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Archive for 28. September 2022

Das Land Schleswig-Holstein hatte zu Beginn der Wasserrahmenrichtlinienjahre (20 Jahre her) ziemlich konsequent zum Thema „Durchgängigkeit“ gewirkt. Auch die Vielzahl kleinerer Kulturwehre war seinerzeit in Angriff genommen worden. Punktueller Absturz wich – etwas verlängerter Gefälleabbau – meist Rauen Rampen. Mit dem dauerhaft Halt gebenden Einbau von Großsteinen wurden diese Maßnahmen als abgeschlossen angesehen, flächen- und streckenhafte Lebensraumfunktion, z.B. Laichbetten, wurden in diesem Zusammenhang nicht thematisiert.

Bei unserem Restaurieren seit 2017 nutzten wir die Rauen Rampen und ergänzten das Umfeld um die für Laichplätze wichtige Kiesfraktion 16-32 mm. Jüngst wurde eine mir bis dahin nicht bekannte Stelle als möglicher Ansatz für Verbesserungen gezeigt.

Das sieht ja gut aus! Sogar das Umfeld, lichter Schatten für den Bachlauf, stimmt.

Wie unsere Erfahrungen zeigten, lässt sich da prima draufsatteln, die Laichkiesfunktion ergänzen.

Anfahrmöglichkeit besteht, punktuelle Zugabemöglichkeit an etwas freieren Stellen ist ebenfalls hinreichend vorhanden.

Hier ist (mindestens) Zweierlei zu erkennen: Die Schüttmöglichkeit vom linken Ufer her sowie die Notwendigkeit, erheblicher, mindestens zeitweise extrem hoher Belastung mit Eisenzutritt auf den Grund zu gehen.

Bachab stellt sich der Gewässerlauf eher lebensfeindlich für standorttypische Organismen dar. Überbreite Strecke will strukturiert sein.

Wir steuerten eine Brücke bachab an.

Oha! Auch das sieht nach einer geeigneten Verbesserungsstrecke aus.

Blick nach unten – Erosion in unmittelbarer Überfahrtumgebung kann in einem Zug mit Lebensraumverbesserung behoben werden.

So ganz unbekannt ist dieser Bach ja nicht …

Etwas weiter bachab hat im Umfeld einer Rauen Rampe und einer Brücke bereits Bekiesen stattgefunden. Laichende bedankten sich – wie üblich – sofort in der folgenden Saison.

Wie das „oben neu“  einmal aussehen kann, sahen wir uns an.

Das untere Ende der Rauen Rampe.

Oberes Ende – hier hatten wir Kies im Überschuss zugegeben. Für die nächste Laichsaison liegen noch hinreichend Reste vor Ort im Anstrom.

Blick bachab – (kleine) Hochwässer haben die vorige Kiesgabe quantitativ abgeräumt, durchgeschleust.

Platziert an vom Bach bevorzugter Stelle und in der folgenden Strecke wirkt der Kies seitdem Wunder.

Im Anschluss war auch der Brückenbereich in der Sohl- und Uferstruktur verbessert worden.

Auf diesen guten Eindrücken wollen wir weiter aufbauen. – Es bleibt viel zu tun. Aus „alter Erfahrung“ wird aus Puzzle-artigen Einzelbildern das standorttypische Gesamtbild (Achtung, im Adresskopf der verlinkten Datei stimmt nur noch die e-Mail-Adresse!).

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