Wenn ich so seit Wochen Insekten in Blogberichten wie bei Puzzleblume oder im Blog der Natur-AG Bramsche sehe, erscheint mir mein Umfeld in der „Stadt mit frischem Wind“ in Sachen Insekten ziemlich leblos.
Nun aber kommt endlich Bewegung in die Sache.

Zuvor bei längeren Radtouren nur als seltene Einzelbegegnungen wahrgenommen, sitzt nun auch vor unserer Haustür eine (!) Hummelkönigin in einer Mahonie.
Und dann – oh Wunder! – war da noch eine (!) Wildbiene.
Von Kennern lasse ich mich gern genauer informieren. – Herzlichen Dank, Puzzleblume, für die Information (vgl. Kommentar unten)! Es ist eine Schwebfliege, fachlich Eristalis genannt.

Ob unsere Insektenarmut in Arten- und Individuenzahl das ganze Jahr über mit der intensiven Pestizidanwendung im „Baumschulkreis“ (und dem „frischen Wind“ = heftige Abdrift) zu tun hat?
Inzwischen belegen nationale und internationale Studien, dass auch die Gewässerinsekten – sei es als erwachsenes Insekt in Pestizid-Winddrift oder als Larve in Pestizid-Abdrift im Gewässer – durch akute bis chronische Wirkungen erheblichen Schaden nehmen. Ein Tausendstel der für das Testobjekt Honigbiene festgestellten Störkonzentrationen brechen z.B. das Partneranlocken / die Partnersuche bei untersuchten standorttypischen Arten. – Wir sind offenbar weit davon entfernt, in unserer Agrarpraxis wirkliche Schutzmechanismen für eine lebendige Umwelt anzuwenden.
Merci für die freundliche Erwähnung! 🙂
Du hast übrigens recht: bei der bienenähnlichen Blütenbesucherin handelt es sich tatsächlich um eine Schwebfliege der Gattung Eristalis, und die Überleitung zu den Wasserinsekten passt dann besonders gut, weil die Laven dieser Art in feuchtem „Dreck“, in Pfützen und Mistgruben heranwachsen. Fällt die Landschaft trocken, sterben die Larven. Darum gab es im vorigen Jahr wegen der Trockenheit kaum Schwebfliegen, jedenfalls war dies bei uns auffällig.
Die zeitweilig während eines Larvenstadiums oder dauerhaft im Nass lebenden Insekten werden insgesamt zuwenig beachtet, das denke ich auch.
Wie immer steht anscheinend bei der Beachtung der Nützlichkeitseffekt ganz oben, und dass eine intakte Nahrungskette auch weiter unten wichtig ist, fällt wohl zu wenigen auf.
Einen schönen, sonnigen Sonntag wünsche ich!