Nein, kein Schreibfehler – das heisst nicht „Hose runter!“, wie der zweite Teil der Überschrift ahnen lässt.
Ein Nachbar schnackt mich gestern Nachmittag am Briefkasten (lokales Käseblatt rausholen) von schräg an „Das hat ja gerummst!“ ? ? ?
„Na, draussen!“ ? ? ?
Ahhhhh ! ! ! Erwartetes – eher passiert als erwartet.
Nachdem die Weststürme und der Regen in Januar und Februar Vegetation und Böden ein lange nicht gekanntes Ereignis beschert hatten, hat gestern am frühen Nachmittag an unserer Grenze zu städtischem Gelände, lange achsiale Spielzone dahinter, der Wind aus Ost, Stärke 5, mit Sturmböen draufgesetzt, ein Werk vollbracht.
Im Beitrag vom 14. Juni 2021 beschrieb ich Blütenpracht von Baumrosen, die sich Feldahorn und tote Kastanie dreidimensional erobert hatten. Größte Ausdehnungstendenz hatte die, die in der – mit der Stadt Wedel als „stehenlassen und beobachten“ verabredeten – toten Kastanie mit „voll Licht“ wuchs.

Blick von unserem Eingang – da liegt sie also, die Kastanie (und mittendrin in der Krone hakeln die langen Triebe der Baumrose).
Dank Halt durch die Rose fiel der Baum optimal – zwischen zwei unserer Tiefgaragenlüfter mit Fahrradhäuschen, diagonal.
Unser Hausmeister und ich sind je mit einer Säge bewaffnet draussen, werden den Durchgangsweg frei legen / sägen.

Im Oval: Wir haben da einen selbst angesamten Feldahorn und eine Esche wachsen lassen. Die halten sich ja viel besser als die blöden Baumschulbäume.
Hoffen wir mal auf deren Erhalt sowie den des Rosengrund“gerüsts“, wenn der Baumstamm mal entfernt wird.

Von der Spielplatzseite: Wäre schön, die Rose hoch abzuschneiden, den verbliebenen Kastanienstamm stehen zu lassen und beide zusammen älter werden zu lassen …

Die Arbeit geht fix von der Hand. Jeder hat einen kleinen Asthaufen produziert, der Durchgangsweg ist frei.
Für das vorige Foto bin ich EG-Bewohner in den 2. Stock geklettert, hat sich gelohnt.

Kein weiterer Handlungsdruck. Hausverwaltung, Beiratskollegen sowie der städtische Bauhof sind über Ereignis sowie Wunsch für die Zukunft informiert.
Etwa 3 Stunden später kommt eine Nachricht, zunächst im Netz, später im Regionalprogramm – etwas Neues für Wedel: Wir haben einen neuen Bürgermeister gewählt – Gernot Kaser heisst er. Wir wünschen eine glückliche Hand und erfolgreiches Realisieren dessen, was er sich vorgenommen hat.

Der Abend wird wieder durch einen schicken Abendhimmel – und dazu passend, Rosé aus der Flasche – verschönt.
P.S.: Montag, 21. März 2021, früher Nachmittag:

Freier Blick durchs Mückengitter: Die gebrochene, umgestürzte Kastanie samt Baumrose ist abgeholt. Alle in obigen Ovalen markierten Wünsche wurden erfüllt. – Besten Dank, an alle Bauhof Wedel-Beteiligten!
Wie schade, daß die Kastanie diesem letzten Sturm nicht trutzen konnte. Hoffentlich erholen sich die Rosen!
Die hinterlassene Grundlage sieht gut aus. Rose, Esche und Feldahorn können jetzt neu loslegen. – Mit den Kastanien muss sich die Stadt etwas einfallen lassen. Ringsum, es sollte mal eine Allee sein / werden (war sowas im Ansatz) kränkeln alle Kastanien. Beeindruckend, wie die dann schlagartig sterben. Ein Stumpf steht schon länger als „Biotopbaum“ (reichlich übertrieben, der Begriff.- Da machen heimischere Arten wie Eichen, Ahorne mehr her). Die jetzt abtransportierte Kastanie wurde seit ca. 4 Jahren kahler, bot so der Baumrose gute Möglichkeit, fast das gesamte Kronenvolumen „rosig“ zu erobern.
Noch scheinen unsere Verwaltungen nicht so weit zu sein, „Wildwuchs“ als künftige Kulisse und bunten Lebensraum zu akzeptieren. Dabei ist das Wachstum von Jungbäumen ausserordentlich vielfältig. Der ordnende Gärtner meint aber, er müsse bestimmen …
Div. Ahorn, Eiche, Esche, Vogelbeere, Pfaffenhut, Traubenkirsche und mehr – all das steht hier in den Beeten, jung startend. Das wäre die optimale Vegetation, ganz offensichtlich.
Auch der Klimawandel könnte mit solch Mixtur besser begleitet werden als mit den krankhaft herbeigezüchtigten Individuen, die fast ohne Wurzelballen, aber imposante Höhe aus „Baumschulen“ eingepflanzt werden. – Angesichts der Mickerpflanzen fragt man sich, was „die Lehrer“ der Bäume gelernt haben.
Wir geben die Hoffnung auf Erkenntnis nicht auf. 🙂