Nach Landschaft- und Seen-Exkursion sowie genossenem Mittagessen geht es wieder raus – die Bäche warten.

Neben lichtem Laubwald durchfahren wir auf eisiger Piste auch Nadelforsten. Das eingeschlagene Holz zeigt, dass die Umwandlung in Mischwald in vollem Gang ist.

Maschinengerechter Bach im Moränengebiet Brandenburgs – „heavily modified“, „erheblich verändertes Gewässer“ – in meinen Worten „hingerichteter Bach“ – von einem künstlich angelegten Entwässerungsgraben in der Marsch kaum zu unterscheiden.

Lichtüberschuss im Bach, Sumpfpflanzen-Mähen mit Mähkorb – diese Wüste könnte durch Restaurieren von Sohle und Ufer leicht rückgeführt werden in standorttypisches Leben.

Wenn man die Samen keimen und die Jung-Erlen wachsen liesse, wäre der standorttypische Baumsaum am Bach schnell zurückgewonnen.

Grobgeröll unter Straßenbrücke – Restvorkommen des Bachneunauges könnten leicht gestützt werden durch ergänzendes Einbringen kleinerer Kies-Korngrössen, z.B. 8-16-32 mm.

Blick bachauf Richtung Brücke – gutes Gefälle, Bachneunaugen, Mühlkoppen und Forellen bietet diese Bachstrecke Lebensraum.
In den Anfängen des Bach-Restaurierens in Niedersachsen und Hamburg wurde mir, dem im Waldeckischen geborenen, oft vorgeworfen, den Mittelgebirgs-Forellenbach als „Zoo“ ins Norddeutsche Tiefland verpflanzen zu wollen. Diesem Irrtum / Irrwitz hingen allzu viele allzu lange an – völlige Unkenntnis der Eiszeithistorie der eigenen Landschaft. – Die folgenden Fotos aus Brandenburgischer Landschaft zeigen, dass „meine waldeckischen Forellenbäche“ mit ihren Kies-/Geröllfraktionen lange vor unserer Zeit angelegt wurden, eben durch die Eiszeiten.

Wie überall, Problem erkennen und lösen – Strömungslenker können die versandeten Fischunterstände unter Erlenwurzeln wieder freispülen helfen.

Schnell noch das Zimmer belegen und umziehen – Fisch-Bezug, genau das Richtige für den Gewässer- und Fischereibiologen.
Der Vortrag ist gut angekommen. Tags drauf berichtet Mandy Oys trefflich in der Märkischen online-Zeitung „Der Döllnitz ihren Lauf lassen.„.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.