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Archive for Januar 2024

Rückblick auf Schnee- und Eis-freie Zeit – am 3. Januar radelte ich den Geesthang zum Steinweg in die Marsch runter, Ziel Schulauer Hafen, so der Starkwind (W / NW 5 mit stärkeren Böen) es zuliesse. Leichte Sturmflut war angesagt.

Der Graben am Steinweg ist ultimativ Wasser-gefüllt, die Tieflagen der Marschwiesen sind überstaut – Gekläffe von fern liegt in der Luft.

In der Ferne, vor dem Geesthang, hat irgendwas einen größeren Schwarm Nonnengänse erregt – mit üblicher Folge Auffliegen mit Gekläff. Alles Raue, auch auf den entfernten Wasserflächen, wird von Binsen (wie vorn) bestimmt.

Fernblick Langer Damm nordwestwärts, da sitzt was – fast scheint es, als würde Windschatten hinter dem Hetlinger Binnenelbe- und dem Sommerdeich gesucht.

Vergrößert: Hinter dem Sommerdeich sitzen viele hundert Nonnengänse.

Zwischen Binnenelbe und Elbdeich – die Marschwiesen Richtung Sperrwerk Wedeler Au sind zur Seenplatte geworden.

Hinterm Elbdeich angekommen – das Kraftradeln (punktuell bis runter in den 1. Gang) gegen bzw. schräg gegen den Wind bei gelegentlichem Windschutz ist vollbracht. Von hier an verläuft die Fahrt getrieben von „gut Rückenwind“ – aber erstmal klettere ich auf den Deich.

Blick vom Elbdeich Fährmannssand – vorn das Treibsel von der Weihnachtssturmflut, dahinter überschwemmtes Vorland (vorige Flut ca. 1 m höher als normal), die Elbe auf dem Süßwasserwatt etwa im Thw-Stand, ablaufend.

Blick Richtung Lühemündung und -Anleger – Gänse auf dem Vorlandwasser, schäumende Wellen durch gegen die Tide stehenden Starkwind.

Impression Deichkrone: Raues Wasser auf der Pfütze vor der Bank – keine Sitz-Saison (zur Zeit nur mit Gummistiefeln und dicken Wintersachen).

Sperrwerk Wedeler Au, Blick binnendeichs – hoch angestaute Binnenelbe, von noch höherer Elbe durch Schott getrennt (hinter mir, kein Foto). Nasse Marsch vor Wedels Geest.

Vor dem Elbdeich: Vom Nordwest seinerzeit bei der Weihnachtssturmflut (Thw plus 3,20 m – das war schon was!) am Deich hoch gelagertes Treibgut, flächig.

Blick zum Übergang Mündung Binnenelbe / Wedeler Au in die Strom-Elbe – Rauigkeit zeigt Sturmwind, Luv und Lee zwischen kleinem Auwald und Elbdeich.

Und weiter geht`s Richtung Schulauer Hafen, im nächsten Beitrag.

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Mein Thema zum Stichwort Gewässerschutz sind in der Regel Bäche und kleine Flüsse auf der Geest, Moränenbäche mit Kies-Charakteristik – leider häufig verkannt und daher in ihrem Verbesserungsbedarf, aber auch -potential unterschätzt.

Dass – oft künstlich angelegte – Entwässerungsgräben der Marsch anders, härter angegangen werden, belasse ich in der Zuständigkeit von Verbänden und teils in Sachen Fortbildung engagierten Landesverbänden, Behörden, teils beteiligten Berufsgruppen.

Gleichwohl begegen mir beim Radeln Realitäten, die es doch zu zeigen lohnt.

Mir war schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass dieser kanalartig gerade Marschgraben bei der vorigen Gewässerunterhaltung auf der vom Baggerfahrer nicht einsehbaren Fahrseite heftig im Ufer verletzt war. Inzwischen wurde die Situation verschlimmbessert.

Durch Anschneiden der schützenden Uferschicht waren Sackungen aufgetreten. Die wurden nun ausgebaggert.

Detail – das gesackte Ufer wurde auf Land gelegt.

Wie stetig wiederkehrend für Geestbäche beschrieben, entsprechen heutige Gewässerquerschnitte nicht mehr der Planfeststellung. Die Gewässer sind durch harte Gewässerunterhaltung überbreit und übertief geworden – nun sehe ich das Beispiel also auch hier.

Der Charakteristik dieses Gewässers im netzartigen Marschentwässerungssystem – im Volksmund „Hechtgraben“ genannt – dürfte solch Operation nicht genützt haben.

Vermutlich die gleiche Organisation und Firma lieferte ein weiteres Beispiel zu Kopfschütteln führenden Arbeitens.

Hier wurde das einsehbare Ufer fast unmittelbar an Kopfweidenstämmen abgebaggert. Es dürfen Wetten abgeschlossen werden, wann die Kopfweiden mangels halbem Wurzelteller stürzen – und wann die Straße sackt.

Tja …

Mein gutes Beispiel jüngeren Radelns betrifft die Kopfweidenpflege. Darüber hatte ich 2020 einen Beitrag geschrieben, der von einer Fachzeitschrift aufgegriffen und direkt übernommen wurde. Vermutlich wurde die Arbeit von privat an eine nicht fachkundige Firma vergeben – soll nicht so sein.

Neulich, vom Schulauer Hafen (Bericht folgt) nach Hause radelnd, sah ich fern in der Marsch …

… Orange, mit Blinklicht – der Bauhof Wedel bei der Kopfweidenpflege.

Bei späterem Radeln konnte ich das Ergebnis aus der Nähe bestaunen.

Es sind nicht nur die Kopfweiden so beschnitten, wie es fachgerecht erfolgt. Etwa jede zweite wird belassen, so dass die Weide als Frühblüher in wichtiger Jahreszeit Nektar und Pollen in Fülle spenden kann.

Dafür ganz herzlichen Dank (nicht zuletzt im Namen der bedrohten Insekten- und Vogelwelt)!

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Noch geht Radeln nicht – obwohl einzelne Kampfradler zu erleben sind (mögen sie und umgebende Fußgänger ungeschoren davonkommen!).

Da habe ich ein paar Besonderheiten, aus Tagen unmittelbar vor der gegenwärtigen „Eiszeit“, viel Regen, Sturmflut gut überstanden – hier mit Vögeln.

Mal wieder vom Radweg entlang der B 431 in den Sauerbecksweg abgebogen – Wiese quitschnass, mit Flachsee.

Den Geesthang runter in die Marsch, am Brunnenschutzgebiet gen Idenburg vorbei – da grüßen die Farben Rot-Schwarz-Weiss (alphabetisch, um nicht in falsche Verdächtigungen zu geraten).

Der Weissstorch landete inzwischen im NABU-Jahreswechselbericht. Wir hoffen, dass er die gegenwärtige Eiszeit gut übersteht.

Gen Idenburg – Seenplatte, vor der Eiszeit.

Das sind nun alles Regionen, die für mich angesichts vereister Straßen und Wege unerreichbar sind. – Die „Flachseen“ dürften nach den schweren Nachtfrösten der vergangenen Nächte zu hervorragenden Schlittschuhbahnen geraten sein – wohl bis maximal morgen …

Blick vom Elbdeich Hetlingen gen Wedel – interessant, die Treibselverschiebungen, höher am Deich, nach gemeisterter Sturmflut ringsum.

Mehr Röhricht für mehr Flutsäume in welcher Position auch immer ist reichlich vorhanden. Noch entstand (bis zum Fotozeitpunkt) auf dem Süßwasserwatt kein im Tidegeschehen bewegtes Eis, das das Röhricht quantitativ abrasiert hätte.

Auf der Deichkrone – da hat`s (wer oder was ??) eine Ratte erwischt. Störche, Reiher, Greifvögel profitieren von der Nässe. Die Nager, groß wie klein, halten sich zwangsläufig im oberen Bodenbereich auf.

Elbdeich Fährmannssand, Blick binnendeichs – von Osten fliegt ein aufgebrachter Schwarm Nonnengänse heran.

Kurzes Kreisen, …

… dann landen sie und gesellen sich zu einem vor Ort äsenden kleinen Schwarm.

Am Saatlandsdamm zeigt eine Reihe Schwarzerlen, was hier unter anderem von Natur im / am Feuchten wachsen würde – im Zweifel Auwald mit Weiden, Erlen, Eschen und begleitender Flora.

Nicht gefallen auf Dauer hat der nasse Marschboden einer Obstbaumplantage mit Frostschutzberegnung. Die wird gerade nach wenigen Jahren Nutzung abgeräumt.

In folgenden Beiträgen berichte ich noch von schlechtem und gutem Beispiel Gewässer- und Umfeld-Unterhaltung in der Marsch. Auch vom Eindruck des Schulauer Hafens, Wedel, nach der Sturmflut wird zu berichten sein.

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Gestern Nachmittag am Marktplatz – die Tage werden länger.

Beim vorigen Frisörbesuch im alten Jahr stand die Sonne „unsichtbar“.

Nach dem Besuch – holla, wer leuchtet?

Die Sonne ist immer noch da, jetzt unterhalb der Ampel.

Schnee und Kopfsteinpflaster, so ist das ok. – Die Wegesituation stellt sich saison- und Anlieger-Aktivitäts-bedingt äusserst unterschiedlich dar.

Da ich noch etwas zu erledigen habe, gehe ich nicht „in der zweiten Reihe“, ruhig, sondern die B 431 entlang.

Da gibt`s was zu erleben. Röhrend bewegen (hoffentlich) Führerscheinbesitzende XXL- und kleinere landwirtschaftliche Fahrzeuge vom Treff in Hamburg in heimische Gefilde zurück. In der hiesigen Innenstadt-Tempo-30-Zone der Bundesstraße („Lärmschutz“!) komme ich mir angesichts begleitenden Fanfaren-Gedröhns fehl am Platze vor.

Da werden Zufahrtstraßen blockiert, Nachfolgende überfahren auf Rot stehende Ampeln …

Bei allem Verständnis für Demonstrationen – sowas, auf dem Nachhauseweg in kleinen Gruppen, ist sicherlich nicht von der Genehmigung gedeckt, Nötigung der übrigen Verkehrsteilnehmenden.

Heute nun, wieder B 431, etwas nordwestlich – alles leer ? ! – – – Rein statistisch muss man nicht immer auf Schlangen von beiden Seiten Fahrenden stoßen. Ich befinde mich zwischen zwei Ampelphasen – heute keine Rot-Überfahrer.

Begegnungen mit Seitenstraßen sind üppig versalzen.

Hier das Gegenstück – nicht prioritäre Straßen bleiben unberührt, entwickeln sich – mit Fußwegen ohne Anlieger-Aktivität – zu sturzverleitenden Eisbahnen.

(Ein Nachbar geht bereits mit Armschlinge.)

Der Geesthang in die Marsch Richtung Fährmannssand – gestern drehte ich ab nach „runter“gucken – ist heute mit zusätzlichen Sperrhinweisen versehen.

Auf dem Rückweg erwische ich beissende Luft. Da kein auffälliger privater Schornstein in Sicht ist, verbrennt wohl das KoKW weiter Kohle. Zum Glück ist das – zeitlich etwas gestreckt – bald vorbei.

Blick in ein binnenstädtisch schmales Frei-Areal, hinten B 431 – hier wird demnächst ein weiterer B-Plan bebaut, auf der frei gehaltenen Strecke einer früher angedachten Südumgehung.

Als Zugezogener wundere ich mich, in welchem „Süden“ angesichts der beengten Situation Wedels jemals eine Südumgehung beplant bzw. angedacht werden konnte.

Auch wundere ich mich, dass die Ratsmehrheit noch nicht zu wissen scheint, dass neue B-Pläne sich angesichts Folgekosten – insbesondere bei defizitäten kommunalen Haushalten – nicht rechnen. Ja, wenn … man Geld hätte …

Angesichts gemachter Erfahrungen, anderswo und hier, bin ich gespannt, was mit diesem Randgrün geschehen wird. Wird es den südlichen Randbereich als Startgrün beleben?

Angesichts unserer Grünbetrachtung, wo solche Startstämme „Gestrüpp“ oder garnicht genannt werden, mangels Stammumfang nicht zählen …

Vielleicht ändert sich ja mal etwas – man stelle sich vor, jemand merkt, dass gerade Spontangrün zeigt, dass es just hier hinpasst.

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Sonntag Morgen, Blick Ost – wir fahren an die Landesgrenze, zum Elbwanderweg.

Angekommen – sonnig, eisig, schneidender Ostwind auf der Höhe.

Kurz vor Tidehochwasser blicken wir von der Höhe auf die Elbe, nun windgeschützt vor / von der Hangkante.

Ein einsames Binnenschiff fährt seewärts.

Wellen, vom Binnenschiff verursacht – selten heute. Fast bis zur Mitte des Tideflusses wirkt sich das Lee des Elbhangs bei scharfem Ostwind aus.

Nun unten auf dem Elbwanderweg – Sichtbeziehungswahn … (Unterfeuer Rissen, synonym: Leuchtturm Wittenbergen).

Blick zurück – Sichtbeziehungen scheinen wichtiger als Elbhangstabilität, Natur und Klima.

Aus dem geschichteten Moränenhang tritt quellig an mehreren Stellen Wasser aus.

Angesichts der Frosttemperaturen sucht sich das Wasser offenbar andere Wege als gewöhnlich. So schlängeln wir Wanderer uns über geeignete Pfade.

Fast Tidehochwasser – Blick auf den Anleger Wittenbergen.

Am Anleger kehren wir um. Kleine beschneite Eisschollen liegen in schmalem Spülsaum westwärts.

Schneeiges Lichtspiel mit freigespülten, umeinander gewundenen Buchenwurzeln.

Eine von 2 verstümmelten Alt-Weiden.

Blick hoch hinauf zur Hangkante – aufgrund des Weitsichtwahns ist der beeindruckende Elbhang hier flächig mit Brombeeren bewachsen (das macht die Natur nunmal so bei Lichtüberschuss – den Altonaer Gärtnern gefällt`s nicht). Oben zeigen Jungweidentriebe frühe Kätzchen.

Nebendran fordern Private gleiches Recht. Wenn staatliche Gärtner standorttypische Naturvegetation beseitigen können, können wir das auch … – Was für ein Anblick!

Na, lange brauchen wir diesen Blick von unten  nicht mehr erleiden. Der Blick auf den Elbhang wird demnächst – Hamburg macht 5 Mio € locker – von einem frei aufgeständertem technischen Elbwanderweg verdeckt.

Mit lebendiger Geologie kommt mensch in Deutschland offenbar nicht zurecht. So hatte der bewegte Moränenhang den ursprünglichen an der oberen Kante verlaufenden Wanderweg zerstört, vgl. das sonnige Wandererlebnis vom 21. Dezember 2020.

In Dänemark, z.B. an den Steilhängen des Vejlefjords, geht man mit so etwas, „Lille og Store Bjergfald“ – ein kleiner und ein großer Grundbruch oder Hangrutsch – anders um, geniesst Natur statt Menschenwerk.

Mir jedenfalls sind alt werdende standorttypische Bäume, wie hier sonnenbeschienener „Efeubaum“, Weide und Eiche lieber (wir nähern uns dem SH-Stück, wo alles-Absägen nicht die Priorität hat wie im Hamburgischen).

Letzter Blick, nun wieder von oben, auf die Elbe – das so nett rot Leuchtende ist vermutlich ein Neophyt aus der Gruppe der Japan- oder ähnlicher Knöteriche.

 

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5. Januar 2024, früher Nordblick: Schnee.

Auch im Westen, Süden, Osten, auf den Dächern ff. – alles weiss ringsum.

Das Vogelbad, mit kleiner Schneewehe …

… war noch nicht vereist.

Schnee im Fahrradkorb – kein Wetter zum Radeln.

Gehe ich halt eine Runde zu Fuß … – Unschöne Begegnung gleich um die Ecke, Fußweg an B 431.

Der Halbmond mit wohl 1 Pfund Salz kommt mir irgendwie bekannt vor (verlinkt mit Foto aus Beitrag vom 7. 12.2023). Scheint keiner zu merken, keinen zu interessieren, keiner zu melden – bekommt der Bauhof Wedel also eine Mail von mir.

Ich biege in nicht-prioritäre Seitenstraßen ab.

Da bin ich teils „Erster“.

Spielplätze ruhen, winterlich (und früh).

Durch den Nordzugang geht`s wieder ins Haus.

Den und unseren Hauseingang hatte ich vor dem kleinen Rundgang oberflächlich geräumt. Später wird der beauftragte Gärtner ringsum begehbare Wege insgesamt geräumt und gestreut haben.

Rot leuchtet der Apfel für die Vögel im Schnee.

Das Vogelbad ist tags drauf durchgefroren, mit etwas verstärkter Kleinstschneewehe bedeckt.

Jetzt scheint bei Frost erstmal Ruhe einzukehren, die hohen Wasserstände ringsum sinken. – Mögen die Überschwemmungsgebiete von weiteren Wasser-, gar Frostschäden verschont bleiben.

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Rückkehr nach der Bach-Exkursion – was für ein Wetter, der Nachmittags- und Abendsonneplatz wird beschienen.

Wenig später – die Sonne fast weg, Vögel vor dunkelnder Kulisse (klitzeklein, bei Bedarf gern auf`s Foto klicken).

Tja, das war`s – fast.

Leere – (scheinbar, drinnen ist`s voll) beim Verlassen der Pratergaststätte nach gut Essen und Trinken, angeregter Fachsimpelei.

Der Abfahrtmorgen …

… zieht wieder alle Register (zitter, zitter – unscharf).

Nach Sonnenaufgang, Blick Süd – eine durchrasende Wolkendecke lässt die Morgensonne kurzzeitig verschwinden.

Eine Nebelkrähe quert in Tempo-Flug.

Dramatisch …

… dann klar – der Morgensonneplatz, gut beleuchtet.

Nach Frühstück und Kofferpacken – wir müssen los, Abschied im Nachbarhaus, hin zur Tram, M10.

Kurzer Himmels- / Sonnenblick an der Tramhaltestelle – schon geht`s weiter.

Berlin Hbf, auf dem Abfahrgleis – ringsum noch weihnachtliche Stimmung.

Die Rückfahrt ist gelungen – Binnenalster in Vorbeifahrt. Die dreidimensional beeindruckende Wolkenfront interessiert uns nicht, zieht jenseits der Elbe über Niedersachsen Nordwest-Südost vorbei.

Mal sehen, wann Berlin 2024 wieder auf unserer Reiseliste steht – erstmal ist Besuch von dort angesagt.

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Am Packereigraben, Reinickendorf, Berlin, sahen wir uns an, wie das erste Test-Restaurieren  vor gut einem Jahr die Wechsel zwischen Niedrigwasser und Hochwässern bislang überstanden hat.

Angang bei bestem Exkursionswetter.

Die Sumpfpflanzen-bewachsene Mulde hat den steilen Prallhang zum Weg offensichtlich hinreichend geschützt.

Der Treibselsammler – richtig, leicht gegen die Strömung gerichtet – hat ebenfalls durch Uferzuwachs auf- und abwärts den Steilhang gesichert.

Dieser und die anderen werden weiter geprüft. So wird sichergestellt, dass die Einbindung in den Hang nicht umläufig wird. Bei Bedarf werden abgängige oder neu erforderliche Hölzer ergänzt.

Ein weiteres Beispiel mit gleich gutem Resultat.

Wegen der Spiegelung nicht zu erkennen ist die Strömungswirkung, die den umgebenden Kies beim Durchströmen des Sammlers Richtung Bachmitte von Blättern und Feinmaterial freiräumt – die beabsichtigte Funktion beim Entstehen des ufernahen „Landaufbaus“.

Eine Info-Tafel erläutert das Geschehen.

Wir besprechen den Umgang mit Vandalismus. Alle, wo auch immer, machen ihre eigenen Erfahrungen. Austausch hilft.

Licht und Schatten, Spiegelung.
Noch ein Treibselsammler – leider stehen die hervorragend dimensionierten Hölzchen & Stöckchen falschrum, in Strömungsrichtung.

Dieser Sammler wurde nach dem offiziellen Starttermin gesetzt, offenbar ohne die Grundlagen vorab zu vermitteln. – An dieser Stelle besteht kein unmittelbares Änderungserfordernis, da die Position im Rückstaubereich des nahen Regenrückhaltebeckens nicht mit starken Strömungen verbunden ist. – Es ergibt sich allerdings regelhafte Kontrollnotwendigkeit.

Wir werfen einen Blick auf das anschliessende „Herrnholzbecken“ – bei stärkeren Niederschlägen einstauende und wieder zu Feuchtgebiet leerlaufend Fläche.

Bewuchs und Dreidimensionalität des Bewuchses zeigen, dass neben Müllentfernung hier schonende Gewässerunterhaltung praktiziert wird. So kann sich, mitten in der Stadtumgebung, eine ökologische Perle entwickeln (Ähnliches befindet sich auch an den im vorigen Beitrag im Zusammenhang mit dem Stichwort Uferbeschaffenheit beschriebenen Stadtbächen in Entwicklung).

Wir gehen bachauf zurück – leichter Einstau, wie gesehen, eine von mehreren Inseln hintereinander – besser wohl textlich: Bach und Umlaufmöglichkeit bei höheren Abflüssen.

Hoch über uns zahlreiche Misteln – hoffentlich hält der Stamm Stürmen aus jeglicher Himmelsrichtung noch Jahre stand.

Noch eine „Insel“ (solch Winzbach kann sich im Niedrig- und Mittelwasserfall keine Abgabe leisten …), besser Hochwasserumlauf – hier wurde zum Uferschutz eine Testpflanzung Schwarzerlen begonnen.

Wie vorn zur Infotafel angedeutet, haben sich auch hier Vandalen ausgelebt – es wurde nachgepflanzt.

Es gilt also: Daumen drücken, möge Einsicht einkehren!

Letzter Blick in die Strecke bachauf: Rauigkeit durch Äste und Blattansammlungen, das Wasser fliesst gleichwohl ungehindert ab – Lehrstück für die Unterhaltung.

Schonende Gewässerunterhaltung lernt am Naturbeispiel. Den Abfluss Störendes notwendigerweise entfernen, heisst nicht, durch Strukturzerstören eine biologische Wüste herzustellen.

Letztes Foto 2023 von Berlins Bächen und Umfeld.

Überall besteht die Möglichkeit, Flächen als wertvoll oder zumindest potentiell wertvoll zu erkennen, sie ökologisch aufzuwerten.

So werden wir unser Wissen und unsere Ideen auch 2024 weiter vermitteln und vor Ort in die Praxis umsetzen.

Ich danke herzlich für diese Möglichkeit der Freiluftwanderung und für den erfrischenden Fachaustausch! Die Gegeneinladung für HH und Umfeld steht.

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Nach dem eindrucksvollen Erlebnis an der Pankemündung – neuer Organismenpass – sahen wir uns einige kleine Bäche an, die ich mit den beiden Überschriftsstichworten zusammenfassend darstelle. Die Ufergestalt von Parkbächen (oft genug in denkmalgeschützter Umgebung – doch hoffentlich nicht inkl. solcher Ufergestalt) habe ich im Beitrag vom 2. Januar bereits einführend zur Kenntnis genommen.

Alter Zeitzeuge, Bongossi – es gilt, diese lebensfeindliche Erfindung (kein zuHause, keine Gewässerquerung für kleine Organismen möglich, kein Entkommen für ins Gewässer gefallene Kleinorganismen möglich, ff.) zügig gegen vertretbare Alternativen auszutauschen (die Alternative „nur Rausnehmen“ wäre vielerorts sicherlich die beste).

Wo Bongossi entfernen und nichts weiter tun, freies Schütten von Naturstein in geeigneter Körnung wegen Tieflage und Steilheit der Böschung nicht sinnvoll sind, können raue Gabionen (hier: Steine geeigneter Körnung im Netz) eine Alternative sein. Uferschutz und Wasser-Landverbindung sind hinreichend realisiert.

Wo das Umfeld es zulässt, bietet sich Entnahme ungeeigneter Uferbefestigung an, zunächst ggf. in Teststrecken.

Hier zum Beispiel stehen Alt-Erlen, deren Wurzelwerk das Ufer durchgängig schützen würde – wären da nicht die Platten.

Erfahrungsgewinn böte ein Test im gekennzeichneten Bereich ausserhalb des Kurvenprallhangs (Strömungspfeil blau) – Platten entnehmen und eine neue Realität kennenlernen.

Wenn`s so gar nicht klappen würde (ich gehe von Gelingen aus!), wäre die Stein-im-Netz-Gabione immer noch einsetzbar.

Rasengitterstein, auch so ein Vergangenheits-Monster am Bach – in dieser speziellen Situation, kein natürlicher Uferhalt an beiden Ufern problemlos darstellbar, untergeordnetes Gewässer, ist angesichts der „unendlichen“, zu bearbeitenden Strecken das Stichwort „nicht prioritär“ passend.

Wir kommen zu Verbesserungen im Boden-Wasserhaushalt durch Rückhalt von Wasser. Wo das mit Material geschieht, wo „hart“ auf „weich“ stößt, findet Wasser mit der Zeit immer einen Weg – dran vorbei!

So geschehen hier. – Mein Vorschlag: Mal wieder ein Experiment! Dynamisches legen statt den Einstau neu im Hangboden zu befestigen (durch Verlängern, Anschütten, was auch immer).

So sähe das skizziert aus: Eine Geröll- / Kiesschüttung könnte das Ufer schützen, eine etwas eingeschnittene Rinne würde den gewünschten Abfluss ermöglichen.

Gleichzeitig könnte der raue Umlauf die Durchgängigkeit für Kleinorganismen gewährleisten.

Letzter Punkt dieses Beitrags: Entschlammen von Regenrückhaltebecken. Da gibt es – örtlich angepasst – eine Reihe von Varianten.

Hier wurde die Entscheidung (letztlich) für ein Angebot Entnahme durch Löffelbagger bei vorherigem Bau einer Arbeitstrasse (und nachheriger Entfernung derselben) gewählt.

Ich drücke die Daumen, dass das der günstigste (und nicht der billigste) Bieter war und das Vorhaben für alle Beteiligten „im Rahmen“ abgeschlossen wird.

Langjährig verhindert werden solche erforderlichen Entschlammungen vielerorts durch „bedrohliche Arten“.

Damit meine ich nicht bedrohte Arten, sondern solche, die aufgrund gesetzlicher Schutzbestimmungen (auf dem Papier zurecht als bedroht gekennzeichnet) durch starre Bürokratieanwendung, die örtliche Notwendigkeit und Vermehrungspotential der betreffenden Arten nicht hinreichend zur Kenntnis nehmen, erforderliches Handeln unterbinden. – „Bedrohlich“ ist also, genau genommen, nicht die biologische Art, sondern die bürokratische Weise.

Die Krebsschere, hier im Foto, wäre solch Beispiel. – Die Teichrose eignet sich gleichermaßen …, der Beispiele gibt es viele.

Hoffen wir, dass – im Neuen Jahr 2024 !! – öfter das Vernunftprinzip waltet! Hier wurde Wasservolumen und -fläche wieder hergestellt, die Krebsschere bleibt. Da ihr das Gewässer offenbar gefällt, wird sie in der Lage sein, innerhalb einer Reihe von Jahren wieder die Gesamtfläche zuzuwachsen, sterbend massenhaft Faulschlamm zu bilden, der dann wieder zu entfernen sein wird. (Falls nicht die alternative Entscheidung getroffen wird, einen Verlandungsprozess mitzuerleben.)

Bis dahin allerdings werden eine Vielzahl von Jahren mit angepasster Lebewelt im Stillgewässer und Umfeld zu beobachten sein. – Stockentenerpel leuchten in der Sonne.

 

Bleibt der Packereigraben – dessen kleinen Restaurierungsstart wollen wir, nachdem Trockenheit und etliche Hochwässer verstrichen sind, noch ansehen.

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Morgendlicher Südblick über die Dächer von Berlin – meine Verabredung scheint, falls das Wetter so bleibt, trocken zu verlaufen.

Der nördliche Blick gen Osten sieht ebenfalls vielversprechend aus, wenngleich die Sonne nicht sichtbar aufgehen wird.

Ich bin mit der Tram zur Bernauer Straße gefahren und gehe die Brunnenstraße gen Norden. Bauliche Besonderheit am Ziel: Das „Beamtentor“ und ein Hochhaus mit spitzigem Oval-Grundriss.

Schon sehenswert, das „Beamtentor“.

„Lernen macht Freude“ lese ich im ersten Ansatz, von anderem Blickwinkel kommt ein „n“ in Sicht. „Freunde“ – gleichermaßen begrüßenswert.

Ein wenig überschüssige Zeit nutzte ich, den benachbarten Humboldthain in seiner Höhen- und Hängesituation zu durchwandern.

Nahebei sind wir vor Jahren einmal in die Berliner Unterwelten eingestiegen.

Beide Welten, oben wie unten, sind einen Besuch wert.

Zeit, den Treffpunkt anzusteuern …

Teilaspekt des Beamtentors von der Rückseite.

Drinnen, Berlin in der Übersicht – bereitstehendes Desinfektionsmittel passt in die Jahreszeit, zur Erkältungswelle mit den HNO-Meldungen.

Blick nach oben, der Himmel gerastert – kann man hier, wie die alten Römer (waren die das?) durch Beobachten des Vogelflugs …

… – Arten, Anzahl, Richtung, Wechsel – die Zukunft vorhersagen? !

Ich jedenfalls beherrsche diese Kunst nicht. Da kommt auch schon mein Fachkollege, wir starten zur vor-Ort-Fachsimpelei.

Vögel, Tauben, massenhaft … – wir befinden uns an der Nordpanke, querab Müller- / Chausseestraße.

Hoch fliesst das Wasser der Panke Richtung Nordhafen ab. Die Turbulenz und in der Strecke Windungen erzeugenden Gabionen sind nur an fleckenhaftem Hellgrün, dem Wasserstern, zu erkennen.

In diesem Abflusszustand gibt es keinen Reiher, keine Füße-badenden Tauben hier zu sehen.

Wir gehen ein Stück bachauf zur Wehranlage, stören die Tauben …

Ja, das Wehr ist gelegt, die Südpanke ohne Zufluss – alles Wasser fliesst durch die Nordpanke ab.

Am Ziel, bachab, Blick bachauf – die Pankemündung Richtung Nordhafen, im Nordhafen-Vorbecken, ist nun mit einem neuen Bauwerk bestückt.

Ein Schlitzpass („vertical slot“) mit einer Vielzahl Becken mit Durchlässen ermöglicht Gewässerorganismen, auch schwachen Schwimmern und Krabblern unserer Tierwelt, die Passage.

Ein paar kleinere bauliche Ergänzungen stehen noch aus, dann wird sicherlich eine offizielle Einweihung erfolgen.

Neben der Passage schiesst Wasser frei zu Tal – Überschuss als Lockströmungsstärkung?

Auf einem Schlengel ruhen Blässhühner und Stockenten.

Wir wollen weiter, auch kleinere Berliner Gewässer haben etwas zu bieten.

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