Gestern hatten wir ein königliches Erlebnis, hier dargestellt mit Vorgeschichte:
Wir hatten – neben etlichen (Vogel-)Nistkästen, die wir ringsum in Bäumen und Büschen platzierten – bei unserem Herzug einen weiteren mit kleinem Einflugloch, den wir mittig auf unserem EG-Balkon zwischen den Türen anbrachten.
Wohl 3 Jahre Beobachtung zeigten, dass Blaumeisen (etliche, 5, auch mehr) den Kasten mindestens in der kalten Jahreszeit als Übernachtungsstätte nutzten. Zur Brutsaison wechselten die zu Nistkästen in den Büschen oder anderswo hin. Diesen Kasten versuchten Tannen- oder Kohlmeisen für die Brut zu nutzen. Die passten auch mit Mühe durchs Loch. Nachdem aber in einem 2. Jahr wieder ein zerdetschtes Ei auf dem Tisch lag, ohne dass überhaupt ein Nest angelegt war, ersetzten wir den, ebenfalls nun im Busch hängenden, Kasten durch einen Fledermauskasten.
Der wurde ca. 2 Jahre lang nicht besetzt, so dass ich mich entschloss, ihn an einen wärmeren Standort des Balkons zu hängen.
Gestern wollten wir für den Dübel am neuen Standort bohren. Ich gucke in den Kasten – leer, alles sauber, stelle ihn auf den Balkontisch, pralle Sonne. – Als ich mit Dübeln und Haken aus dem Keller komme „Schnell, schnell, die Kamera her! Da fliegt ein Riesending auf dem Balkon und guckt den (nun im Hellen stehenden) Kasten an!“.
Alles weitere sagen die Fotos.
Und das mir als ehemaligem Imker und Hornissenfreund! (3mal hatten wir ein Hornissennest bis Medizinballgröße in unserem großen Tostedter Garten, einmal davon hoch im Baum, Holzvogelhaus nach und nach zerschreddert und umwachsen, direkt am Terrassenabgang – keinerlei Problem bei ruhigem Verhalten!)
Zwar sind wir große Hornissenfreunde, hier aber ist es zu eng!

Dass wir diesen Besuch bekamen, wunderte uns nicht, haben wir doch mit dem durch Schnitt blühfreudig entwickelten Buschsaum Pfaffenhut, Spiräe, Rotdorn, Flieder attraktives Gelände z.B. für Blattlausfresser.
Jeden Tag sehen wir jagende Hornissen entlang des Buschsaums. Brüten sollen sie hier aber nicht.
Nach einer Weile ging ich raus, stellte den Kasten in den Schatten, über die Balkonbrüstung in den Garten. Zehn Minuten später nahm ich den Kasten und trug ihn an einen Schattenplatz in den Büschen.
Eine ganze Weile später war wohl die Königin rausgekommen und machte Flugübungen und Suchaktionen auf unserem Balkon – das war für sie ja auch zu schick, so eine Anflugsituation gehabt zu haben!
Heute Morgen: Hat geklappt, Kasten leer. – Jetzt wartet der Fledermauskasten für NABU-Wedel-Abholer, um an einen besseren Platz zu gelangen. 🙂
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