Ein Bisschen Bäche-Gucken ist immer gut, Spazieren gehen im Park / in Parks ebenso. Wir waren verabredet.
[Das hochformatige Foto des Aufstellers zieht leider Text, der weiter unten eingebaut sein sollte hoch – ich bitte um Nachsicht.]

Was sich von aussen als Durchgängigkeit für Landwanderer darzustellen schien, wird unter der Brücke durch massive, hoch liegende Regenwassereinleitungen ad absurdum geführt.
Die Panke fliesst mit gutem Gefälle durch Berlin. Als ordentlicher Bach auf Moräne bietet der geologische Grund jede Menge Steinmaterial (das hier ahnbare ist aber wohl eher vom Menschen gemacht – dazu später mehr). Der Wasserstern als Beispiel zeigt mit seinen kleinen gelbgrünen Winterpolstern allerdings das große Verbesserungspotential für einen solchen, lebendiger zu gestaltenden Bach.
Die Stadt Berlin hat dafür planerisch eine Menge Geld ausgegeben, eine Masse Zeit ist seitdem verstrichen. – Leider hält die Stadt an zentralistischem Planen und Handeln fest, so dass Jahrzehnte, für die Gewässerlebensgemeinschaften ungenutzt, ins Land gingen – Bevölkerungsbeteiligung, wie z.B. Bachpatenschaften in Hamburg, war (ist und bleibt?) nicht gewollt, nicht gefragt.
Ob solche Chancen in Berlin noch erkannt werden … werden …?
[Nun soll das bitte keine Lobhudelei für Hamburg sein, ist doch der „Frohen und Hanselstadt“ PR-Preisempfang Lob genug. Gleich mit Ende des Jahres 2011, Hamburg = „Umwelthauptstadt Europas“ wurden die bezirklichen Umweltberatungsstellen abgeschafft. Dem Pfeffersack-Image der Stadt genügend, hielt man das Nichteintreiben von CumEx-ZehnerMillionenEuronen für weniger wichtig, wie die Öffentlichkeit inzwischen erfährt.]
Aber weiter an der Panke und hin zu kleinen Nebenbächen.

Derweil blüht es munter, hier Weiden – einzelne Hummeln, sogar Bienen waren trotz schneidenden, kalten Winds am Werk.
Richtiger gesagt und in Zeiten des Klimawandels zunehmend verstanden: Wenn der Mensch sein Verhalten zu Gewässerlebensräumen nicht grundlegend verändert, sägt er einen weiteren Ast seiner eigenen Lebensgrundlagen.

Bausünde der Vergangenheit – frei erodiertes Vlies. Damaliger Planer und Ausführende sind längst über alle Berge.

… der Panke im Park, und anderswo, kommen Leserinnen und Lesern dieses Blogs, vertraut mit instream-Restaurieren, so mancherlei Ideen zur Verbesserung.
Das in den offiziellen Planungen vorgesehene Mäanderbaggern im Park, dadurch wegen neuer Tieflage in breiterer Fläche gesteigertes ENTwässern, Fällen alten Baumbestands und vieles mehr kommt einem eher nicht in den Sinn.
Wir dürfen gespannt sein, wann, wie und was überhaupt nach Ausgabe all des Geldes an Veränderung, hoffentlich Verbesserung, dem Bach zugute kommt.
Zwei kleine Nebenbäche standen noch auf dem Programm.

Der Zingergraben, streckenhaft verschandelt durch Plattierung ringsum, zeigt anhand der Vielzahl seiner kleinen Abstürze das Potential, das Moränenlandschaft bietet.
Da lohnt es sicher, an anderer Stelle gelegentlich genauer hinzugucken.

Der Kreuzgraben, hier kurz vor seiner Mündung in die Panke, zeigt ebenfalls geübte Bausünden mit zugehörigen, geradezu zwingenden Folgen.
Darauf gehe ich ebenfalls nicht weiter ein. Der erste Eindruck möge genügen.

Kreuzgraben, Blick bachauf – zwei alte Erlen geben einen Eindruck, in welcher Höhe sich bachbegleitende Bäume hier einst ansiedelten. Das könnte Maßstab für Handeln sein (bitte nicht noch diese „Zeuginnen der Vergangenheit“ absägen).

Blick Panke-aufwärts, noch ein Thema (neben dem Angst-Stack fallen auch hier Angst-Vlies und Angst-Bruchsteine auf! Meine Güte!).

Zurück zum Auto, wieder vorbei an beeindruckenden Altbäumen diverser Art, Teils sommerlicher Wohnort seltener Fledermausarten.

UND DANN, bitte auf die – vergängliche – Turbulenz achten: Der Einkaufswagen, bei einem menschenreichen Saufgelage in die Panke gelangt, gibt das Beispiel für Lebensraumverbesserung, Belebung des Fliessbilds.
Spaß beiseite. Den Verursachern gelang es nicht, den Wagen zu entfernen. Inzwischen ist er sicherlich raus – die Panke fliesst ungestört, mit wieder Fliessgewässer-untypischem Spiegeln, durch Zeit und Raum.
Möge sich das ändern. Gespannt sehen wir unserem nächsten Gewässerbesuch in Berlin entgegen.
Kommentar verfassen