Vorgestern bestand wegen vorheriger Beschäftigungen noch spätnachmittäglicher Radelbedarf. Es sollte „die Küste“ sein, je nach Situation der später dann untergehenden Sonne hinterher.
Angesichts der aktuellen, aus besonderen Gründen dunklen Zeit gebe ich meine Lichteindrücke zum Besten.
„Die Küste“, das ist in unserem Jargon die schleswig-holsteinische Seite der Tideelbe, noch Süßwasserbereich, hinter, auf oder vor dem Hauptdeich.

Nordwestwärts, Detail – ssssteifer Nordwest, kalt! per wind chill, Thw plus 0,5 m. vorn der Spülsaum voriger Sturmflut.

Blick gen Ost über die Marsch auf die Geestkante – der Bauer hat noch gut Winterfutter für Schafe und Rinder liegen. Die vorjährige Ernte war aufgrund binnendeichs angehobenen Wasserstands reich.
Eigentlich wollte ich ja nordwestwärts weiter. So radelte ich auch, zunächst. Als dann aber Wolkenwürste fortwährend die Sonne wegschatteten, war es im wind chill so wenig verlockend (weiter nördlich vom Elbdeich winkten auch keine attraktiven Blicke), dass ich drehte. So fand ich mich in Höhe Fährmannssand wieder, mit Finger am Drücker.

Deichkrone, Blick von unten gen Nordwest – Familie mit Lenkdrachen. Wenn Kinder dran waren, zitterte man mit den im 45 Grad-Winkel Zurückgelegten, dass sie standhalten mögen (hat geklappt, naaa jaaa – zitter, zitter).

Von der Deichkrone aus: Auf dem Tidehochwasser reitet ein voller Stinker (Schwerölmotor ab hier aktiv) seewärts. HMM Gdansk, 400 x 61 m, Tiefgang 13,2 m.

Jetzt aber zurück – Theaterschiff Batavia, Flaggen flattern im ssssteifen Nordwestwind, grauer Himmel über der Geest.
Ein schönes Wochenende wünsche ich allen Leserinnen und Lesern – auch allen anderen nah und fern!
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