
Tags zuvor war es schon stürmisch genug. Spätnachmittageindruck im Wedeler Autal: ein Regentag wechselt auf Sonne in der Nacht (ach nee …, klaren Himmel), jedenfalls einen sonnigen Folgetag.
Für Sonnabend und Sonntag ist mit Orkanböen zu rechnen – also davor schnell noch eine Elbe-Runde drehen.

Die Morgensonne wirft jenseits des alten Deichs Schatten (wenn man darüber nachdenkt – so ein kleiner Deich bis in die zweite Hälfte der 1970er …).

Runter vom Holmer Berg – der im vorigen Beitrag überfroren gezeigte Lanner wird vom Nordwest aufgemischt.

Es wird laut, die Sturmmöwen bekommen Gesellschaft. Abertausende Nonnengänse kommen, hinterm Horizont aufgeflogen, hinzu.

Der Riesenschwarm Nonnengänse kommt näher, nach und nach landen die Vögel dort, von wo die Sturmmöwen aufbrachen.

Der Wind raut die Elbe auf, Wellen überschlagen sich. Zu Hause am PC bestätigt sich die Vermutung: der Ebbstrom hat eingesetzt, Gischt aufgrund des „Kampfs“ zwischen gegeneinanderstehender Tide und Windrichtung.

Die Westmole des Schulauer Hafens weist aufgrund des leicht erhöhten Flutgeschehens fast „Land unter“ aus – im Hintergrund der Anleger „Willkommhöft“.
Nicht auf den Fotos zu sehen: selbstverständlich versuchen sich in solcher Situation regelhaft auch Interessierte an der Westmole. Dort peitschte der Wind aber unregelmäßig bis zu 1,5 m hohe Wasserwände hoch. – Schnell waren die Interessierten verschwunden . . . 🙂
Ich dann auch.
Danke, dass du mich auf diese Tour mitgenommen hast. Immer wieder schön die Vogelscharen. Mir ist aufgefallen, dass die, im Vergleich zu deinen Fotos, mini-kleinen Scharen von verschiedenen Kleinvögel wie Buchfink und Meisen bei uns diesen Winter nicht hier waren.
Gern geschehen, liebes Heidi! – Ja, die Vogelscharen. – In der Marsch fallen als Gruppen, wegen der Sichtbarkeit teils auch Einzelindividuen, zur Zeit auch Graugänse, nicht weiter gewanderte Stare, neulich Blässgänse sowie Silberreiher auf.
Zum Frühjahr hin erwarten wir mit so gut wie vollständigem Abzug der Nonnengänse das Erscheinen durchziehender Greifvögel, Kiebitze, Wiederankunft von Lerchen, großen Starenschwärmen und vielen anderen mehr.
Auf Moräne, „die Geest“, auch im bebauten Raum besteht hier in Wedel eine spezielle Besonderheit: Der Mündungstrichter der Elbe verengt sich hier so, dass aus / nach Skandinavien wandernde Vogelarten hier die Querung wagen, offenbar weiter westlich, immerhin ca. 100 km bis zur Nordsee, nicht so gern. So ist „normalerweise“ in Herbst und Frühjahr ein enormer, ganz erstaunlicher Andrang von Kleinvögeln zu beobachten. Vogelzähler stehen frühmorgens bis gegen Mittag am Elbufer und zählen die Querungen.
Wie Du für eure Situation schreibst, scheint dieser Jahreswechsel für uns (Halb-)Laien anders zu sein. „Die Massen“ haben wir nicht gesehen. Beispielsweise sind so auffällige Schwarmgeschehen wie Wacholderdrossel und Erlenzeisig (bisher) gering geblieben.Möglicher Weise, wie auch im vorigen Winter, ist das aktuelle Wetter so, dass viele Arten nicht den großen Zug durchgeführt haben.
Hoffen wir mal, dass diese Vermutung stimmt – und das Nichtgesehenhaben nicht auf die neu mitgeteilte Information „Verluste in die Hunderttausender“ zurückzuführen ist!
Danke für die ausführlichen Infos zum Vogelzug. Von Jahr zu Jahr ist es verschieden. Im Moment ist der Grünspecht häufig vor meinem Küchenfenster und der Buntspecht auf einem nahen Baum. Meisen, und im Moment auch der Zaunkönig, sind immer da.