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Archive for Februar 2022

Zu den beiden voranstehenden Beiträgen trage ich hier ein paar Fotos aus den Entstehungstagen des Kies-Experiments nach, August 2021.

Es galt, einen Sattel Kies als „Spielmaterial“ für den Bach einzubauen.

Das wurde optimal mit Telelader erledigt.

Der Versuch, einen alten, noch vorhandenen Mäander zu aktivieren. – Ansatz gelungen, erstes Wasser fliesst in ehemaliges Bett.

Einen tief eingeschnittenen, stark erodierenden Graben wollten wir entschärfen.

Das lassen wir so – sieht erstmal gut aus.

Zum Verbessern und Stützen des Wasserhaushalts im Wald sowie als vom Bach zu transportierendes Strukturmaterial lag auch im Übergang des Waldes in die Agrarlandschaft ein Sattel Kies (25 t) bereit, geschüttet per Mulde.

Hier wurde gekonnt mit Bagger gearbeitet.

So konnte der Kies beidseitig und in der Sohle sowie bachab, wo ein zu aktivierender Mäander dem Bach wieder zulaufen würde, optimal abgelegt werden.

Zum Schluss ist Aufräumen angesagt, hier wird ein zuvor entnommener Zaunpfahl wieder eingesetzt.

Ablauf in die kanalisierte Strecke der Agrarlandschaft.

Wie die beiden Beiträge vom 26. und 27. Februar 2022 nach Durchgang dreier Regensturmtiefs zeigen, war das Experiment gut angelegt. Das meinen auch die Indigenen – und die müssen es wissen.

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Wir hatten in einem Experiment getestet, ob instream-Restaurieren, so vor Ort gewollt, frühere Bach-Mäander, etliches höher liegend als das heutige, kanalartig ausgebaute Bachbett, wieder aktivieren könnte, vgl. voriger Beitrag. Auch das Anheben der Sohle, um Wasser länger in umgebendem Wald zu halten, gehörte zu diesem Lernversuch.

Dazu wurden vom Wasserverband an zwei Stellen je ein Sattel Kies (à 25 t) in den Abflussquerschnitt eingebracht. Beides, Mäander aktivieren und Wald länger feucht halten, hat funktioniert. Weitere Entwicklungsanstöße sollen demnächst angedacht werden.

Nach den Sturm-Regen-Tiefs des Januar und Februar 2022 wurde neben der Funktionalität auch die Besiedlung der neuen Kiespartien untersucht.

Angesichts möglicher Forellenlaichbetten – an zwei Stellen dieses sommertrockenen Bachs gab es Hinweise darauf – wurde die Probenahme der orientierenden Untersuchung eng begrenzt.

Kleine bis mittelgroße Bachflohkrebse zeigten gute Vermehrung an.

Kleines Spektrum, mittlere und große Bachflohkrebse sowie 2 Arten Eintagsfliegenlarven.

Viele große Bachflohkrebse waren paarweise anzutreffen.

Die „Rennwagen“-Eintagsfliege Ecdyonurus ist mit ihrer flachen Form sehr gut an strömungsstarke Lebensräume angepasst.

Kleinste, junge Eintagsfliegen gehören vermutlich der Gruppe Baetiden an(?).

Auch die dritte Eintagsfliegenart, Habroleptoides, mit 2fach gegabelten Kiemenanhängen am Hinterleib, kennzeichnet lebendige Gewässer mit gutem Kieslückenraum.

Zwei Steinfliegenlarven fanden sich, hier wohl Nemoura.

Für mich besonders, in bisher restaurierten Bächen kaum gefunden, sieht diese Steinfliegenlarve aus – eine junge Perlodes, nehme ich an.

Hier nochmal, in Draufsicht.

Zwei Formen Köcherfliegenlarven fanden wir, teils mit Haus aus Hölzchen, hier eine mit Sandkornköcher – deneben ein Exemplar der vorgestellten jungen Eintagsfliegenlarven.

Vorbeikommende Spaziergänger interessieren sich, sind von den Erläuterungen beeindruckt und begeistern sich an den Bachlebewesen.

In ruhigen Bereichen kennzeichneten (wenige) Wasserasseln, hier ein eingerolltes Exemplar, und (Kleine Schnecken-)-Egel das Besiedlungsbild. Dort waren auch einzelne Würmchen, Tubificiden, zu finden.

Im Übergang zum Agrarraum fanden sich auffällig viele Kriebelmückenlarven („Strudler“) auf im Wasser flutenden Sumpfpflanzenresten. Hinweis auf reichlich bakterielles Nahrungsangebot, evt. auch aus Teichen eingespülte Algen.

Insgesamt beeindruckte uns dieses, wenn auch aufgrund der begrenzten Beprobungsintensität nicht sehr breite Besiedlungsspektrum. Die neuen Porenlückenräume bieten eine erhebliche Struktur- und Lebensraumvielfalt, die derzeit insbesondere im abwärts folgenden Agrarraum erheblich verringert bis beseitigt ist.

Hier wollen wir – neben der Mäanderverbesserung im Wald – nächste Schwerpunkte setzen.

Verbesserungen in unseren Bächen und kleinen Flüssen sind nahezu überall dringend erforderlich – und möglich!

Wir werden weiter bewährte Kiesfraktionen einsetzen. Bis in solche, in der Moräne ebenfalls zu findende Größen (vielleicht gucken 10 % raus) fänden keine Akzeptanz.

 

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Wie bekannt, arbeitet instream-Restaurieren, über das ich hier im Blog berichte (Ausnahmen bestätigen die Regel), im aktuell vorhandenen Gewässerlauf. Ufer- und Sohlstruktur werden verbessert, Mittel- und Niedrigwasserabfluss erhalten ein lebendiges Profil zurück.

Andere, größere Projekte, in denen über das Umfeld entschieden werden kann, versuchen gern, die Aue mit einzubeziehen. Das ist optimal, falls die Gewässersohle wieder so hoch gelegt werden kann (und wird!), dass ein naturnäheres Regime entsteht, z.B. die Aue im Mittel einmal jährlich überschwemmt wird. – In Nutzland, das sich in anderem Eigentum befindet, verbietet sich das (auch hier bestätigen – ausgesprochen selten – Ausnahmen die Regel). Windungen, Mäander werden angelegt, im günstigsten Fall nach noch wahrnehmbaren Spuren in der Natur. Ich erspare mir Einzelheiten.

Wo noch wassergefüllte, früher durchflossene Mäander vorhanden sind, hufeisenförmige Stillgewässer, „Altarme“, die z.B. von höher gelegenen Flächen über Sickerquellen gespeist werden, liegt deren Wasserspiegel in der Regel höher. – Mir sind bei mittlerem Abfluss 1-1,5 m höher als der Bach  liegende Beispiele bekannt. Wenn die Tiefe des Bacheinschnitts durch Umfeldnutzungen definiert ist, verbietet sich ein „Wiederanbinden“ des Altarms: Das Wasser würde auslaufen, die Aue entwässert. Hierdurch provozierte chemische, meist mikrobiologische Umsetzungen würden massiv Nährstoffe und Säurebildner freisetzen – ein Teufelskreis wurde angestoßen! Wie so oft gibt es auch hier leider allzu viele Beispiele unter der Nachbetrachtung „Gut gemeint – schlecht gemacht“.

Langer Vorlauf Richtung Thema …

Nun gibt es – selten – ganz besondere Fälle. Über so einen stolperte ich im oberen Alster-Einzugsgebiet, nach mehrfachen Hinweisen vorher, im 2. Halbjahr 2021.

Der Grundeigentümer, Landesforsten, fragte, ob an einem Nebenbach der Rönne Wasser zurückgehalten, Wald feuchter gestaltet werden könnte. Es bestand ein Traum-Wunsch, noch vorhandene, meist trocken liegende Mäander wieder vom Bach entlang eines aktuell über 300 m Länge tief eingeschnittenen Kanalabschnitts im Wald mit Wasser zu beschicken.

Mit dem Wasserverband, Wasserbehörde informiert, sahen wir die Strecke an. Wir vereinbarten ein Experiment in zwei Teilen.

  • Bachab einer Überfahrt würde unmittelbar neben einem sichtbar vorhandenem, hoch und trocken liegenden Mäander die Sohle des überbreiten Kanalbetts mit Kies so angehoben, dass mindestens bei höheren Abflüssen Wasser in den Mäander fliessen könnte. Das Ganze als „Gabe“ gedacht, die ggf. vom Bach abgeräumt werden könnte – dynamischer Kies, wie es ihn früher in Kiesbächen gab.
  • So verabredeten wir auch unsere, hier bisher nicht erwähnte Kennenlernfragestellung, ob wir zur Wasserdruck- und Sandentlastung der Rönne im Übergang des Waldes zum Nutzland Kies schütten dürften. Ja!

Für beide Stellen wurde je ein Sattelzug, ca. 25 t Kies vereinbart. Im weiteren Verlauf sollten Bach- und Kiesverhalten, Mäanderbeschickung und Besiedlung der neuen Kiese geprüft werden – bei Gefallen Fortsetzung nicht ausgeschlossen, vielleicht sehr erwünscht. Die Arbeiten wurden im August 2021 vom Wasserverband bzw. dessen Unternehmer in fachlicher Begleitung durchgeführt.

Jüngst war es also soweit: Gucken, was sich nach wiederholten 2020er Januar- und Februarhochwasserdurchgängen zeigt.

Allerhand Sturz und Bruch im Wald, hier: „Buche, längs“.

„Die Forst“ hat überall zu tun, das dauert seine Zeit – am Horizont Reihensturz Nadelbäume quer auf einem Hauptweg.

Bachauf der Überfahrt verlaufen die Bach-Mäander ungestört, weite Schwingung erahnbar.

Bachab – der ca. 300 m lange vor Zeiten kanalisierte Bachabschnitt.

Zu erkennen sind die durch Wasserkraft veränderten beiden Kieszugaben, unmittelbar an der Brücke sowie querab eines ehemaligen Mäanders.

In vorigem und diesem Foto ist anhand weggespülter Laubauflage gut zu erkennen, dass Wasseranheben, Durchfluss durch höhere Ebene und Wasserrückhalt wie beabsichtigt gefördert wurden.

Blick aufwärts auf die Überfahrt.

Wasserstandsmarken.

Schmaler Durchbruch, erwünschte Eigendynamik – Erkenntnisgewinn für alle Beteiligten.

Kleiner Quellaustritt aus einer Hanglage an Baumwurzel, erkennbar an Eisenauffälligkeit.

Vorübergehendes Ausufern im weiteren Verlauf durch Querschnittsveränderung.

Hier in der Strecke erledigt sowas die Natur.

Sturzholz ist das Stichwort. (Nein, hier ist der Biber noch nicht.)

Ein kleiner Zufluss durch ein V-Tälchen hält Holz und Laub, wäscht Kies aus Moränengrund frei.

Die hiesige lehmige Moräne enthält erhebliche Mengen eiszeitlichen, skandinavischen Steintransports.

Der zweite Sattel Kies, schmaler Durchfluss – auch nach den Hochwässern (mehrfach und über längere Zeit bordvoll). – Dies ist ein kleiner Bach, und das zeigt er uns.

Nasser Altmäanderbogen vor steilem Prallhang. – Große Freude! Auch die im vorigen Foto gezeigte Kiesgabe im Übergang zur Agrarlandschaft wirkt durch Sohlanhöhen und Einengen der Überbreite.

Das kann weiter unterstützt werden.

Bachab der Kiesgabe schliesst der Mäander an den ausgebauten Abschnitt an.

Da ist das Wasser also wieder über seinen ehemaligen Verlauf angekommen. – Wohlweislich hatten wir diesen beabsichtigten „Prallhang“ mit Kiesgabe an der Wiesenseite geschützt.

So viel zur „Optik“ des Experiments nach erstem Naturwirken. So schick hatten wir das (fast) nicht erwartet.

Zur Verabredung hatte ich Sieb am Besenstiel und weisse Schalen mitgebracht.

Wir wollten nicht nur hydraulische Wirkung, sondern auch erfolgte Besiedlung ansehen. Angesichts zweier möglicher Forellenlaichbetten geschah die Untersuchung noch umsichtiger als ansonsten ohnehin. – Darüber mehr demnächst.

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Mein Dank für diesen Beitrag gilt der Natur AG Bramsche.

Natur AG Bramsche

Wir möchten auf diesem Wege symbolisch einen Riesenschwarm an natürlichen Friedenstauben versenden!

Als Natur AG Bramsche verhalten wir uns bei vielen politischen & gesellschaftlichen Themen eher neutral & zurückhaltend, da wir einen anderen Fokus mit & in unserer Arbeit haben ….

An dieser Stelle möchten wir das nicht!

I

Kurze Erläuterung zu unserem Friedenswunschzeichen: Im kyrillischen Alphabet existiert das Schriftzeichen „Z“ nicht. Doch auf russischen Panzern und Lastwagen „prangt“ diese Zeichen aktuell sehr häufig …., daher…. ( Wer mag, kann es gerne virtuell nutzen )

Wir rufen alle Menschen mit kleiner und großer Verantwortung bei diesem unfassbaren Geschehen auf,

ob Ost oder West, ob Süd oder Nord, einen kühlen & ruhigen Kopf bei anstehenden Entscheidungen & Handlungen zu bewahren!!!

Die Ukraine ist schon seit Jahren ein gescholtenes Land. Die ukrainische Bevölkerung hat schon genug Leid ertragen müssen.

Um unseren Planten Erde ist es aktuell sowieso schon extrem schlecht bestellt…

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Morgens hatte ich einen schnellen Geburtstagsgruß gemailt mit dem Hinweis, extra wegen des Geburtstagskindes würde heute zwischen den gewesenen Regentiefs und morgen erwartetem Regen die Sonne scheinen.

Ich fuhr los. Oh, über fast eine Stunde Fahrt grübelte ich über meine Aussage, die auf die Zuverlässigkeit des Wetterdienstes gebaut hatte. Es war gut unter 10 Grad, wehte mit „wind chill“ und dunkel-, seltener hellgraue Wolken beherrschten den Himmel.

So erreichte ich die Oberalsterniederung.

Alsterquerung, Kreis Segeberg.

Wie der weiter abwärts gelegene Pegel Naherfurth morgens zeigte, lag der höchste Wasserstand bei fast 1,70 m, 20 cm über dem mittleren Hochwasser (Tendenz: deutlich sinkend). Da ist die Oberalsterniederung um das Flüsschen herum eine Seenplatte.

Immerhin! Zwischen den Wolken wagte die Sonne einen kurzen Blick.

Mittags zeigte sich dieselbe Stelle dann ganz anders. Meine Geburtstagsansage wurde durch Sonnenschein doch noch wahr.

Das sieht nicht nur so aus, es fühlte sich total nach Frühling an!

Lange ist es ja auch kalendarisch nicht mehr hin.

Und was sollte das Ganze? Da gab es selbstverständlich mehr Veranlassung als „Hochwasser gucken“.

Mehr dazu demnächst – aus nahegelegenen „Höhen“.

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Die Bode, im östlichen Harzvorland, also. Interessiert gucken wir hier von der L 101-Brücke, aufwärts Oschersleben.

Von der Brücke der Großalslebener Straße aus, vgl. Beitrag vom 20. Februar 2022, konnten bereits Beispiele guter Turbulenz – entsprechende Lebensraumqualität zu erwarten – besichtigt werden.

Im vorigen Foto das rechte Flussufer (die Zuordnung ergibt sich beim flussab-gucken), hier das linke.

Solche Stellen bieten sich an für Zugaben fehlenden Strukturmaterials, z.B. Laichkies – per Hydraulik-, ggf. Teleskop-Bagger, direkt vom Lkw. Hier ein Beispiel ohne Brücke, hier ein anderes, mit. Der Kies wird dann vom Gewässer selbst (das weiss es besser als wir!) schnell abwärts an passende Stellen transportiert. Flora und Fauna danken es reich.

Flussauf der im ersten Foto gezeigten L 101 ist im oberen Bereich des Fotos im Vergleich zum ansonsten eintönigen Bild verbesserte Struktur zu erkennen.

Rangezoomt – Totholz hat diese Struktur geschaffen. – Meist fehlt aus Angst vor unkontrollierbaren „Verklausungen“ die Akzeptanz für Totholz. Es wird entnommen.

Dabei bietet es große Chancen für vervielfältigte Struktur – einmal abgesehen davon, dass das Holz selbst für ganz spezielle Organismen wesentliche Lebensgrundlage ist.

Detail, Beispiel 1, rechtes Ufer (wie erwähnt: benannt, von „oben“ betrachtet)

Detail, Beispiel 2, linkes Ufer.

Die Fotos sprechen für sich. Wir queren die Brücke, Blick flussab.

Flussab der L 101 fliesst die Bode recht eintönig, wenngleich turbulent. Hier sind Einbauten von Totholz vorgesehen.

Unabhängig davon, bzw. ergänzend dazu, gebe ich Hinweise für Kieseinbau – immer sinnvoll angesichts laufender, im Rahmen der Gewässerunterhaltung stattfindender Entnahmen.

Schutz der Uferbäume – die Pappeln sollten durch Erlen und andere, standorttypischer Flussbegleiter ersetzt werden – kann jeweils zwischen 2 Bäumen, bei günstiger Anfahrt unmittelbar vom Lkw, Kies geschüttet werden. Das dann alle 20-50 m fortsetzen.

Skizze Hand- oder ergänzende Baggerarbeit: auf- und abwärts wird gegen ansonsten eventuell provozierte Drehströmung Kies ins Ufer profiliert.

Beispiele für ähnliche Arbeiten finden sich mit zahlreichen Fotos und Texterläuterung, teils mit Gestaltung zu Lenkbuhnen, für Hamburger und niedersächsische Gewässer sowie für Bäche und kleine Flüsse Schleswig-Holsteins.

Das waren spannende Stunden, alle haben viel gelernt! – Es wird Zeit . . .

Per Auto geht es wieder Richtung Braunschweig …

… entlang nur selten von anderer Struktur unterbrochener, großflächiger Agrarnutzung. – Dazu könnte Verantwortlichen gern Neues einfallen.

Nach guter Fahrt mit interessanter Fachsimpelei erreichen wir rechtzeitig den Hauptbahnhof Braunschweig. Am Himmel rasen inzwischen dunkle Wolken im Sturm heran.

Abfahrt, wieder im Westfahlen-Express (der fährt nach Bielefeld, ich verstehe den Namen). Regen prasselt an die Scheiben – wie gut, drin zu sitzen.

In Hannover klappt das Umsteigen in den ICE, nordwärts. Allerdings stellt sich heraus (Durchsage vom Chef), dass Wagen 2 und 14 unerklärlich rütteln. Wir können die Schnellfahrstrecke leider zwar nutzen, müssen aber max. 140 km / Stunde einhalten.

Zufrieden komme ich mit 30 Minuten Verspätung in Hamburg-Altona an. S-Bahn nach Wedel erreicht, abgeholt in strömendem Regen – Danke!

Was bedeutet das schon? Schliesslich reiste ich unmittelbar vor Zeynep. Glück gehabt!

Das wünsche ich auch der Bode für ihre Zukunft! Sie ist es wert – bin gespannt auf das Ergebnis kommender Verhandlungen und Verbesserungsaktivitäten!

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Die Anreise an die Bode, nach Oschersleben im östlichen Harzvorland, habe ich am 17. Februar beschrieben.

Örtlich Aktive hatten mich gefragt, ob ich zum Abriss des Wehrs Oschersleben und den damit verbundenen Arbeiten inkl. Biotopveränderungen Tipps zur Lebensraumverbesserung geben würde.

Angekommen an der Bode in Oschersleben – Sonnenschein! Blick Großalslebener Straße aufwärts, im Hintergrund die Großbaustelle.

Nun ist ein ersatzloser Abriss eines Wehrs immer eine gute Tat! Noch dazu, wenn wie hier vorher beabsichtigt war, das Wehr zu ertüchtigen und eine Wasserkraftanlage einzubauen. Zum Verzicht kann nur gratuliert werden.

Der Widerstand der örtlich Aktiven hat sich gelohnt. Andere können sich daran orientieren, dass erforderlicher Einsatz zwar kraft- und nervenzehrend sein mag. Der Lebewelt unserer Gewässer wegen lohnt er sich aber auch.

[Das muss jetzt sein: Es ist zum Verzweifeln! Leider muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass Wasserkraft an Bächen und kleinen Flüssen ausser Schaden gar! nichts bringt. Angesichts womöglich vorhandener, noch krasser: politisch immer wieder, mal aus dieser, mal aus jener Ecke, neu angedachter Subventionierung tragen Steuer- und Stromzahler Investition, im Schlimmsten Fall noch Betrieb – und den ökologischen Schaden an Natur und Umwelt – „privat“ kassiert.

Also, zurück zur Ausgangsaussage: Prima Sache hier in Oschersleben, vom Grundsatz.]

Beim für die Bode Zuständigen, dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, konnte ich mich schlau machen, besten Dank dafür! Es existiert für die Bode, hier speziell: die Untere Bode, ein Gewässerentwicklungskonzept.

Hut ab! Das ist eine der qualifiziertesten Arbeiten, die ich in der Angelegenheit seit Langem gelesen habe. Schön (in der Sache angebracht!) wäre es, wenn die Inhalte entspechend umgesetzt würden.

Kleines Schmankerl nebendran, ganz persönlich: Die Bode, Nebenfluss der Saale, ist für die Elbe sowas wie ein Fluss meiner Geburtsgegend, die Eder, für die Weser.

Beide boten vor Zeiten, bevor mensch mit frühen Industriegiften ff., Haushalts- und Gewerbeabwässern, Ausbau und harter Unterhaltung ihre Ökologie in Vielfalt und Produktionsstärke zerstörte, mit Struktur bildendem Totholz, flutenden Erlen- und anderen Wurzeln, Steinen, Grobgeröll und Kies geradezu riesige Laichflächen für den Lachs.

Für mich neu gelernt und besonders interessant: mit je um 150 km Länge und einem Einzugsgebiet von größenordnungsmäßig 3.300 km² weisen beide Flüsse eine ähnliche Größenordnung auf.

Was für ein Fluss! – Blick flussab Großalslebener Straße.

Was bei solch Informationen jedes Mal als Frage aufploppt: Warum sind wir in Deutschland eigentlich nicht in der Lage, solche herausragenden Potentiale wieder ins Leben zurückzubringen? Skjern Au, Varde Au und viele andere dänische Flüsse bieten in den vergangenen Jahrzehnten für Länder wie Deutschland geradezu peinliche Beispiele. – Die Links kommen Ihnen allzu Spanisch, pardon Dänisch, vor? Auf Deutsch können die Grundlagen des erfolgreichen Handelns hier nachgelesen werden.

Wir gucken uns die Baustelle an.

Das Wehr ist abgerissen, Teile der mit Bruchstein befestigten Uferlinie am Prallhang sind bereits fertig hergestellt. Es wird überlegt, die Ufermauer an der gegenüberliegenden Flussseite herunterzusetzen.

Blick flussab, mittig eine Insel – wir diskutieren als Ausgleich für entstandene Schäden in Ufer und Sohle und um die grobe Versteinerung ökologischer zu gestalten, Kiese und Gerölle zuzugeben. Die kann sich die Bode per Eigendynamik an geeignete Stelle transportieren. Beispiele für derartiges Geschehen finden sich zahlreich hier im Blog.

Der Vorschlag wird in den nächsten Wochen von offiziellen Stellen besprochen. Hoffen wir für die Gewässerlebewelt, dass er möglichst quantitativ angenommen wird.

Zum Thema Gewässerstruktur Bode gebe ich im nächsten Beitrag noch ein paar Eindrücke, wie es hier einmal in Fläche und Strecke ausgesehen haben mag und was für die – im Gewässerentwicklungskonzept beschriebene – erforderliche Verbesserung der Bode möglich wäre.

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Spätnachmittags, nach Ylenia – Zwischenhoch, hier kurz vor Sonnenuntergang. Zeynep naht. Der Zugverkehr ruht.

Am Morgen danach, laut war`s (Schlafen bei offenem Fenster)! – Rolläden hochgefahren.

Rollläden hoch – der Balkon quitschnass, Haselstecken stehen perfekt, Besen umgefallen. Kein Problem also?

Ein Baum, der bislang einen Marderschutz-Nistkasten trug, ist Nistkasten-frei.

Holla, da ist etwas Großes, zugeflogen.

Draussen, ein aktueller, kurzer Schlagregen hat auf versickerungsfähiger Oberfläche Pfützen hinterlassen.

Kleinklima – offenbar war Graupel dabei, Reste schmelzen vor sich hin.

Weiteres, anderes Kleinklima – hier liegt der Graupelrest wie Schnee.

Schirm eingesammelt, zusammengeklappt und nahe an vermuteten Herkunftsort abgelegt.

Das war offenbar eine gute Tat. Kurze Zeit später war er verschwunden.

„Abgeflogenes“ – Der Marderschutz-Nistkasten wurde offenbar durch den heftigen Sturm in Längsachse des Trageastes abgerüttelt, also besser gesagt als in der Überschrift: Abgerütteltes / Abgestürztes. Im Bodendecker unter dem Baum lag er, scheinbar unversehrt.

Immerhin sehe ich nun erstmals nach 6 Jahren, dass der Kasten mindestens als Schlafplatz gut genutzt wurde. Nun soll er an einen anderen Ort.

Während des Hantierens bricht die obere Front. Zum Trocknen abgestellt erwartet ihn demnächst die Entscheidung über weitere Nutzung. Falls die Frontklappe nicht mehr haltbar befestigt werden könnte, werde ich ihn, das Bodenbrett mit Quer“schranke“ wieder eingesetzt, quasi als offene Halbhöhle nutzen. Amsel und Rotkehlchen werden dafür dankbar sein.

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Aufgrund der Wetterlage schiebe ich diesen Kurzbeitrag zwischen die Berichterstattung meiner Hin-und-weg-Reise zum Bodelachs.

Gestern Abend, draussen gucken, wo das schlagende Geräusch, mal Klack, mal Klong, herkommt.

Gestern, Donnerstag Abend: Zwischenhoch zwischen Sturmtief Ylenia und Orkantief Zeynep – der Himmel klar, beeindruckender Mond.

Hoffen wir mal, dass das angesichts des angesagten Orkantiefs kein „bad moon rising“ ist!

Die Ursachen des Klack und Klong konnte ich nicht orten – es klackte und klongte überall mal, ringsum.

Demnächst geht`s weiter – mit dem Bodelachs.

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Starkregen und Sturm angesagt, muss da eine Reise sein?!

Muss sein!

Mit der S-Bahn in Altona angekommen, sinnierender Blick aufs Nachbargleis …

Hmmmhhh, Westerland, könnte nach Jahren auch mal wieder sein – Kurztrip in die Nachbarschaft schon gebucht.

Meine Fahrt, südwärts, startet erstmal im ICE – das geht ja gut los.

Umsteigen in Hannover – Westfahlen-Express? Gen Osten …

Richtung Braunschweig – der Regen scheint erstmal vorbei. Wichtiger noch: der helle Schein am Südhorizont.

Guckt da einer?

Scheint fast so …

Umsteigen in Braunschweig ins Auto, wieder gen Süden – Vorfahrt für den Bodelachs.

Immer dem Licht entgegen.

Kleine Pause – ja, sowas gibt es hier in intensiv agrarisch genutzter Landschaft auch, selten.

Laubmischwald, Hauptart Buche, Eichen und mehr ergänzen das Bild.

Illustre Wolkenformationen begleiten unseren Weg – wir sind nah vorm Ziel, Oschersleben, an der Bode.

Der Begriff fiel bereits – Harzfluss Bode und Lachs, in Kombination. Ein Grund für mich, einen langen Tag unterwegs zu sein.

Demnächst mehr dazu. Wer schonmal etwas nachsehen möchte: Bitteschön !

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