Musste mal wieder sein – eine Fahrt in die 5-Bäche-Stadt Bad Bramstedt (Ohlau, Schmalfelder Au, Hudau, Osterau, Bramau).
Wer es genau nimmt, kommt wohl eher auf 3 Bäche: Ohlau plus Schmalfelder Au heissen ab Zusammentreffen Hudau, dazu kommt die Osterau und die Hudau wechselt fix ihren Namen in Bramau … – also 3 „Originale“ und ein, den Namen wechselndes Weiterfliessen. Bis dann die Stör erreicht ist, die in die Elbe mündet.
An der Ohlau erlebte ich das Folgende.

Dieser Blick ist aus diversen Blog-Beiträgen bekannt. Längst ist die „Baustellensituation“ mit großen Mengen zugegebenem Kies überwachsen, kaum wiederzuentdecken. An beiden benachbarten Flächen wurde jüngst gemäht.

Wie das bei intensiver Landwirtschaft so üblich ist, wurde nahezu 100 % des Aufwuchses genutzt. Einen Gewässerrandstreifen gibt es nicht.
Die ebenfalls gemähten Wiesen bachauf der Straßenbrücke zogen mich in ihren Bann.

Da lief, nicht fern, ein Storch. Steil ragte eine Feder aus dem Rücken – Klopperei mit anderen, Federwechsel?
Donnerwetter, 6 Störche auf einmal – wann, ausser zur Zugzeit, habe ich solche Zahl gesehen?
Eigentlich bin ich ja zum Strukturgucken und wegen ein Bisschen Angelei hier …

Die Ohlau hat gut gearbeitet. Aller Kies ist bei höheren Abflüssen vom Depot bachauf der Brücke abgeräumt und bachab verteilt.

Mit Kies restaurierte Struktur (das Uferdepot ist weg, der Rest so gut wie nicht mehr erkennbar) und Pflanze (hier Aufrechter Merk / Berle und Wasserstern) bilden ein abwechslungsreiches Geschehen, diverse Strömungsverhältnisse.

Als wäre das Ganze vom Architekten geplant: Häuschen aus Sand, drangepappt zwei Pflanzenstängel – Stabilisatoren, Lenker in der Strömung.
Nicht schlecht, was die Ohlau so zeigt. – Zurück Richtung Straße …

Die Störche haben sich auf der östlichen Mähwiese gesammelt, hinter Baumreihe, dicht an der Straße. Hier ziehen 3 ruhig, aber zügig ab.

Die Federn richten! Die andere Gruppe sieht so aus, als zeigten die Eltern dem Nachwuchs, wie man welches Essen am Besten erkennt, auswählt.
Ok, soviel zum Themenstichwort Storch. Ohlau ist auch behandelt. Was aber hat es mit dem „Salat“ auf sich – da ist doch gar keiner, alles bis auf die Grasnarbe runtergemäht?!
Die Störche wissen das, sind keine Vegetarier. Wo sich wie hier, es sind inzwischen 10 Störche auf dieser Wiese, solche Mengen zusammenfinden, gibt es einen Grund. Als diese Art des Mähens aufkam, nannte man das „Kreiselmähermassaker“ (neuerer Link aus der Schweiz für internationales Thema; mal sehen, wie lange der verfügbar ist).
Die Störche untersuchen den Salat – „Fleischsalat“. Wir können uns vorstellen, dass ihr, offensichtlich ergiebiger und schmackhafter Salat nicht aus Wurst und Mayonaise besteht. Es dürfte eine bunte Mischung aus Insekten, Amphibien, Reptilien und Kleinsäugern sein. – „That`s life.“ oder „Wo viel Leben ist, ist auch viel Tod.“.
Ich habe das nicht erfunden, bin nur der Chronist.
[P.S.: Da fällt mir ein, ein ähnliches Geschehen sahen wir im trockenen Sommer 2018, von Wittenberge aus radelnd, aktuell ausgelöst, vgl. Bericht vom 21. August 2018.]
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