Wir besuchten noch zwei andere Strecken der Ohlau weiter bachauf.

Wo Kies, zugegeben oder durch Strömungsverbesserung freigelegt, ein standorttypisches Bachbett schafft, siedeln sich standorttypische Wasserpflanzen wie der Aufrechte Merk (die Berle, links oben im Foto) und der Wasserstern erfolgreich wieder an.
Das Küchensieb am Besenstiel kommt zum Einsatz.

Bewegungsstudie am Egel – noch liegt er auf dem Rücken, oben rechts ist der hintere Saugnapf gut erkennbar.
Schnell dreht sich der Egel, ein Rollegel, um. Leider ist auf den Fotos die feine streifige Rückenfärbung nicht zu erkennen.

Die Bachflohkrebse in diversen Größen sind wieder zahlreich vertreten. Hier als Besonderheit fand sich auch eine mir bisher nicht untergekommene Libellenlarve. Aus der Fachwelt wird auf Federlibelle oder eine Schlanklibelle getippt. Schön, sie zu sehen.

Zahlreiches Vorkommen von Larven der Prachtlibellen Calopteryx lassen einen bunten Juni- / Juli-Tanz erwarten. Metallisch Blaugrün bis Grün und Braun-Grünlich wird es munter in der Sonne schillern.
Neben der Larve im Foto waren etliche jüngere Exemplare zu finden. Sie werden voraussichtlich noch nicht am diesjährigen Hochzeitsflug teilnehmen, benötigen noch ein weiteres Entwicklungsjahr – möge der Bach immer eine gute Qualität aufweisen!

In den ruhigeren Uferpartien, z.B. in überhängenden Pflanzen, leben Tellerschnecken. Am bekanntesten ist sicherlich die große Posthornschnecke, die in Aquarien häufig gehalten wird – im Foto eine andere, kleinere Art.

In den ufernahen Pflanzen leben auch Köcherfliegenlarven. Diese Art, vielleicht Anabolia, baut ein spezielles Haus mit Stängeln an den Seiten.

Bei Beprobung des Feinkieses am Bachgrund tauchen dann noch etliche Exemplare der Großen Maifliege Ephemera auf. Auch die lassen Ende Mai bis in den Juni interessante Hochzeitsflüge erwarten.
Gut für Bach, Insekten und alle anderen Organismen im Umfeld wäre ein beidseitiger Gehölzsaum, der nicht nur den Bach sommerkühl hält, sondern den Lebewesen einen geschützten Bereich bietet. Anlocken, Paarfindung und Hochzeitsflug werden erst mit diesem Schutzraum das Luftleben der Gewässerinsekten ermöglichen.
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