Seit Weihnachten können wir über Regenmangel nicht meckern – sehr schön. 🙂
Die Böden sind quitschnass, die nach wie vor extreme Ausrichtung auf Entwässern unsere Landschaft lässt recht schnell Abfluss“wellen“ auflaufen und wieder abklingen.
Aber immerhin, wir liegen dauerhaft über mittlerem Abfluss, weit entfernt von den monatelangen Niedrigwasserführungen der meisten Monate in 2022 (und den Vorjahren).
Wald und Forst müssen noch ein Bisschen warten, allzu extrem ging die Trockenheit bis in Metertiefe. – Hoffen wir das Beste, auch die heftig genutzten Grundwasserleiter bekommen in dieser „Winter“zeit noch den nötigen Teil ab.
Solch eine Situation will genutzt werden. So startete ich zur städtischen Mühlenau, Pinneberg, um die jüngsten Treibselsammler („HuSt“, Hölzchen und Stöckchen) und Jahre bewährte Lenkbuhnen aus Kies in anderer Perspektive anzusehen – Abfluss am Pegel Rellingen: Mittelwasser plus 75 cm.
Das Umfeld dreier Brücken sehe ich mir an.
Wer weiss, wie`s geht, sieht die enge und ins Ufer einbindende Reihe von Stöckchen rechts, etwa mittig im Bild – vom Wasser ins Land (oder umgekehrt).

Blick bachab, linkes Ufer: Die Standsicherheit dieser und anderer Brücken wurde durch neue Stützpfeiler gesichert.

So nah am Ufer stehend stellen sie eher einen Störfaktor dar – bieten allerdings aufgrund der breiten, freien Mitte die Chance, dass Abflussverstopfungen so leicht nicht stattfinden werden.
Das Gute: Alles nicht so Tolle kann man meist verbessern. So ist vorstellbar, die Turbulenz im Umfeld zu nutzen, Kiese ringsum einzubringen. Kieslaicher jeglicher Art, Wirbellose ff. können so bessere Überlebensbedingungen finden.

Hier nun die obere Brücke meiner heutigen Tour – Standort der Großaktion HuSt, noch nicht lange her.
Gut ein Vierteljahr, sehe ich – wie die Zeit vergeht!
Was zeigt das Foto? – Nichts ! ??? Doch: Ungestörter Abfluss, die Standorte etlicher Treibselsammler ahnbar durch Oberflächenturbulenz.

Vorn das Detail einer linksufrig stehenden Reihe – munter fliesst die Mühlenau – drüberweg (und, unsichtbar: hindurch).

An dieser Stelle haben wir zwei Treibselsammler beidufrig auf gleicher Höhe angebracht – eine Ausnahme.
Die anderen haben wir wechselnd eingebaut.
Jetzt dürfen wir gespannt sein, wie Mittel- und Niedrigwasser die Dynamisierung der Gewässersohle präsentieren werden.
Und weiter geht`s Richtung Hallenbad / Rosengarten (zur „unteren Brücke“ des heutigen Tages).

Blick bachauf vom Parkplatz am Bad zur Rosengartenbrücke: Frei fliesst die Mühlenau, Lenkbuhnen sind an Oberflächenturbulenzen erahnbar.

Erstaunlich, wie die auf der Sohle vor randlichem Kiesdepot liegenden „Riegel“ (leicht schräg gegen die Strömung) für Wissende ihren Standort verraten.
Hier sind sogar „Vortices“ ausgebildet, turbulente Strömung, die Luft(-sauerstoff) tief ins Gewässer einbringt. – Und sowas in einem „Tieflandbach“.

Blick bachauf von der Rosengartenbrücke – eine Lenkbuhne „Denkmal – Denk mal!“ (hier können gelegentlich meditierende Naturfreunde angetroffen werden) entwickelt die typische, uferentlastende Turbulenz.

Blick bachab – vorn rechts und ganz hinten links befinden sich weitere Lenkbuhnen. Wir können zufrieden sein!
Es liegt in der Natur der Sache – und an der hohen Frequenz von Mensch und Hund -, dass die gerade unsichtbaren Kiesdepots im Ufer nach und nach „verschwinden“. – Kein Problem. So nötig und / oder möglich, kann jederzeit nachgeschüttet werden. Verbessernde Wirkung für den Lebensraum ergibt sich parallel.
Es soll (erstmal) so bleiben, sagt der Wetterbericht.
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