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Archive for Februar 2021

An einer überbreiten Strecke der Krückau hatten wir etliche Kies-Depots angelegt (Wasserverband Krückau mit Förderung des Landes Schleswig-Holstein, Bericht vom 21. Oktober 2020), um die Entwicklung und nötige Änderungen über die Zeit zu studieren. Die Krückau würde uns schon zeigen …

Am 14. Dezember berichtete ich über die Gestaltung erster unter Wasser vor den Depots angelegter Flächen. Am Vorweihnachtstag kam dann Niederschlag, der erstmals die Mittelwassermarke wieder erreichte, danach (ein Bisschen) Schnee, Regen, nochmal Schnee, Schneeschmelze. – Es sollten also inzwischen Veränderungen durch die Krückau erkennbar sein, die weiteres, notwendiges Handeln Richtung lebendiger Bach erkennen lassen.

Februar 2021, die Sonne schien warm, ein Nachmittag lockte (vor 4 Tagen).

Das untere Ende der bekiesten Strecke, vom Moränenhang auf die Aue geblickt.

Das wegen Fehlens uferschützender Erlen am Südufer vorherrschende extrem überbreite Profil mit resultierender Sandwüstenei – statt munter fliessenden Bachs auf Kiesgrund.

Wer oberflächlich die Landschaft betrachtet, sieht ringsum Idylle. Wer – wie im vorigen Foto – genauer hinsieht, fasst es nicht. Dies ist eine Situation, wie ich sie heute SO nur selten vorfinde. Sie erinnert mich an niedersächsische Bäche, zu denen ich Ende der 1980er eine Broschüre „Unsere Heidebäche brauchen Hilfe“ auflegte, damaliger Schwerpunkt Abwasser (und mehr).

Zehn Jahre später erschien, unterstützt von der Edmund-Siemers-Stiftung, Hamburg, ein gleichnamiger Text, aufdatiert nach vielfachen Erfolgen der Abwasserreinigungsanstrengungen, die damals zielgerichtet und zügig erreicht wurden, nun mit dem Schwerpunkt dringend notwendige Verbesserung der Gewässerlebensraumstrukturen.

Unschwer auf diesen Fotos aus 2021 zu sehen: Wir haben noch viel wieder gutzumachen.

Leserinnen und Leser wissen aus aktuellen Beiträgen zu anderen, bekiesten schleswig-holsteinischen Bächen, dass unsere Kiese von Forellen, Stand- wie Wanderform, fast vollzählig durchgelaicht waren.

Ich habe Watstiefel an, wate durch die Krückau – hier, im bewegten Sand, störe ich niemanden. Keiner da!

Wie früher geschildert, haben wir gegen Ende der Strecke eine Rausche mit resultierendem Kolk so angelegt, dass die Ufer stabil bleiben.

„Durchgelaicht“ – So etwas beeindruckendes ist auf dieser Rausche nicht zu erkennen. – Teufel auch!

Bei näherem Hinsehen ist uferseits, rechts oben, ein kleines Laichbett erkennbar – wohl von einem Bachforellenpaar.

Ich gehe am Ufer bachauf, schiebe mit dem Stiefel kleine, unter Wasser angelegte Winkel zur Strömungsveränderung auf die Kiesfläche.

Im Detail ist das Provozieren neuer Turbulenz mit gerichteter Strömung gut erkennbar.

So geht das an einigen Stellen weiter. Noch wollen wir nicht auf ganzer bekiester Länge größere Veränderungen vornehmen, sondern weiter lernen.

An etlichen Stellen ist erkennbar, dass die Kieszugabe einen Niedrig- / Mittelwasserstromstrich neu entstehen liess, Sande werden weggetragen und sedimentieren seitwärts in den Zwischenräumen mit verbliebener Überbreite. Neue Flachwasser- und Uferbereiche bilden sich.

Die Schutzdepots für Altufer mit Erlenbestand bewähren sich.

Wie erwähnt, bleiben viele Kies-Depots weiter unberührt, hier wegen gegenüber zu fördernder Jung-Erlen.

Ich drehe um, gehe am selben Ufer zurück bis zur Watstelle beim Start.

Letzter Blick nach Queren der Krückau bachab – noch unberührte und veränderte Kiesschüttungen bieten eine interessante Ufervariation im Gegenlicht.

Ich nehme an, aus Text und Fotos ist klar geworden, dass eine Restaurierung von Lebensräumen nicht mit Planen, Machen, Weggehen zu erreichen ist. Es wird weitergehen.

Und irgendwann werden auch die Wanderfische aus der Nordsee diese Kiese durchlaichen. – Erschreckend, übereinstimmend mit anderen Kennern der Krückau, bleibt festzuhalten, dass offenbar die Niedrigwasserführung des Bachs 2020 – Klima „is watching us“ – so extrem war, dass die in Barmstedt stehende, ansonsten gut passierbare Fischtreppe in der wesentlichen Wanderphase zu den Laichbetten schlicht zu wenig Wasser selbst für gute Springer wie Meerforellen aufwies.

Um so trauriger, dass ein einziger Grundeigentümer mit schmaler Parzelle bis heute die Anlage einer naturnahen Umgehung des Wehrs am Rantzauer See verhindert. Hilfsweise, so ist zu hören, ist ein technischer Pass, die übliche Prothese, wenn sonst nix geht, geplant. Wann kommt er (oder wird noch ein Wunder Richtung Naturnähe wahr? – „Never give up“, sagte der Frosch, als er schon im Storchschnabel steckte.)?

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Nach meinem ersten Kurzbesuch an der Rönne, vgl. Beitrag vom 21. Januar 2021, wollten mir meine lokalen Interessenten eine Strecke vorstellen, die für einen Restaurierungsstart geeignet sein könnte.

Da war auch ringsum allerlei zu sehen und zu hören.

Da war zunächst eine Gruppe Zwerg- und Höckerschwäne auf Nahrungsgrund.

Die interessierten sich nicht sonderlich für uns, zogen nur einige Meter weiter.

Auch Graureiher beobachteten uns zwar aufmerksam, fanden aber die Entfernung für sie sicher genug.

Einzig eine Gruppe Kraniche, die unmittelbar am Bach auf Grünland stand, flog auf. Die Tiere gesellten sich zu einer weiteren, entfernter an einem Knick rastenden Gruppe.

Spuren der Mähkorb-Gewässerunterhaltung – viele Schneckenarten und die im vorigen Artikel beschriebene Muschel Anodonta lagen gelegentlich, verstorben, am Uferrand.

Für maschinelle Gewässerunterhaltung waren diese Funde allerdings Zeichen sehr umsichtigen Vorgehens, so selten wie sie antrafen. Die Aus- und Fortbildung Schleswig-Holsteins Richtung schonender Unterhaltung zeigt auch hier Wirkung.

Aber dann …

Ein Bein! – Ein Bein mit Fuß … – Wir rätselten zunächst Richtung Reiher …

Aber ein Reiher hat doch keine Unterkiefer – mit Zähnen!

War nun inzwischen klar. Jetzt also auch das Geschlecht, ein Rehbock starb hier.

Der hatte ein sehr spezielles Gehörn, einteilig.

Wie auch immer zu Tode gekommen, angeschossen und nicht aufgefunden? Mir erzählte ein Jagdberechtigter, als ich ihn abends in Niedersachsen ins Gelände aktivierte (Ich hatte, mit Beifahrer, Tempo runternehmend bis Schritt, einen Rehbock, der am Straßenrand stand und just vor dem Auto lossprang, (fast nicht) berührt. Er überkugelte sich, rappelte sich auf, verschwand im Straßengraben in der Dunkelheit.), dass solche Tiere oft nicht gefunden werden. So war das auch damals, trotz Hund und starker Suchlampe. Scheinbar nicht oder kaum verletzte erleiden meist einen Leberriss und sterben oft genug an Verblutung im Schlaf. – Das mag auch das Ende unseres Funds gewesen sein.

Nach 1 1/2 Stunden Studium des Bachs und seines Umfelds kehren wir zu den Autos zurück.

Falls es zu Lebensraumverbesserungen an der Rönne kommen wird, werden Beiträge dazu folgen.

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Zum Thema „Muscheln im Bach“ könnte einem die Bachmuschel einfallen. Wenn man sich mit ihrer Biologie und Lebensraumanforderung beschäftigt, kommt dann schnell das Ergebnis, dass solche Art in unseren heutigen Bach-Wüsteneien nur geringe Entwicklungsmöglichkeiten hat. Bewegter Sand aus übermäßiger Erosion, aussen wie innen, ist bereits ausreichend, ein Vorkommen auszulöschen bzw. die Wiederbesiedlung von Strecken zu verhindern.

Ein (noch) völlig unbeschatteter Bach im oberen Alster-Einzugsgebiet. Vielerlei Verbesserungen sind möglich.

Immerhin zeigt die Detailansicht mancherorts, dass er auf Moräne läuft, wo möglich je nach Strömung, Turbulenz und standorttypischen Pflanzen kiesige Strukturen frei hält.

Das gilt es zu fördern.

Im Übrigen weiss auch der Maulwurf um den Moränenkies, buddelt er ihn doch ständig als hier charakteristischen Teil seines Grabguts ans Tageslicht.

Die in Jahrzehnten immer wiederkehrende Frage nach Muscheln, speziell der Bachmuschel, habe ich für „meine“ Bäche und kleinen Flüsse in Hamburg und Niedersachsen, inzwischen auch Schleswig-Holstein, immer wieder mit „nie gesehen“ beantworten müssen.

Und dann gibt es hier im Norden ja noch das ganz spezielle Stichwort „Flussperlmuschel“. Wer deren Vorkommen im Mittelgebirge verortet, kann es mindestens auf die Lüneburger Heide ausdehnen. Auch über die im Link dargestellte Verbreitung hinausgehende Vorkommen waren früher keine Seltenheit, wie Namen wie Perlbach anderswo belegen.

Sieh da, in der Rönne, Alster-Einzugsgebiet, fallen bei Bachwanderung 2 unterschiedliche Muscheltypen auf, eine davon gleich in mehreren Jahrgängen.

Innenansicht der kleinen – kein(e) Schloss(zahn oder -leiste).

Die mittlere – wie zuvor.

Und auch die große – „ohne“.

Sagen wir mal „Anodonta“ zu den dreien. Dazu wird auf Deutsch meist „Teichmuschel“ gesagt. Angesichts des Ursprungs der Rönne im Itzstedter See und mit diversen Regenrückhaltebecken nebendran ist ihr Vorkommen hier im Bach nicht verwunderlich. Zu Filtrierendes („Plankton“) wird gerade auch aus diesen Stillgewässern in die Rönne eingetragen.

Ja, die sieht anders aus, wohl Unio(?).

Umgedreht, was macht das Schloss …

Oha, kein Schloss, keine -leiste, keine -zähne! Allerdings weggebrochen …

Obwohl die Schale unvollständig ist, nennen wir sie mal „Unio“, da aussen und innen deutlich Unterschiede zu Anodonta vorhanden sind.

Beide Gattungen sind hier im Blog schon beschrieben.

Das für die Rönne angedachte Restaurieren wird durch die Sohlverbesserungen auch für die Muscheln einen attraktiveren Lebensraum bieten.

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So schnell wie gekommen, sind Kälte und Schnee weg. Alles drängt in die Sonne. Da will ein Frischluftziel am Wochenende gut gewählt sein, wenn „Nähe“ vermieden werden soll – also nicht an Strand und Elbe.

Da haben wir ja diverse Möglichkeiten auf der Geest, z.B. die Moore mit ihren Wanderwegen.

Nach einigen hundert Meter Anmarsch vom Parkplatz auf dem Buttermoorweg sind Butter- (linker Hand) und Butterbargsmoor (rechter Hand) erreicht. Lebendige Birken zeigen, dass das Moor nasser sein könnte.

Tote Birken, gleich nebendran zeigen, mindestens in Nässejahren reichen die Abflussstopps inzwischen ansatzweise aus, die Moore wiederzubeleben.

Blick nach Süden, der kleine See im Butterbargmoor belegt die heutige Realität: Es fehlt Wasser, hier wohl noch ca. 1 m Aufstau.

Rechts im Moorsee erblickt das Auge … graue Kartoffelsäcke?!

Viel besser! 3 Kraniche.

Wenn wir so weiter ins Frühjahr gehen, werden Kraniche in solch Fläche nicht erfolgreich brüten und Junge aufziehen können. Ein wasserumrandeter und damit vor Fressfeinden geschützter Bereich ist derzeit nicht zu erkennen. Hoffen wir also auf Verbesserungen in den nächsten Wochen und Monaten.

Die Jungenaufzucht benötigt dann ruhige Großflächen, sollte in so einem Naturschutzgebiet kein Problem sein. – Da kommen quer durch die zur Zeit halbwegs trockene Buttermoorfläche (wohl querend vom nördlichen Krabatenmoorweg) zwei Personen, geleitet durch die Segnungen unserer Zeit. Corona und Smartphones mit Kartenangeboten bringen so Störung in den letzten Naturwinkel. (Aus Greifswald berichten Forst- und Jagdmenschen gerade Gleiches. Da gehen die Sauen dann halt in die Stadt, wenn die Menschen in die Natur gehen. Und: Mensch fühlt sich terrorisiert …)

Einige hundert Meter weiter – Kiefern, Birken, Findlingshaufen für Eidechsen und Schlangen. Wir wechseln auf offizieller Strecke rüber zum Krabatenmoorweg.

Fernblick auf das Krabatenmoor – abgetorftes Hochmoor wie das bekannte Himmelmoor, jetzt Acker für Getreide bis Mais.

Die massenhaft erkennbaren weissen Punkte sind … STEINE, von klein bis groß, massenhaft!

Anders als im Himmelmoor (ex-Hochmoor), wo „unten drunter“ ein See verlandete und meterdick Niedermoor entstehen liess, liegt hier bis auf Gelände-Niveau lehmige Moräne, steinreich.

Und aus der Fläche des Krabatenmoors fliesst nach Nordnordwest ein kleiner Bach, schnell sommertrocken angesichts übernutzten Wasserhaushalts. Der zeigt, wie in den Berichten vom 14. Januar und 29. Mai 2018 beschrieben, dass auch im Umfeld Nieder- / Hochmoor Kiesbäche von Historie / Natur aus standorttypisch sein können. – Man muss halt sehr genau hinsehen.

Links vom Weg, im Buttermoor zeigt der Maulwurf, ist Niedermoorboden, reine Organik.

Hier wird offenbar versucht, Moor und Heide durch Sägen zu restaurieren.

„Baum ab“, auch unter Klimawandelgesichtspunkten betrachtet, führt bei fehlendem Wasser allerdings nicht zum Ziel.

Aus baumgekühlter Sommerlandschaft entwickelt sich überheiztes Gelände. Entwässert und mit hohem Stickstoff- sowie Phosphatüberschuss entsteht allzu schnell eine Brombeer-eroberte Fläche. Als Ex-Imker habe ich dagegen überhaupt nichts, die Brombeere wird in ihrer ökologischen Bedeutung völlig unterschätzt. – Aber hier, ortsbezogen mit zielbezogenem Handeln, ergibt sich aus dem Wasserdefizit Absurdes. (Und wer geht hier nach „Investitions-Aktivität Baum ab“ regelhaft hin, um die erzeugte „Dauerunterhaltungsaktivität Entkusseln“ sicherzustellen? Tägliche Erfahrung zeigt allüberall, wir können offenbar [zu oft genug zu kurz gedacht] planen und zum Start „investieren“.)

So lange die Wassersituation nicht verbessert ist, wäre ein alternder Birkenwald vielleicht eine zweckmäßige, in ihrer Entwicklung interessante und erforschbare Flächensituation.

Also auch hier: möge das mit dem Wasserhaushalt allen klarer werden. Da gibt es viel zu tun.

Und siehe da, wie um meine finsteren Gedanken zu bestärken, liegt unmittelbar am Naturschutzgebiet der Moore ein Gärtnerei- / Baumschulbetrieb, zur Zeit offenbar ruhend.

Im Internet unschwer zu erkennen ist, welch riesige Fläche dort versiegelt ist – „besser“ kann man Oberflächenwasserhaushalt nicht zerstören.

Die Pflanzen, die da „Grüner Beruf“ erzeugt werden (sollen), müssen selbstverständlich bewässert werden. Die Installation ist vorhanden.

Ob da wohl „teures“ Trinkwasser zum Bewässern genutzt wird? Wohl, im deutschen „Wasserüberschussland“, eher „günstiges“ Wasser aus dem oberen Grundwasserleiter(?).

Immerhin, Doppeldecker in Auge und Ohr, findet hier Luftüberwachung statt.

Die Runde geht zu Ende, nicht mehr weit zu den Autos.

Das war gut gewählt. Zwar kamen und gingen doch etliche Menschen in beide Richtungen, aber im Vergleich zur Dichte an Elbe und Strand müssen wir hier in dieser, unserer Zeit nicht so aufpassen.

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Nein, ausnahmsweise meine ich mal nicht „die Eiszeit(en)“, die uns Geest und Marsch geschaffen haben – und die potentiell schicken, produktiven Moränenbäche.

Vor Kurzem noch prägte „Wetter“ unser Umfeld, Winterwetter, wie wir es uns doch eigentlich wünschen (?).

Erstaunlich, wenn man heute auf die Elbe-Webcams in Wedel und Altona guckt. Das massive Treibeis, in der Tide Elbe-auf- und -abwärts transportiert, ist so gut wie völlig verschwunden. Vor drei Tagen, am Montag, sah das noch ganz anders aus.

Der Schulauer Hafen war völlig eisbedeckt, davor schob die Elbe dicke Packungen seewärts bzw. flussauf.

Der Sandstrand mit seinem vorgelagerten Süßwasserwatt war flächenhaft dick mit Eisschollen bestückt.

Richtung Tideniedrigwasser, vorn mahlt der Elbstrom.

Im Übergang liegendes / bewegtes Eis ist eine scharfe Kante erkennbar – weithin gerade, wie mit einem Messer gezogen. Welche Kräfte …

Und Hamburg-wärts, an der Landesgrenze, allen Leserinnen und Lesern bekannt: 2 Hopper-Bagger, von vielen mehr, die in der Hamburger Elbe und / oder in Hafenbecken und Kanälen das in seiner Menge spätestens seit der vorigen / letzten? Elbvertiefung nicht mehr steuerbare Baggergut aufgenommen haben – und wieder verklappen.

Und so geht das – mit anderem, größerem „Gerät“ von hier, neu aufgenommen (!), Richtung Elbmündung weiter – ggf. bis vor Helgoland.

Eine gesamtwirtschaftliche Rechnung hat es für den Hamburger Hafen nie gegeben. Ein goldenes (?) Kalb will schließlich in Ruhe gelassen werden.

Man muss sich wundern über den Baggeraktivismus, zur Zeit mitten in der Laichwanderung und -zeit des Stint. Der war vor einigen Jahrzehnten, nach Verlust der fachlich hier beschriebenen Kaulbarsch-Flunder-Region des Flusses Elbe, zur Hauptfischart geworden. Wen wundert angesichts solcher Praktiken, dass auch der Stint verschwindt?! Nicht nur Gourmets dieser regionalen, saisonalen Delikatesse trauern ihm nach. Das gesamte Ökosystem bis in den Bereich des Nationalparks Wattenmeer „vermisst“ diesen Fisch in seinem bisher geradezu unvorstellbar großem Vorkommen.

Ergänzung Freitag, 19. Februar 2021: Dass wir offenbar in Sachen Baggeraktivismus auf gutem Weg in einer extremen Sackgasse sind (steht hinten eine Betonwand?), gibt es inzwischen auch amtlich. – Immer munter voran! Bloß nicht das System überdenken, schon gar nicht die Eigenheiten des Tidestroms Elbe einbeziehen. – Wundert sich noch jemand?

Umkehr – Sandstrand und sein vorgelagerter, tiefer liegender Bereich, voller Eisschollen.

Heute, Donnerstag, 3 Tage nach den Fotos, ist auf Webcams und real fast kein Eis mehr sichtbar.

Wir dürfen davon ausgehen, dass die gegenwärtig durchlaufende Abflusswelle von mehr als 1.000 m³ / s, Tendenz fallend, für weiter seewärtigen Transport des Eises geführt hat. Hinzu kommt, dass die Kaltzeit dieses Monats vergleichsweise kurz war. Hamburgs Messstationen zeigten ein spätes Erreichen des Gefrierpunkts und inzwischen einen Anstieg auf 1 Grad plus, Tendenz steigend.

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Nach dem neuen Schnee waren nur wenige Radwege durchgängig befahrbar. So nutzten wir die Straße Richtung Schulauer Hafen.

Am Schulauer Hafen – gar nicht da?

Das bei Plustemperaturen heftig einsetzende Tauen bewegt sich offenbar vorwiegend in Richtung „oben“, bildet Dies bis Nebel.

So entsteht, Baumkulisse und Findlinge, eine Landschaft in Schwarz-Weiss.

Der Deich wurde am Vortag noch eifrig berodelt – bis zum Gehtnichtmehr.

Ah, der Schulauer Hafen ist da – eisbedeckt bei Tideniedrigwasser -, die Elbe bleibt unsichtbar.

Das bei Ebbe ablaufende Wasser hat die Eiskante wieder vom Hafenkopf wegbewegt.

Möwenfotos entstehen – einer füttert, eine fotografiert.

Eifrig umkreisen die Möwen Fütterer und Fotografin.

Eisdecke und Packeis sind, tauend, schon wieder schmutzig. Nur einzelne Schollen belegen den Neuschnee der Nacht.

Die Rückfahrt gelingt bei schwachem Autoverkehr per Straße und Geh-/Radwegen.

Querab unserer Wohnung ist ein Iglu aus großen Schneekugeln entstanden, wird verfeinert.

Bei uns war nächtens offenbar ein Engel zu Besuch.

Das war der Schnee von gestern. Heute Morgen ist – bis auf Iglu-Reste – die weisse Pracht verschwunden. 5 Grad aufwärts, 8 sollen`s werden. Anpassung ist angesagt.

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Nach den Sonnentouren der vorigen Beiträge hatten wir noch Elbe und Schulauer Hafen gestern bei Tideniedrigwasser angesehen. Tiefststand um etliche dm unter Normal-Tnw. Hafeneis liegt auf Schlick und sieht fast so aus. An scharf geschnittener Kante läuft das bewegte Elbe-Eisgeschehen Richtung See.

Vielleicht stelle ich dazu – quasi als schmutziger Rückblick – noch Fotos in den Blog. Die Webcams Willkommhöft und Altona bieten einen bewegten Eindruck.

Hier nun aber das Geschehen gestern, Montag Nachmittag auf heute, Dienstag Morgen. Eine Schnee-, dann Regenfront war angesagt, das übliche Störgeschehen in Privat- und Öffentlichem Verkehr trat ein.

Wohl denen, die bereits zu Hause waren.

Montag Nachmittag, Schneefall setzt ein.

… und setzt sich fort …

… und in den Abend fort …

Idyllisch sieht`s aus nach Schneestopp!

Blick zum Hauseingang.

Schnell ein Bisschen gefegt, die Mahonie entlastet.

Nun waren wir gespannt. Immerhin lag die Lufttemperatur knapp über Null.

Ah ja, der gestern noch so massig wirkende Neuschnee ist … teils geschmolzen, teils verdunstet. Die Schneeflächen sind in der Höhe zusammengeschrumpft, Bäume und Buschwerk sind schneefrei.

Vom nachweihnachtlichen Nachbardach ist im Dunkel kein Schnee auszumachen (er liegt noch, dünn).

Der Wegedienst war aktiv. Geräumt und besandet und – wäre nun nicht nötig gewesen – gesalzen.

Die Temperatur soll hier 6 Grad erreichen. Als ahnten sie das im Voraus, sind die Vögel wie aus dem Häuschen – bzw., stetig wechselnd, drin und draussen. Spatzen, Kohl- und Blaumeisen sowie im Baum- und Buschwerk Buchfinken und Rotkehlchen begutachten die Wohnangebote. Ein vielfacher Gesang erfüllt die Morgenluft.

Na denn. Vorgesehene Bach-Verabredung ist um eine Woche geschoben. Da sollen es ! 16 ! Grad werden. Wenn der Wetterbericht das so beibehält und das Wetter sich entsprechend verhält.

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Der Schulauer Hafen mit Eis auf der Elbe sollte es nicht wieder sein, zu viele Interessenten inzwischen. Da radeln wir den Yachthafen an, vorbei an Deichen, die mit rodelnden Kindern und Begleitung gut beschickt waren.

Wir parken die Räder auf dem Deich, Weg zum Grillplatz.

Den Corona-Himmel über uns hat jemand bepinselt.

Hell leuchten die Walunterkieferknochen in der Nachmittagssonne.

Still ruht der Yachthafen, vollständig zugefroren.

Ältere Eispartien sind gut überschneit.

Frischeres, blankes Eis spiegelt die Sonne. Ob die vereinzelt im Eis liegenden Boote heil davonkommen?

Hafenausfahrt und Elbe – wehe denen, die sich täuschen lassen. In der Ein- / Ausfahrt wirken ständig Tide- und Wellenkräfte. Das so glatt scheinende, blanke Eis ist unterschiedlich, dünn und nicht tragfähig.

Wir wundern uns mal wieder über die allgemein bekannte Tatsache, wegen der es hier zur Zeit fast menschenleer ist. Der Mensch fährt an, packt aus – und beginnt mit seinen Aktivitäten. Dicht am erstbesten Parkplatz …

Wir erinnern uns an Norwegen-Feeling in Schneewintern vor Urzeiten. Da konnten wir auf Waldwegen Langlaufen im Raum HH-Neugraben, Harburger Berge, fast ohne eine Menschenseele zu treffen – da wir Anfahrparkplätze nahe der Autobahn mieden.

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Pflastertreten wegen nicht beradelbarer Strecken ist auch nicht so unseres, auf Dauer. Ich teste mal gesalzene Strecken per Rad, auf zur Elbe angesichts Februarsonne.

Deichüberfahrt Schulauer Hafen, links der Hotelneubau, in Arbeit – wie zu erwarten herrscht hier ständiges Kommen und Gehen angesichts des Prachtwetters.

Die Flut treibt Eis in die Hafenmündung.

Je nach Vorliebe lassen sich Möwen im Elbwasser oder auf Eisschollen gen Hamburg treiben.

Sonnabendsonne über der Elbe.

Dem Eistreiben zuzusehen ist für alle interessant – die Südhälfte des Elbstroms steht fast, hier am Nordufer zieht das Eis in dieser Tidephase schnell vorbei.

Die Flut und Binnenschiffwellen treiben weiteres Eis ein. Gerade ist, vorübergehend, das grüne Postionslicht der Hafeneinfahrt als Spiegelung sichtbar.

Einzelne Lotosblatt-Eisformen haben sich ausgebildet.

Bei länger herrschendem Frost sind solche Lotosblattformen häufig, wie gerade vom Eidersperrwerk beim NDR zu sehen war. Mein Elbe-Lotoserlebnis, am Wehr Geesthacht, ist schon 9 Jahre her.

Die Masse Möwen sitzt auf Hafeneis. Einzelne balzen auf Freiwasserflächen munter drauflos.

Auf dem Heimweg – am Hafenkopf haben Tide und Wellen eine uferparallele Eiskante von der Nordkaimauer wegbewegt.

Dem Wetterbericht nach sind kühle Sonnenplanungen ab nächste Woche Schnee von gestern. Die Eispracht endet wohl erstmal.

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Wer hier im Blog schon länger dabei ist, kennt das sommers wie winters aktuelle Thema „Wasservögel – bitte nicht füttern„. Umfassende Information wird im verlinkten Faltblatt zur Verfügung gestellt.

Das Beste für Wasservögel bei Vereisen der Stillgewässer ist, dass sie nicht von Menschenhand zu Massenvorkommen anderswo angelockt werden, sondern durch Teilzug geeignete Fressgebiete aufsuchen.

Gerade in dieser, unserer Corona-Zeit sollte „Abstand“ mit seiner großen Bedeutung erkannt sein. Hinzu kommt, dass für das Federvieh die Vogelgrippe grassiert. Füttern ist also wirklich keine Hilfe.

Wenn dann in Massenansammlungen noch ein Überschuss an Erpeln existiert, kommt für die weibliche Entenwelt eine weitere, unschöne Gefährdung: das Ersäuftwerden angesichts allzu vieler Freier.

Zielgerichtetes Geschwader – (richtig!) vermutete Fütterer nähern sich der Mühlenau.

Diese Stelle kannte ich noch gar nicht als Fütter-Hotspot. – Egal, wo ein Fütterer, da Massen von „konditionierten“ Stockenten. Meist wird Ungeeignetes wie Massen von Brot verfüttert. Hier war es ausgerechnet noch Salziges, Salzbrezeln. Die Information der Aktiven schien zumindest Verständnis zu wecken, das Füttern wurde eingestellt, auf Land liegende Salzbrezeln wurden eingesammelt (vielleicht anschliessend andernorts verfüttert?).

Der „Hotspot Christiansenweg“ ist immer aktuell angesichts der Vielzahl passierender Menschen zu S-Bahn und / oder Einkaufszentren.

Was gerade auffällt, ist das Fehlen der beiden Gänse – einst weisse Gans mit Nilgans, 2020 dann 2 „Weihnachtsgänse“.

Auch der gern genutzte Gänseaufenthaltsplatz bachauf Christiansenweg scheint verwaist.

Es bleibt der Phantasie überlassen, ob die beiden [verlinktes Foto aus Beitrag November 2020] wohl Weihnachten das Zeitliche gesegnet haben – oder angesichts der vagabundierenden Vogelgrippe geschützt aufgestallt sind. Bleiben wir gespannt, ob „Weiss“ im Frühjahr wieder auftaucht.

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