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Archive for 14. Mai 2021

Wir haben eine neue Stelle aufgesucht, etliches bachab des Zusammenflusses der Quellbäche von Moorbek und Mühlenau.

Das Sandbett der Mühlenau in unstrukturiertem Kanal enthält kein sichtbares Lebenszeichen – immerhin aber Grobsand und Feinkies.

Nebendran fliesst ein Bach zu. Vielleicht hat der mehr zu bieten.

Optisch prägen durch Lichtüberschuss geförderte Blaualgenwatten den Bachgrund.

Hmmmh, gar nix, nur der Schmier ?

Nach etwas Mühen finde ich doch noch eine nackte Köcherfliegenlarve, Hydropsyche.

Ist hier irgendwas passiert? Was zeigt die Mühlenau bachab?

Das erste Kiesdepot bachab ist untypisch, aussergewöhnlich schwach besiedelt, hier: Bachflohkrebs, Wasserassel und Steinfliegen-fast-alles-Abkönner Nemoura.

An Gräsern im Wasser finden sich Köcherfliegenlarven – und wieder eine Wasserassel.

Die Larven suchen Halt, kommen dazu aus ihren HalmHäuschen weit heraus.

Auf rauschenden Rauschen finde ich mindestens eine Flussneunaugenlaichkuhle, vgl. dazu gesonderte Berichte von anderer Stelle.

Wo es den Tieren gefällt, legen sie gern mehrere Laichkuhlen, hier mindestens 2, an.

Und noch ´ne Rausche mit mindestens 2 Laichkuhlen.

Aber auch hier, neben Bachflohkrebsen allerhand Wasserasseln im Kies, die aufgrund ihres größeren Vorkommens erhöhte Organik anzeigen.

Von Unfällen wissen wir nichts, zum Glück sind auch keine Fischsterben berichtet. Aber komisch ist das schon!

Noch begleitet die Mühlenau auch hier kein Halbschatten spendender Baumsaum. So ist bei Lichtüberschuss nicht verwunderlich, dass auch hier Schmieralgenwatten etliche Strecken besiedeln.

Von gewässerökologischen Studien ist bekannt, dass diese Wirkung von Lichtüberschuss erheblich schädliche Tonnagen von Algenbiomasse aufbaut. Wo viel Leben ist, ist auch viel Tod – und wo, wie hier zu viel (verkehrtes!) Leben ist …

Wie an der Moorbek begleiten uns Schlammfliegen, Zeit für die Eiablage – an Pflanzen im Uferrand.

Um Einzelbäume herum schwärmen zahlreich schwarze Fliegen mit langen, behaarten Beinen – kann man so suchen und finden im Netz: die Märzfliege (im Mai), Bibio marci.

Die Osterhasen haben Urlaub.

Wir beobachten interessiert das Entstehen und Vergehen schicker Vortex-Formationen.

SO wird, angestoßen durch Turbulenzentwicklung durch die Kiese, tief Sauerstoff in die Wassersäule eingetragen.

Zum Abgang schwimmt ein Stockentenerpel krakeelend hinter uns her, will wohl sagen „Gut, dass ihr endlich weggeht“.

Letzte Station, städtische Mühlenau in Pinneberg, ein neues Kiesbett. Hier sind, kurz nach Herstellen, etliche Eintagsfliegenlarven zu finden. Dunkel, kurz vorm Schlupf, mittelgroß und – schon da – ganz junge.

Angesichts der Irritation im Mittelteil der Mühlenau werden wir die Längsuntersuchung später im Lauf des Jahres wiederholen – muss sein!

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