Winterlinge, Osterglocken, Lerchensporn, Veilchen – über Bärlauch und Waldmeister anderswo hatte ich bereits berichtet.
Schön zu sehen, dass die testweise gepflanzten Einzelorganismen sich wohlfühlen und vermehren. Als wir herzogen, war das „Sauberkeitsempfinden“ noch so ausgeprägt, dass „schierer Boden“ vom Gärtner hergestellt wurde – exzessiver Einsatz liess Busch- und Baumwurzeln bis 0,5 m lang frei im Luftraum verkommen … – Wie im Foto zu sehen ist, regeln Mulch plus Pflanzenaktivität inzwischen vieles von allein. Keimendes Unkraut wird jetzt angesehen, ggf. blühen lassen, dann (unbürokratisch) darüber entschieden. Das läuft nun Eigentümer- und nicht Gärtner-gesteuert. Auf der Gesamtfläche arbeitet der Gärtner ebenfalls in ähnlichem, neu verabredeten Rahmen. Wir experimentieren.
Zurück zum Weg Richtung Ostern – gestern, Mittwoch, 31. März, wurde uns ein Rekordtag hinsichtlich Sonne und Temperatur beschert. Radeln zum Elbdeich zeigte bereits am frühen Nachmittag, dass auch andere diese vor-österliche Situation nutzten.
Die Kamera habe ich dann verkehrsbedingt weggesteckt. Autos in beide Richtungen, angesichts verbleibender Einspurigkeit „traffic jam“ (alle Parkmöglichkeiten der Sackgasse sind erschöpft, hinter mir parken bereits an die 20 Pkw „notdürftig“, die beidseitig durchgängig bestehende Halteverbotszone ist noch frei!). Die zahlreichen Radler, Wanderer, Inline-Skater, Hundebeweger und -bewegten puzzeln sich so durch.

Auf dem Elbdeich verteilen sich die Massen, großteils wird der Strand Hetlingen – Hetlinger Schanze angewandert. Die „Liegewiese Elbdeich“ bietet noch unendlich Platz.
Polizei und Ordnungskräften stehen vermutlich die Haare schon in Erwartung der nächsten Tage zu Berge. Immerhin wird da kein Rekordwetter vorherrschen.
Na denn, schöne Ostertage! – Und immer gut Abstand halten, bitte.
Erfreulich, wenn sich die Gemeinschaft darauf einigen kann, es mal anders zu wagen, und der Erfolg sich einstellt. Wenn ich die Gartenaktivitäten in meiner dörflichen Nachbarschaft mit ihren vorösterlichen Laubkratzereien in ihren überordentlichen Gärten beobachte, habe ich eher den Eindruck von Unbelehrbarkeit. Die vorüberfahrenden Radausflügler sprechen gern von „sieht gepflegt aus“ – das penible Entfernen von Laub bleibt nach wie vor bedauerlicherweise eine Wertvorstellung, der sogar Bäume zum Opfer fallen, weil sie es wagen, Blätter abzuwerfen, die der ältere Mensch kaum wegzukehren nachkommt. Argumentativ dringt man da auf dem Lande anscheinend weniger durch, da gilt den Älteren die Natur nach wie vor als der zu domestizierende Gegner.
Keine Frage, in der Stadt ist es genau wie auf dem Land – selbst Blütenpracht stört.
Und was die Älteren angeht: Manch Jungspundtruppe scheint mit noch älterem Hirn geboren worden zu sein. Bloß nix dazulernen. – Nicht verzagen!
Schlimm im hiesigen Umfeld sind die Hausverwaltungen ringsum, speziell wenn es sich bei Eigentümern um Immobilienspekulanten handelt (hört sich merkwürdig an und liest sich genau so: Ärztebünde aus dem Ruhrpott, z.B., haben hier ganze Blöcke. Man sollte meinen … Gesundheit?). [Da geht gar nichts, so scheint es.] Vielleicht fällt mir dazu aber auch gelegentlich ein Schleichweg ein.
Leider sind die Friday-for-Future-Jugendlichen die Minderheit, aber die anderen werden sogar spiessiger als ihre Eltern.