So ein Bisschen Winter haben wir ja schon. Temperaturen nicht so hoch über Null Grad und das Drum und Dran – wir kennen den Winter im Norddeutschen Tiefland. (Mehr) Eis und Schnee erwarten uns Richtung Ende Januar – Mitte Februar, mal sehen.
Bis dahin – und vielleicht auch dann – kann geradelt werden im Kreis Pinneberg, „Baumschulland„.

Eissee auf Fruchtfolge Baumschule – Maisacker. Wartet auch dieses Gelände auf seinen zu entwickelnden B-Plan?
Unsere diesjährigen Eisseen, meist als Anzeiger nicht angepasster Landwirtschaft, sind aufgrund der vergangenen vier Monate mit mehr Niederschlag als im Mittel üblich etwas größer, mindestens deutlicher ins Auge fallend ausgeprägt.

Hochpunkt Klövensteen, typischer Wald- oder Gründlandstandort. Der trockene Teil der Fläche – mit kleiner Anfahrschwäche – ist frisch begüllt. Es stinkt.
Hier kann man im Kleinen Bach-Entwicklung studieren (vgl. Altmüller und Dettmer im Link) – bis die Indizien abgeräumt sind.

Unter entwässertem, genutztem Niedermoorboden liegt die kiesig-steinige Lehm-Moräne. Das fliessende Wasser präpariert die Steine heraus, positioniert und transportiert sie sukzessive.

Im Detail – auch im Tiefland ist dies kein organischer und schon gar kein Sandbach. Ein Kiesbach, wie er im Buche steht.
Wer Augen hat zu sehen, der sehe! Für erforderliche Gewässerrestaurierungen ist im Grundsatz alles klar – man muss es nur tun.

Und weiter fliesst das Bächlein, bemüht sich – soweit man es lässt – um naturnahe Windungen. Die Kopfweiden am Ufer sind hier an dieser Stelle zugehöriges Kulturprodukt.
Die Appener Au erhält große Teile ihres Wassers aus dem Tävsmoor, quert den Ort Appen und hat bald den Tidebereich der Pinnau erreicht – Landschaft zum Lernen von der Quelle bis zur Mündung im Schnell- / Kleinformat.

Kleine Ursache, große Wirkung: Randdurchstich Wiese bringt Sandeintrag – das muss und darf nicht sein.

Auf dem Rückweg, querab vom Mäander – das Niedermoor ist schon weg-genutzt, der Mineralboden schwindet ebenfalls. Eissee entlang der gesamten Fahrtrasse.

Übernutzung, kein Randstreifen – man gerade die Reiterei wird zwischen Straße und Agrarsteppe schmal toleriert.

Im Abgang letzte Gedanken zum Thema Hochwasser – kompostiertes Trummengut zeigt, dass hier wohl nur zweijährig gereinigt wird. Man kann Straßen auf solch Weise leicht in Überschwemmungsgebiet umwandeln.

Schlussblick auf die Elbe – am Willkommhöft ziehen bei Tidehochwasser 399 m Vasco da Gama vorbei, leicht eingenebelt bei schicker Wintersonne.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.