Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs, das Leben geht weiter. Es erfreut mich, dass der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie die Bundesärzteschaft die Politik vor pauschalen, nicht begründet lokal nachvollziehbaren Ausgangssperren warnen.
Warum soll die sich vernünftig verhaltende Gesamtbevölkerung wegen ein paar Ignoranten eingesperrt werden ? ! ? Die genannten Verbände warnen vor unnötigem Erzeugen einer gespenstischen Atmosphäre, Kommentatoren weisen sachlich darauf hin, dass in „familiärer“ Enge Frauen eher durch Gewalt gefährdet sind. – Das ist wohl leider so.
Geniessen wir also – mit gutem Abstand zueinander – frische Luft. Rings um uns „tobt“ die Natur, der Jahreszeit entsprechend.
Bevor ich also gelegentlich auf angekündigte Baggeransichten im Elbe-Geschehen komme, folgt hier Tierisches.

Radeln hinterm Deich, Wedel – Hetlingen – Wedel. Der Blick vom Sperrwerk Wedeler Au zeigt, dass demnächst die erneuerte Brücke über die Binnenelbe frei gegeben wird. Wir freuen uns drauf.

In dichter Packung äst ein weiterer Schwarm querab NABU-Vogelstation. Nicht weit davon entfernt ein dritter.
Irgendwie ist bei mir schnelles Schätzen automatisch vorprogrammiert, seit wir seit 2016 diese Marscherlebnisse geniessen können. Wenn`s „zu dicke“ kommt, zähle ich nochmal eine Teilmenge, um meine Schätzung zu verifizieren (ggf. anzupassen). So bei 3. bis 5.000 Exemplare pro Schwarm sind es – bei bisher 3 Schwärmen also 9. bis 15.000 Nonnengänse.

Und dann geht`s los. Der hintere Schwarm wurde hochgebracht – warum auch immer, überzieht den vor mir, ihn auch aufstörend.

Wie das meist üblich ist, kehren die Flieger an vorherige Plätze zurück. In diesem Fall packen sich beide Schwärme dicht zusammen.

Damit mir das nicht zu einseitig, langweilig wird, rufen – nicht zum ersten Mal – 15 Kraniche über mir (Ausschnitt).

Weiter geht`s Richtung Hetlingen. Nahe Giesensand äst ein weiterer Schwarm Nonnengänse, darüber etliche Teilschwärme in unterschiedlicher Höhe bis an den Horizont.
Insgesamt sehe ich 7 große Schwärme auf dieser Tour (die Platzwechsler nicht gezählt). Das sind ganz offensichtlich angesichts der großen Gesamtzahl bei um die 30.000 Tiere Nonnengänse, die von Westen über uns mit Zwischenrast zu ihren Brutplätzen unterwegs sind.

Ein großer Schwarm Lachmöwen sitzt auf einer Wiese vor der Baustelle Klärwerk Hetlingen. – Klärwerke sind angesichts Veränderungen im Stand der Technik eigentlich immer Dauerbaustellen, zum Wohl unserer Gewässer und unserer Gesundheit.

Ganz offensichtlich wir hier aber nicht nur gerastet. An mehreren Stellen fielen mir schon Starenschwärme in 100-150er-Individuenstärke auf. Zwischen anderen Vögeln ist anscheinend irgendetwas Interessantes zu finden.

Vor dem Deich scheint es auch interessant – da verschwindet gerade jemand im Ganzkörperkondom im Röhricht. – Darf der das, ein Ornitho-Mane oder ein autorisierter Forscher?

Das Röhricht des Vorjahrs / Reet geht inzwischen weitgehend in Auflösung über – Platz schaffen für neuen Wuchs.

Zum Abschluss Vierbeiniges – die Osterlämmer sind schon da! Zahlreich bevölkern sie die Wiesen sowie den Deich rund um Hetlinger Schanze.
In dem Sinn: Ich wünsche allen gute Erlebnisse im Freien!
Und immer schön Abstand halten.
Man kann sich auf dem Lande einfach die Unvernunft nicht so vorstellen, die wegen der Enge der Wohnsituation viele Menschen zu unvernünftigem Verhalten führt, dennoch bin ich bereit, eine pauschale Regelung zu akzeptieren, obwohl auch bei uns bisher auf der grossen weiten Fläche nur ein bestätigter Fall einer Infektion mit dem Coronavirus bekannt ist, seit gestern.
Die exponentiell ansteigende Zahl der neuen Fälle insgesamt stimmt mich erheblich solidarischer mit allen, die weniger freien Platz um sich haben.
Deutschland scheint nicht in der Lage zu freiwilliger Rücksichtsnahme.
Leider haben Politik und Verwaltungen in den vergangenen Jahrzehnten durch inkonsequentes Verfolgen von Fach- und Rechtsverstößen den heutigen Schlendrian und die gewachsene Ignoranz selbst herangezüchtet. Der Bereich Umweltschutz, speziell z.B. Nitrat im Grundwasser (und vieles anderes mehr) ist krasses Beispiel dafür – Verursacher fahren Großtrecker-Konvois auf öffentlichen Straßen, statt diese vom Steuerzahler finanzierten Arbeitshilfen im Arbeitsbereich zu bewegen. – Ich hoffe, dass das endlich erkannt und konsequent verfolgt wird. Dann unterbleiben auch so „schwachsinnige“ (Zitat Daniel Günter, Ministerpräsident SH) Aktionen wie die Corona-Parties hier im benachbarten Rellingen.
Wie gut, daß es wenigstens in der Natur optimistisch zugeht. Nicht hinein (oder hinaus) zu können, wäre sehr schwer zu ertragen.
Liebe Grüße,
Tanja
🙂