So klein sie auch sein mögen, nach den Regen des Januar 2023 kann man sie (eigentlich) nicht übersehen – die kleinsten Adern, Ent- wie Bewässerung unserer Landschaft, die nach und nach zum Fluss Richtung Nord- oder Ostsee werden.
Wo diese kleinen Fliessgewässer Glück haben in unserer intensiv baulich und ackerbaulich genutzten Landschaft, fliessen sie oft in einem alten Wald. Auch hier sind sie nicht ungeschoren davongekommen, bieten aber in Reststrecken noch das, was als Entwicklungsziel für Verbesserungen gilt – standorttypische Struktur, entsprechende Besiedlung nach Arten und Individuen, ob es nun Pflanzen, Wirbellose oder Fische sind. Dass da dann zugehörige Vögel und Säugetiere profitieren, versteht sich von selbst.

Stehendes und gefallenes Holz, teils in Abbau begriffen (mit einer Vielzahl Arten und Individuen, die hierauf spezialisiert sind), kennzeichnet heute (kleine) Flächen, die sich frei entwickeln dürfen. Wo das nicht erlaubt ist, wird hier bald „aufgeräumt“ werden.

… und strudelt. Keine Frage, ein lebendiger Bach ist auch akustisch wahrnehmbar, hat in jeder Situation seine Stimme.

Hier, auf lehmiger Moräne Schleswig-Holsteins, dominiert Buchenwald. – Was nicht heisst, siehe linkes Ufer, dass Eiche und Erle nicht vorkommen würden.
Das potentielle Artenspektrum der Bäume und Sträucher ist breit, vergleiche z.B. „20 Jahre Auwaldbildungsprojekt LMG-Zukunftswald„, S. 37 (zur Vogelwelt vgl. S. 54).

Auch diese Strecken werden meist (leider zu „hart“) unterhalten. Standorttypische Totholz- und Laubansammlungen, temporäre Aufenthalte mit hoher Bedeutung für Arten und Individuen beschränken sich leider auf minimale Punkte.

Aus der lehmigen Moräne hat der Bach seinen charakteristischen Grund herauspräpariert, Rauigkeit auf Kies- und Geröllbasis.

Wohl dem Fliessgewässer, dessen größere Steine bis Findlinge nicht an Land deponiert wurden – im Extremfall „weg“, für Privatzwecke zum Verschönern des bebauten Raums geklaut.

… stellt sich Rauigkeit, mindestens zum Teil, in dieser Jahreszeit als Werk von Fischen dar – ein Meerforellenlaichbett.
Immer wieder beeindruckend: Da finden Wanderer zwischen den Welten zu ihrer Laichzeit ins Geburtsgewässer zurück. Kleine Einschränkung: Dies wechselt zwischen den Arten und über die Jahre in seiner Zielschärfe. Jüngste dänische Arbeiten über Meerforellen berichten bei Erstlaichern z.B. über eine „Streifer“rate, also nicht das unmittelbare Geburtsgewässer aufsuchende Fische, von bis zu 1/3. Je älter sie werden, also mit weiterer Rückkehr in Folgejahren, soll sich dies aber „nachschärfen“. – Na ja, mal sehen, was künftige Untersuchungen für Zahlen präsentieren.
Toller Artikel
Danke! Etliche begradigte und anders bedürftige Stellen werden in nächster Zukunft angegangen.
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