Vom 2021 verabredeten Experiment an einem Moränenbach im oberen Alster-Einzugsgebiet hatte ich berichtet. Nun war es nach Ablaufen der bemerkenswerten Hochwässer aus Januar und Februar diesen Jahres an der Zeit, Zwischenergebnisse des Experiments anzusehen, ggf. weitere Aktivitäten zu verabreden.

Das hat geklappt – aufgrund von Begradigung des Bachs hoch und trocken liegende früher aktive Mäander sind wieder durchflossen (gewesen).

2 punktuelle Kiesschüttungen im vor Zeiten tief gebaggerten Kanal haben geholfen, die Mäander zu reaktivieren.
Wir hatten beide Schüttungen so profiliert, dass Hochwässer ggf. den Kies abräumen könnten. Das ist teilweise geschehen, prima.

Seitwärts vom Kanal sind große Mengen Wasser zurückgehalten. Temporäre, amphibische Lebensräume entwickeln sich neu.

Buchen reagieren auf die zunehmende Feuchtigkeit – hier frische, auch bereits länger liegende (s. waagerecht gewachsene Baumpilze) Sturzbuchen.
Es handelt sich hier um eine Waldpartie, die sich zum Naturwald entwickeln soll. Die Stürme, der Regen und unser Experiment bringen die Entwicklung voran.

Alte, noch vorhandene Erlen werden im Bach-Umfeld die Entwicklung eines charakteristischen Feuchtwalds fördern.

Es gibt weitere Anzeiger – negative -, hier: Pferdespuren. Dies und die Spuren von Cross-Radfahrern anderswo im ausgewiesenen Naturwald belegen einmal mehr die Unvernunft und Ignoranz mancher Mitmenschen. Information gibt es genug.
Wie im vorstehenden Foto zu sehen, hat auch hier im Nadelwald „Forstmeister Sturm“ ganze Arbeit geleistet. Wir freuen uns, – der Förster vorneweg.
Für die nächste Zeit verabreden wir das Wiederaufstocken der Kiesgaben, so dass kommende Hochwässer die Mäander weiter erobern.
Ein Otter-Spezi in unseren Reihen sah sich nach dem Treffen noch ebenfalls 2021 angelegte Kiesbänke weiter bachab an. Dort hatten spontan mindestens zwei Bachforellenpärchen Ende 2021 gelaicht. Nun fand er dort Spuren des Fischotters – bisher zwar allüberall in Schleswig-Holstein, dort aber noch nicht gesehen. Buchen wir das also auch gern als Pluspunkt.
Immer spannend zu lesen, deine Postings!
Danke! Sowas wie hier aktuell vorgestellt, passiert (in dem Ausmaß, in der erkennbaren Auswirkungsbreite) nicht alle Tage. Selbst unter uns altgedienten, „hartgesottenen“ Beteiligten kommt angesichts der Reaktion der Natur so etwas wie Ehrfucht auf.
[…] werden noch bachauf fahren, die große Kiesrausche im Übergang FFH-Forst / Agrarlandschaft […]