt die Abnahme durch Wasserverband und Wasserbehörde. Wir werden die Kiesbänke hier und bachauf 2018 beproben. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen für neue Taten bereit. Das Leitprojekt der Metropolregion Hamburg „Biotope verbinden und erleben“ wird über die Achse der Fliessgewässer Düpenau-Mühlenau-Pinnau sicherlich hoch produktiv entwickelt werden können.
[…] hatten wir mit 4 Lkw Kies im Oktober 2017 auf dem ersten Bachaktionstag Mühlenau […]
[…] die 2017 zur Lebensraumverbesserung eingebrachten Kiese („Denk mal“ und Bachaktionstag) besiedelt […]
[…] erste Tests mit Kieszugaben in die ländliche Mühlenau vielversprechend verliefen, fand ein erster Bachaktionstag an der städtischen Mühlenau, Pinneberg, im Oktober […]