Nachdem ich zwei kürzlich bekieste Bilsbek-Überfahrtbereiche angesehen und beprobt hatte (vgl. vorigen Beitrag), gucke ich mich am verabredeten Treffpunkt um. Von der Waldbühne Ellerhoop werden eine Vogelkundliche Exkursion und danach mein Reise-Auslöser, die Rad-Exkursion durch die Bilsbekniederung, eintreffen. Beiden erläutere ich hintereinander, was es hier zu sehen (und zu hören) gibt, bevor sie weiter ihrer Wege ziehen.

Blick bachab – durch Ausbau, Gewässerunterhaltung und Erosion entstandenes unnatürliches Kastenprofil, übertief eingeschnitten, überbreit. – Positiv sind immerhin die zahlreich vorhandenen Moränensteine und die – leider allzu seltenen – Erlenwurzeln.

Kaum ist die interessierte erste Exkursionsgruppe mit Örtlichkeit und Besiedlung bekannt gemacht, sehen wir die größere Gruppe durch die Bilsbekniederung anradeln.

Es lohnt, genauer hinzusehen – Rauigkeit durchgehender Steinsohle bewirkt die Gewässerdynamik, die Bilsbek murmelt, rauscht.

Und wo so viele verschiedene Häuschen geboten werden, leben auch verschiedene Organismen – hier Steinfliegen- und „nackte“ Köcherfliegenlarven, Hydropsyche.
„Nackt“, das heisst ohne Köcher, sitzen sie geschützt im Porenlückenraum des Kieses, bauen ein Fangnetz und fressen das mit angestrudelter Nahrung auf. Neubau folgt.

Angesichts der geringen Wasserführung können wir den beeindruckenden Aufbau der Moräne studieren – lehmig, dicht mit Kiesen bis Findlingen durchsetzt.

Eine Sturzfichte – ungeeigneter Baum für solche Standorte – bietet mit ihrem frei stehenden Wurzelwerk anderen Interessierten Kleinlebensräume.
Hier im Umfeld haben eiszeitliche Jäger Rentiere gejagt. In der Vergangenheit wurden viele Funde geborgen, die heute zum Teil in Museen (und als Zeichnungen, Fotos, in Veröffentlichungen) zu bewundern sind.

Ein paar Beispiele, interessante Farben – Vorsicht, scharfe Schnittkanten der Flintstücke! – und ein Kiesel.

Aus dem Wiesenbereich tritt ein kleiner Klarwasserbach ins Bilsbekprofil ein – im Mündungsbereich überbreit, daher Eisenocker-belegte, Moorwasser-verfärbte feinkörnige Sohle.

Hier lässt sich die Bedeutung der strukturierten Sohle und variabel auf Mittel- bis Niedrigwasser angepassten Querschnitts erläutern.
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