Von Waldbächen habe ich berichtet. Viele von ihnen sind so her- und damit als Ökosystem so hingerichtet, wie vergleichbare in entbaumten Arealen, seien dies Intensivwiesen, Extensivweiden oder bebaute bis innerstädtische Räume, Nutzungsdruck allüberall.
Ihnen allen kann geholfen werden – von der Strukturverbesserung bis zum Fördern des Baums, der Allee, ja, des Auwalds (Link zu 20jährigem schulischem Auwaldbilden). Dies gilt verschärft nicht zuletzt in Zeiten des Klimawandels, um die standorttypische, von Quellspeisung charakterisierte Sommerkühle zurückzugewinnen.
Ich wandere entlang einer Bachstrecke auf Waldwegen Richtung Mündung in das nächstgrößere Gewässer. Der Bach durchfliesst Forst (Misch- bis Buchen-, Eschenwald), dann als Naturwald freigegebene Flächen.

Der Borsteler Wohld, hier mit Nadelholzanteilen – angesichts Anfahrbarkeit und eines gut begehbaren Wander- und Reitwegenetzes von Fußgängern ohne und mit Hund, Radlern und Reitern gern besucht.

Seinen Charakter kann „mein“ Bach nur noch an wenigen Stellen zeigen: lehmige Moräne mit reichlich Steinen, aller Größen. Hier „darf“ sogar Holztreibsel seinen angestammten Platz einnehmen.

Kaum zu fassen, fast niemandem ersichtlich angesichts der kanalisierten übertiefen und überbreiten Sandwüsten, zu denen (auch) diese Bäche allerorten hingerichtet wurden.

Blick von der Mündung zurück zum Borsteler Wohld – Ausbau und Unterhaltung brachten den Bach im Wiesenbereich in den „üblichen“ Zustand, überbreit, übertief.

Am Waldrand: Unterstützt durch Totholz sortiert der Bach auch im Längsverlauf, legt Sand in Überbreiten ab. – Kiesgrund in der fliessenden Welle.
Der Forellenbach im Norddeutschen Tiefland ist leider in vielen Fachausbildungen, bei Entscheidern und Politikern nicht präsent.
Und weiter geht`s, Bilsbek bachab.

Auch vom anderen Ufer, der Wiesenlandschaft, fliesst klares Wasser („Weisswasser“) dem vom Himmelmoor ablaufenden Moorwasser („Schwarzwasser“) zu.
Der helle Untergrund, abtransportierter Erosionssand, ist Zeugnis unseres Umgangs mit genutzten Flächen. Überhöhte Erosion allerorten.

Aber da, bachab – in den freier, erhöhter Erosion ausgesetzten Ufern tritt der Charakter des Untergrunds zutage.

Kiese bis große Steine – entgegen der Erwartung beim Betrachten anmooriger Wiesen verläuft der Bach in Moräne. (Danke für den „Fingerzeig“. 🙂 )
Ein angemessenes Restaurieren wird die „Rückgabe der gestohlenen Steinfraktion“ als einen Teil des Handelns wählen.

Etwas verschämt zeigt sich auch hier – wie vorher im Wiesenbereich des Nebenbachs – Rest von Erlenwurzeln als hilfreicher Holzanteil, den es ebenfalls zu fördern gilt.

Abschied für heute, von einer abwechslungsreichen Landschaft – anmoorige Wiesenlandschaft mit Altbaum-bestandenen Moräneninseln sowie Wald auf Moräne.
Auch wenn das Himmelmoor, das ehemals größte Hochmoor Schleswig-Holsteins, schon aufgrund seiner Größe und Erlebbarkeit ringsum die Aufmerksamkeit auf sich zieht – wir wollen die Bäche und kleinen Flüsse nicht hilflos dahinvegetieren lassen. Handlungsmöglichkeiten sind hinreichend bekannt.
Kommentar verfassen