In der Hoffnung, dass im September 2022 das jährlich übliche WasserCamp der Unterelbeschulen wieder live stattfinden kann, fuhr ich Ende Juni zum vorbereitenden BetreuerCamp (die Störche von An- und Abfahrt habe ich bereits vorgestellt). Neben den von Lehrerinnen und Lehrern vermittelten Hauptthemen werden die angehenden Betreuer des nächsten WasserCamps von mir in Sachen Bach-Restaurieren und was es ringsum zu beachten gibt, informiert.
Die Teilnehmerzahl lag niedriger als gewöhnlich, geschuldet dem Umgang mit dem Corona-Virus in freier Wildbahn. In falschem Freiheitsverständnis werden allüberall simpelste Grundregeln wie „Abstand“ nicht mehr beachtet. Die Fallzahlen sprechen für sich – in der Statistik, bei Arbeitsausfällen ff. – (Ja, hier schreibt einer mit Ausbildung in Mikrobiologie, Jahrzehnten Praxis im umweltbezogenen Gesundheitsschutz, public health – völlig verbildet. Es gibt heute Menschen, die nennen sowas „Biologistisch“. Sollen sie – besser, als „keine Ahnung“ und garnix merken.)
Na gut, mit kleiner Zahl Interessierter lässt sich ohnehin besser arbeiten …

Nicht ganz so beschaulich – hinter mir gelassen, abgebogen – gut besucht von Kitas und Schulen, der von mir durchquerte Anmarsch der Massen auf der „Wolfsmeile“.
Die ist gut beschäftigt mit Bachbeschreiben, Temperatur, Sauerstoff und pH-Messen sowie diverse Inhaltsstoffe per Messköfferchen untersuchen.

Anschauungsunterricht: Die Osterau in den Gehegen stellt sich heftig erodiert, überbreit, mit bewegter Sandsohle dar.
Hier soll, nachdem wir etliche Jahre am Osterauwanderweg vorgeführt haben, wie`s geht, auch innerhalb der Gehege demnächst Verbesserung durch den Wildpark Eekholt, anerkannter Umweltbildungsort, erfolgen.

Die Lenkbuhne, auf der im April 2018 das Laichen von Flussneunaugen zu beobachten war.
Sieht fast wie frisch belaicht aus (April ist zu lange her …) – der jetzige Eindruck ist bedingt durch die Untersuchungen der Schüler. Untersuchern muss immer bewusst sein, dass jegliches Beproben im Zweifelsfall eine (Zer-)Störung ist. Daher sind die Aktivitäten zeitlich und punktuell zu begrenzen.
Fliesst hier eigentlich viel oder wenig Wasser? Die naturnahen Mäanderbögen und die dazwischen liegenden Geraden sowie die Ufer geben Hinweise. Der Pegel Bad Bramstedt, weiter bachab, berichtet die statistischen Daten: Wasserführung mittel bei knapp 2 m³/s, niedrig bei weniger als 1 m³/s (das ist gerade die aktuelle Situation), hoch bei 7 m³/s – wie bei jeder Statistik geht es noch niedriger bzw. noch höher. Das vergessen wir Menschen oft (Ahrtal) – besser gesagt: wir verdrängen das, sogar aktuell nach der „Katastrophe“. Am liebsten wollen wir alles wieder aufbauen, genau so und genau am selben Standort. Wasserbehörden und Klimafachleute haben einen harten Stand zu vermitteln, dass unsere menschengemachten Probleme an Gewässern nur dadurch zu mindern sind, dass wir diese Engstellen NICHT wiederherstellen, den Flüssen mehr Raum bieten.
Das mindestens gleich große Problem ist aber das Niedrigstwasser bis verstärkte Trockenfallen, das mit dem Klimawandel einhergeht. Im Gegensatz zum zeitlich punktuellen Hochwasser („Katastrophe“!) erstreckt es sich über längere Zeiträume, ist Anzeiger für unser Überstrapazieren des Wasserhaushalts. Gewässerrestaurieren als Milderung muss den Niedrigwasseraspekt viel stärker einbeziehen, als je gedacht. – Für Stadt- und Landschaftsplanung, die die Zukunft „anrichten“, gilt das umso mehr. Fachleute sprechen gegenwärtig von einer Situation, die SEIT 2018 gleichartig andauert.

„Ein Raummeter Holz“ im Wildpark Eekholt, gute Veranschaulichung auch für 1 m³ Abfluss pro Sekunde – bezogen auf Überbreite des Bachs, auf Menge Eimer Wasser, die über einem ausgeschüttet werden pro Sekunde … – Was auch immer …

Nicht Wallensteins Lager – Transportgerät für Arbeits- und Untersuchungsmaterial der Gruppen, ich bin bei der zweiten angekommen.
Die Rechen werden wir diesmal nicht, erst auf dem Herbstcamp einsetzen.
Der Beitrag über die, die uns die ganze Zeit umflattern, steht hier.
Was ist im Winter? Da sehen sich Esche und Ahorn im jungen Zustand anhand gleichartig glatter Rinde zum Verwechseln ähnlich. – Wären da nicht … Die Knospen, auch sommerlich an der Esche gut mit ihrer schwarzen Färbung vorführbar, weisen für Herbst / Winter den Weg zur Unterscheidung.
Erle, Weide, Eiche, Buchenbestand im Trockeneren, Hopfen als Ranker – sandige Bereiche, evt. frühere bachbegleitende Dünen auf Moräne, sind mit Nadelholz, Kiefer, Fichte, Tanne bestanden.

In etwa so werden alle Punkte bis zum Herbstcamp versorgt. Dann werden die Schüler „den neuen Luftraum“ nutzen, Unterwasserlenker herzustellen.
Der Kies ist bestellt. Wir sind gespannt, ob unser Vorhaben wie geplant im Herbst stattfinden kann.
[…] ich gerade im Training bin, hatte ich doch vor Kurzem das Betreuercamp der Unterelbeschulen in Vorbereitung auf das diesjährige Wassercamp im September besucht, sagte ich zu – heute […]