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Archive for 25. Februar 2021

Zum Thema „Muscheln im Bach“ könnte einem die Bachmuschel einfallen. Wenn man sich mit ihrer Biologie und Lebensraumanforderung beschäftigt, kommt dann schnell das Ergebnis, dass solche Art in unseren heutigen Bach-Wüsteneien nur geringe Entwicklungsmöglichkeiten hat. Bewegter Sand aus übermäßiger Erosion, aussen wie innen, ist bereits ausreichend, ein Vorkommen auszulöschen bzw. die Wiederbesiedlung von Strecken zu verhindern.

Ein (noch) völlig unbeschatteter Bach im oberen Alster-Einzugsgebiet. Vielerlei Verbesserungen sind möglich.

Immerhin zeigt die Detailansicht mancherorts, dass er auf Moräne läuft, wo möglich je nach Strömung, Turbulenz und standorttypischen Pflanzen kiesige Strukturen frei hält.

Das gilt es zu fördern.

Im Übrigen weiss auch der Maulwurf um den Moränenkies, buddelt er ihn doch ständig als hier charakteristischen Teil seines Grabguts ans Tageslicht.

Die in Jahrzehnten immer wiederkehrende Frage nach Muscheln, speziell der Bachmuschel, habe ich für „meine“ Bäche und kleinen Flüsse in Hamburg und Niedersachsen, inzwischen auch Schleswig-Holstein, immer wieder mit „nie gesehen“ beantworten müssen.

Und dann gibt es hier im Norden ja noch das ganz spezielle Stichwort „Flussperlmuschel“. Wer deren Vorkommen im Mittelgebirge verortet, kann es mindestens auf die Lüneburger Heide ausdehnen. Auch über die im Link dargestellte Verbreitung hinausgehende Vorkommen waren früher keine Seltenheit, wie Namen wie Perlbach anderswo belegen.

Sieh da, in der Rönne, Alster-Einzugsgebiet, fallen bei Bachwanderung 2 unterschiedliche Muscheltypen auf, eine davon gleich in mehreren Jahrgängen.

Innenansicht der kleinen – kein(e) Schloss(zahn oder -leiste).

Die mittlere – wie zuvor.

Und auch die große – „ohne“.

Sagen wir mal „Anodonta“ zu den dreien. Dazu wird auf Deutsch meist „Teichmuschel“ gesagt. Angesichts des Ursprungs der Rönne im Itzstedter See und mit diversen Regenrückhaltebecken nebendran ist ihr Vorkommen hier im Bach nicht verwunderlich. Zu Filtrierendes („Plankton“) wird gerade auch aus diesen Stillgewässern in die Rönne eingetragen.

Ja, die sieht anders aus, wohl Unio(?).

Umgedreht, was macht das Schloss …

Oha, kein Schloss, keine -leiste, keine -zähne! Allerdings weggebrochen …

Obwohl die Schale unvollständig ist, nennen wir sie mal „Unio“, da aussen und innen deutlich Unterschiede zu Anodonta vorhanden sind.

Beide Gattungen sind hier im Blog schon beschrieben.

Das für die Rönne angedachte Restaurieren wird durch die Sohlverbesserungen auch für die Muscheln einen attraktiveren Lebensraum bieten.

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