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Archive for Juli 2018

Wir sind zum Deich, Elbe Fährmannssand, geradelt gegen 21.15 Uhr.

Verpasst haben wir einen blutroten Sonnenuntergang. Ein Flieger gab noch einen schwachen Abglanz.

Eigentlich hatten wir mehr Menschen erwartet.

Die Parkplätze Fährmannssand waren allerdings mit Autos gefüllt, es wanderten noch etliche Interessierte zu.

Gut Ausgerüstete richteten schnell die Technik aus.

Wir guckten Richtung Elbe übers Süßwasserwatt, Ebbe, ablaufend Wasser.

Da sich am Horizont eine dichter werdende Schicht zeigte, der Blutmond aber nicht, radelten wir zum Sperrwerk Wedeler Au weiter – Blick auf die Mündung in die Elbe.

Und weiter ging`s zum Yachthafen – gute Plätze waren auf dem Turmumgang noch zu haben.

Ich hatte zwischen Baumwipfeln einen winzigen Bruchteil Blutmond sehen können – vorbei, der dichte Horizont hielt dicht. Das Bisschen, was hier zu sehen ist, hat mit dem Mond nix zu tun.

Also auf dem selben Weg nach Hause zurück – wer weiss, wozu`s gut ist.

Die hier und vorher zu sehende Wassermenge ist ablaufendes Tidewasser der Elbe aus der Binnenelbe – die Wedeler Au selbst rieselt nur noch von der Geest herunter, ultratrocken.

Zurück am Deichstück Fährmannssand – Teufel auch, jetzt drängt es sich aber.

Fortwährend sehen wir Autos heranfahren – waren die Parkplätze nicht vorhin schon gefüllt?!

Dichte Packung. – Erwartung, kein Mond in Sicht.

Dies ist nur eine Reihe geparkter Wagen an Stellen, wo niemand stehen soll …

Mit diesen Geparkten, ständig von vorn neu Dazukommenden, von hinten abfahren Wollenden, verstocktem Drängeln und gegenseitig behindern, können wir uns vorstellen, was da im Februar 2016 durch die Presse ging, als sich der Containerfrachter CSCL Indian Ocean (ca. 400m lang, 59 m breit, 14,8 m Tiefgang) auf dem Süßwasserwatt hier festgefahren hatte und tagelang festsaß. Katastrophentourismus at it`s best. Die Landwirte hatten gut zu tun, bei der damaligen Nässe im Seitenraum und in Gräben festgefahrene Pkw aus dem Mega-Stau rauszuziehen. – Diesmal wird die Trockenheit das wohl verhindern und es werden hoffentlich nicht allzu viele Kratzer produziert. Besonders krass fanden alle Beteiligten die uns entgegen kommenden Mitradler ohne Licht, als wir gerade von Ungeduldigen überholt werden sollten …

Immerhin haben wir das beleuchtete Theaterschiff Batavia gesehen. 🙂

Und den Blutmond habe ich auch noch fotografieren können – im TV, super! Solch Fotos darf ich aus copyright-Gründen ja aber nicht hier hinstellen – hat jeder ohnehin selbst im Fernsehen und in Zeitungen gesehen.

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Es soll mal wieder über die Elbe gehen – nach Stade, Buxtehude, Lühe und Twielenfleth haben wir diesmal Cranz an der Estemündung als Ziel gewählt.

Am Willkomm-Höft – ein Bagger, hoffnungsloses Unterfangen, Sisyphos is watching us.

Der Anleger der Lühe-Schulau-Fähre ist so gelegt, dass die landseitige Längskante aufgrund des tiefer fallenden Tideniedrigwassers (verschärft bei geringer Wasserführung der Elbe und Ostwind) auf die Unterwasserböschung aufsetzt. Das ist eine unglückliche Situation, um es sehr neutral zu sagen.

Nun kann man Symptome bekämpfen statt Ursachen. Zum Beispiel durch Flachziehen der Böschung (wieder und wieder und wieder …). Genau das geschieht – bloß keine Ursachenbeseitigung in diesem, unserem Land!

Da die Fähre allerdings je nach Tide- und Windsituation mit Strahlruder, heftig turbulenzierend, ablegt …

Und dann sind da ja auch noch die Wirkungen der Großschifffahrt mit Schwall und Sunk …

Wie gesagt, „Sisyphos …“.

Also rauf auf die Fähre.

Ostwind verspricht Rückenwind für die radelnde Rückfahrt.

Vor dem Deich durch Niedersachsen ostwärts gen HH Landesgrenze.

Verblühte Disteln im Deichvorland erwecken einen verdammt herbstlichen Eindruck.

Hinterm Deich: Auch die Äpfel sind dieses Jahr weit voraus.

Entnetzte Kirschen – diese Früchte kommen jetzt aus dem Kühlhaus.

Wo sind wir denn gelandet?!

Wir vermuten mal, dass der Name nichts mit dem Nordblick auf das Wedeler KKW zu tun hat, mit Kohle betrieben.

Vor dem Grenzübertritt noch einen Blick über den Deich riskieren.

Wir sind bald am Ziel. Gegenüber voraus der Elbhang mit Blankenese.

Verlängerung unseres Weges: Hamburger Staatsgebiet mit Estesperrwerk und Sietas-Werft (was für ein Wahnwitz: eine solche Werft bei Vergrößerung an diesem Standort zu lassen – unsere Gedanken schweifen zur Ems …).

Der Grenzübergang ist gruftig! Hamburg zwingt Radfahrer auf die Straße – Vorsicht, Lebensgefahr! Wir bleiben auf dem Fußweg, kein Fußgänger in Sicht. Nach einer Weile wird auf der anderen Seite wieder ein Radweg geboten.

Die Estemündung, Mühlenberger Loch und Blankenese – Fahrgäste nahen, schnell zum Restaurant.

Blick über die Marsch Richtung „Harburger Berge“ – Obstbau heute: Intensivberegnung und zunehmende Unterdach-Produktion.

Hoppel, hoppel – einmal im Leben per Rad auf dem Neuenfelder Fährdeich die Sietas-Werft umrunden.

Der Zuweg zum Alten Estesperrwerk gefällt uns besser.

Blick vom Alten Estesperrwerk – die Flut bringt trübes, schwebstoffreiches Wasser rein.

Charakteristischer Eindruck der alten deichbegleitenden Bebauung.

Fast antiker Stuhl, zu bewundern im Gasthaus.

Wir setzen uns raus – auf Augenhöhe, Tidehochwasser, passiert ein Motorboot.

Blick gen Süden – das Alte Estesperrwerk, dass wir vor Kurzem gequert haben.

Oh, niedlich, zunehmend gibt es wieder 0,2 l-Gläser!

Weiterer Innenblick, farbenfroh.

Wir haben uns dann nicht für Goldfisch, sondern Rotbarsch entschieden. Sehr empfehlenswert, wie so Vieles hier am Ort.

Blick zum Himmel – die vom Wetterbericht angesagten Quellwolken quellen heftig.

Bezahlen und ab auf´s Rad ist unsere Devise. – Demnächst mehr.

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Zufällig, aber absichtlich, fotografierte Hornisse über Pfauenauge auf Dost. Am Bullensee, Wedel.

Ich freue mich immer über diese speziellen Flieger. Wer sich angepasst verhält, kann nicht nur ihr Nest im Garten akzeptieren, sondern auch beobachtend bewundern.

Und wenn sie abends den Haus-Baum auf fressbare Insekten kontrollieren , wenn sonst keinerlei Nahrungsmengen findbar sind (speziell: im Juli / August blühender „Bienenbaum[der Link soll zur Info, nicht zur Schleichwerbung dienen, Wikipedia gibt die Taxonomie, aber einen deutschen Namen wider, den wir nicht nachvollziehen können]) , schaltet man eben mal in der Dämmerung die beleuchtete Hausnummer nicht ein (am früheren Wohnort). – Probleme kann man vermeiden – oder sie sich machen.

So hat auch der NDR, hamburg journal, versprochen, in Zukunft solch Beiträge wie aus den 1960ern – nix wie Gift – (16. Juli 2018) mit entsprechenden Erläuterungen zu versehen, damit sie nicht so brutal, Tierschutz- und Gesetz-fern wirken, wie sie rüberkommen.

Neben Pfauenauge flog vor allem Kohlweissling. Kleiner Fuchs mit wenigen Exemplaren, ein Distelfalter sowie einzelne (Hauhechel?)Bläulinge ergänzen die arten- und individuenarme Situation unserer Zeit.

Wenn wir unsere Agrar- und Gartenpraktiken nicht endlich giftfreier gestalten und gestohlene „Frei“Flächen wie Wege- und Gewässerrandstreifen zurückgeben, einseitigen Lobbyismus pro „Wirtschaft“ nicht stoppen, wird sich wohl wenig ändern.

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Auch wenn wir für verspielte Besucherinnen ein hervorragendes Umfeld um uns herum zu bieten haben, darf es gelegentlich auch gern was anderes sein. – Also wieder rauf auf die Lühe-Schulau-Fähre!

Und da kommt sie schon.

Die Lühe-Schulau-Fähre passiert bei Tidehochwasser den Schulauer Hafen – am Traditionsschiffanleger, meist verwaist, liegt sogar ein Schiff.

Hoch überragt, von See kommend, ein Containerfrachter die niedersächsische Elbmarsch inkl. Deich.

Da ist er schon neben uns.

Wir fahren. – Begeisterung greift um sich, ein Piratenschiff in Pappas Hafen!

„Pappas Hafen“ liegt in der Bau-Historie. Schliesslich ist nicht nur die Verbesserung von Heidebächen, sondern auch „hartes Bauen“ Grundlage des Wasserbauers.

Der Containerfrachter vor Hamburger Hafenkulisse, lässt den Blankeneser Elbhang niedrig erscheinen.

Turbulentes Kielwasser – unser Käptn hat ordentlich PS aktiviert.

Seglerwetter.

Lühe in Sicht – Steuermann und Käptn erhalten Anlegeunterstützung am Hilfsruder.

Ausgestiegen und schon am Spielplatz – ein vielfältiges Angebot lässt die Zeit verfliegen.

Nebendran sausen – wie wir neulich – die Radler gen Stade auf dem Elberadweg vorbei.

Bei einem Spielplatz in der ersten Reihe wird es auch Erwachsenen nicht langweilig.

Die Lühe-Mündung mit Sturmflutsperrwerk – wir sind auf dem Weg zum Mittagessen.

Eine Möwe …

Noch zwei Möwen. (Da liefen auch noch Austernfischer und andere Gefiederte im Umfeld herum.)

Stint – leider ist die Saison vorbei. Konkret: In 2018 gab es gar keine – vermutlich geschuldet den Auswirkungen der vorigen Elbvertiefung plus weiterer Flachwasserzerstörung (Schlickfang Wedel) und dem schier unglaubliche „Wooling“ an Schlickeggen, -Umlagern und „normalem“ Baggern.

Aber das will an der Elbe ja kein Offizieller hören.

Pfiffiger Restaurant-Garten – das Warten aufs Essen wird gar nicht bemerkt.

Jaaaa, Dinos! Lecker, da bleibt nichts von übrig. Kein Wunder, dass Dinos ausgestorben bleiben.

Klettern übern alten Deich – wir haben noch etwas Zeit.

Begeistert lässt sich die Deichkatze streicheln und kraulen.

Die Fähre liegt bereit.

Gratwanderung auf Beton-vergossener Affi-Schlacke.

Daaaa – See-Kajaks tauchen auf.

Die See-Kajaks hüpfen durch die Wellen, hinten: alter Elb-Segler.

See-Kajaks und Segelboot auf kabbeliger Elbe.

Zwei Finkenwerder Fischkutter warten, dass wir endlich ablegen – sie wollen eine Hochzeitsgesellschaft an Bord nehmen.

Die Rückfahrt vergeht wie im Flug.

St. Pauli grüßt, wir sind gut am Schulauer Hafen, Wedel, angekommen.

 

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Stade hat uns einmal mehr gut gefallen. Nun radeln wir zur Lühe-Schulau-Fähre zurück.

Wie gut, dass der Elberadweg stark befahrene Straßen meist meidet.

Kirschen, direkt vom Erzeuger – erstaunlich die Preisdifferenz zum eigenen Wochenmarkt auf der anderen Seite der Elbe.

Charakteristisches Bauernhaus im Alten Land.

Und die spezielle Toreinfahrt dazu.

Wieder rüber, über`n Deich.

Wir erhalten eine kleine Vorstellung, wie sich die Elbe-begleitenden Dünenketten entlang der Marsch früher wohl entwickelt haben.

Hochspannung quert, Deichpfleger Schaf pflegt den Deich.

Leuchttürme säumen unseren Weg.

Schilfröhricht-Partie.

Wieder mal auf dem Deich – ein Haus / Häuser im Hintergrund?

Höhenverhältnisse an der Elbe – buten un` binnen.

Wohl doch kein Haus.

Ein Segelboot …

Horizont gefüllt – Containerfrachter.

Und gleich dahinter eins der größeren KlappBaggerSchiffe.

Spätestens seit der vorigen Elbvertiefung vor der Jahrtausendwende ist das hydraulisch-hydrologische Tideflusssystem aus dem Ruder – es wird 5mal so viel Baggergut gebaggert wie vordem. – Wer zahlt ?! – So etwas muss man wohl Eigenverursachung, Eigenverantwortung nennen. Ich habe es auch benannt.

Ankunft an der Lühe-Mündung.

Die Fähre wartet schon am Anleger.

Ein Sportboot und ein Containerfrachter, im Hintergrund der Hamburger, Blankeneser Elbhang.

Schon ist der Containerriese heran.

Über dem Schlickfang vor Wedel – eine weitere, frühere Flachwasserfläche, die der Schifffahrt geopfert wurde, dem Ökosystem als wichtige Jungfischstätte verloren ging.

Elbinsel gegenüber Wedel – wir steigen aus.

„Eine Seefahrt die ist lustig …“ – demnächst wollen wir solch Erlebnis wiederholen.

Die Willkommhöft-Flaggen begrüssen uns.

 

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Wir sind mit der Lühe-Schulau-Fähre und per Rad nach Stade gefahren, s. voriger Bericht.

Der Tidebereich des Flüsschens Schwinge endet – von der Elbe kommend betrachtet – an den Wehren der Stadt.

Wanderorganismen, die weiter aufwärts im Bach laichen wollen, haben es hier (wie an noch so vielen Stellen Niedersachsens) schwer.

Stades Zufahrt „von See“ wird weiter gut bewacht.

Londons „Docklands“ hat sich auch Stade bei der Reaktivierung ehemaliger Werftgelände zu eigen gemacht.

Wir gehen Richtung Fischmarkt.

Der alte Fischmarkt, fast erreicht.

Ein toller Hecht – mit Fischersfru.

Die barocke Kirche Ss. Cosmae et Damiani, offenes Haus.

Solch altes Rathaus hat oft genug auch heute einen Brau- / Ratskeller – hier empfehlenswert.

Interessante Flüssigkeiten.

Ratskeller aussen, Blick „bergab“. – Angesichts der Höhenunterschiede im alten Stade haben wir uns gewundert, keine „Bergstraße“ gelesen zu haben.

Kultur – Natur, Natur – Kultur, auch hier: der Apfel.

Hinterlassenschaft eines Fischereibiologen – lecker war die Scholle mit Salat!

Blick zurück.

Sieh an, ein Zander. Auch das Anglerauge kommt nicht zu kurz.

Und dann kann man den Fischer und den Butt treffen.

Natur und Kultur – Eiszeitsteine aus Skandinavien (vom Gletscher geliefert) und Backstein.

Da sage mal einer, es gäbe kein Einhorn – hier sogar in Gold!

Und gleich dazu: ein Goldener Löwe.

Zurück am alten Hafen(kran).

Die Treppenabgänge an den alten Hafenkais lassen die Längen der damaligen Schiffe ahnen.

So langsam müssen wir an die Fähre denken – bzw. unsere Radtour dorthin.

Also raus aus dem alten Stade – der Schwedenspeicher vor uns.

Eine Kogge, Symbol der früheren Hansewirtschaftsmacht und -pracht.

Neben unserem Fahrradparkplatz stürzt klares Schwingewasser in den stark getrübten Tidebereich.

In den Docklands fädeln wir uns in den Elberadweg ein.

Auf zur Fähre.

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Blick auf die Karte – Stade ist von Wedel gar nicht weit weg. Luftlinie 15 km.

Ohne Luftschiff hilft diese Kenntnis herzlich wenig. Per Auto wird der Elbtunnel vorgeschlagen, macht sowas bei 63 km – nicht sonderlich verlockend.

Da gibt es allerdings von Wedel aus noch eine blau-gelbe Gelegenheit, den Fluss zu queren, die Lühe-Schulau-Fähre. Anradeln zum Willkommhöft und vom Anleger auf der anderen Elbeseite man gerade 13 km bis Stade, das sollte kein Problem sein.

Die Fähre liegt schon da. Keine Panik, es ist noch Zeit bis zur Abfahrt.

Ruhiges Wetter. Ein Kormoran. Im Gegensatz zu anderen Anglern regt mich der Vogel nicht auf – es gibt andere Probleme am und im Gewässer.

Hamburgs Hafenkräne bestimmen den östlichen Horizont.

Wenn man die Kraft dieses kleinen Schiffs sieht, wundern einen sonstwas für Auskolkungen im Grund von Hafenbecken der Großschifffahrt nicht die Bohne.

Mal was anderes – ein Edelweiss auf der Elbe.

Wir hatten Verspätung in der Abfahrt durch eine verschlafene Schulklasse. (Die hätte auch gern die nächste Fähre abwarten können.)
Der Käptn hat dann aber so viele Pferde eingespannt, dass wir in fast 15 Minuten schon „drüben“ ankommen.
Die Lühe-Mündung.

Blick zurück.

Noch mal genauer Richtung Industrie gucken – ein Containerfrachter verlässt den Hamburger Hafen.

Die Stimmung ist gut.

Wir radeln vorm Deich Richtung Stade. Kleine Schilder kennzeichnen den Elberadweg.

Immer weiter – mal ohne, mal mit Bäumen dicht dran.

Das Deichvorland ist schmal, oft genug genutzt – viel Natur hat man der Elbe hier nicht gelassen.

Rauf auf den Deich – es geht binnendeichs weiter.

Das Alte Land, Obstanbaugebiet.

Mehr zum Stichwort Altes Land.

Querab Stade liegen regelhaft Frachter auf der Elbe, warten – worauf? Hell leuchtet der kleine, ehemalige Leuchtturm Juelssand.

Am Horizont das Kernkraftwerk Stade – Zeugnis des Industrialisierungswahns der 1970er. Gut, dass der seinerzeit nach (subjektiv) unglücklichen Anfängen ein Ende gefunden hat.

Eine kleine historische Übersicht zur Unterelbe.

Ok, dieses Foto verrät mich – eingenetzte Kirschen. Unsere Radtour ist schon ein paar Tage her.

Die Äpfel nehmen auch schon Farbe an.

Hinterm Deich ein Fleet, eins dieser wichtigen Ent- und Bewässerungs-Elemente, die auch das lokale Kleinklima bestimmen.

Fleet-Mündung in die Schwinge, Stades Flüsschen, hier im Tide-Bereich.

Blick über die Schwinge auf Stade.

So weit für heute – „Stade innen“ und Rückfahrt folgen demnächst.

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Super-Exkursionswetter, trocken, nicht zu warm, was wollten wir mehr?

Startpunkt Mühlenstraße, Querung mit der Mühlenau. An alle nötigen Utensilien ist gedacht.

Kleine Orientierung vor den Start bachauf – Blick bachab.

Die Engstelle oben im Foto zeigt, dass die Mühlenau (wie wohl jedes ausgebaute Fliessgewässer) im Niedrigwasserprofil Einengungen problemlos verkraften kann.

Turbulent fliesst das Wasser vom Hochpunkt Brückensohle Richtung Pinnau.

Blick von der Brücke, bachauf. Das Wasser ist glasklar. Die Sohle …

Viel von dem, was wir sehen werden, dient dem Verhindern des „Leichentuchs bewegter Sand“.

Als wichtige Verbesserungs-Stichworte: Minimieren der Ufer-Erosion, Lenken der Strömung und damit Fördern von Strömungsvielfalt sowie Beleben des Tiefenprofils, sowohl im Quer- wie im Längs des Bachs, Zugabe von Strukturmaterial, hier Kies.

Über 20 Interessierte haben sich eingefunden.

Allen an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön, nicht nur fürs Erscheinen, sondern insbesondere für die Beteiligung an lebendiger Diskussion sowie für die ergänzenden Hinweise zur Örtlichkeit und zu Besonderheiten, die aufgrund des niedrigen Wasserstands sichtbar waren.

So sehen die 2017 bekiesten Stellen inzwischen aus. Die „Unterwassernasen“ liegen aufgrund des geringen Abflusses weitgehend trocken. In der Böschung wurde teilweise bereits Ergänzungskies angeliefert.

„Kick-off sampling“ – den Kies bewegen, Tierchen aus dem Kies ins Netz strömen lassen, waschen, Netz ausklopfen – was erwartet uns?

Und dann … – Überraschung: neben „den üblichen“ Bachflohkrebsen fanden sich massenhaft diesjährige Wollhandkrabben. Wie die Fortsetzung zeigte, bewegt sich eine „Invasions-Front“ von der Elbe kommend die Mühlenau hinauf.

Gestört reagieren die wanderwütigen Zwerge (zur Zeit 2-4 mm Panzerbreite) ausgesprochen „giftig“, stellen sich rücklings auf und zeigen die scharfen Scheren.

Angeregte Strömung – an einigen wenigen Stellen ist die beabsichtigte Wirkung der Unterwasser-Kiesnasen erkennbar.

Mühlenau-Profil Sohle, Ufer, Luftraum querab vom gerade entwickelten B-Plan „Mühlenau-Quartier“. Für einen belebten Bach bleibt viel zu tun.

Gegen das Baden von Hunden bestehen keine Bedenken. Hundebesitzer sollten sich allerdings über die Aktivitäten des Lieblings bewusst sein – und solch Wüten im öffentlichen Raum, im Gewässerlebensraum verhindern.

Blick von der Fahltbrücke, bachauf der S-Bahn, auf Wurzel-Besonderheiten.

Nur die Schwarz-Erle (regional auch Rot-Erle genannt) sendet ihre Wurzeln senkrecht ins Gewässer / in das Grundwasser. Alle anderen heimischen Bäume, auch Tiefwurzler, stoppen bei Wasserkontakt und bilden waagerecht verlaufende Wurzeln aus. Vielleicht haben auch Sie in anmoorigem Gelände bei den Stürmen der jüngeren Vergangenheit die gewaltigen „Räder“ gestürzter Alt-Eichen bewundert.

Detail zum vorigen Foto: Zwischen Ahorn und Buche (die waagerecht ausgerichteten Wurzeln) steht – Blick nach oben hat das bestätigt – tatsächlich eine Erle. Von der stammen die hier sichtbaren, senkrecht ins Wasser gehenden, hervorragend das Ufer vor Erosion schützenden Wurzeln.

Kleiner Tipp für Stellen, wo Erlen nicht spontan starten (können): Massenhaft Spontan-Aufwuchs findet sich an Baustellen in feuchtem Gelände, hier an der Baustelle Westumgehung Pinneberg.

Wer also ortstypisches Pflanzmaterial braucht, z.B. an von Drüsigem Springkraut bedrängten Stellen, nutzt Material nach der Methode „Wer sucht, der findet“.

Neben der großen Wandertruppe der Wollhandkrabben (weitere Beiträge hier im Blog, gern per Suche ansteuern) haben wir auch Landwanderer zahlreich gesehen: kleine Erdkröten, die ihr Geburtsgewässer verlassen haben und ihren Aufwuchslebensraum erkunden.

Unseren ersten Eisvogel, zunächst ein Stück, dann weit flussauf fliegend, haben wir hier bestaunt. „Wir“, das waren ausser mir nur 2 Exkursionsteilnehmer. Die anderen waren noch nicht so geübt – immer weit voraus blicken, der blau-türkis im Sonnenlicht schillernde Vogel rast nur so durch die Luft.

Die „normalen Tierchen“ führe ich hier nicht auf. Sie finden sich für Interessierte im Beitrag vom 10. April.

Wie zu Anfang kam auch am Schluss noch eine Überraschung. In Beständen des Schwimmenden Laichkrauts fanden sich Larven von Prachtlibellen, Calpteryx sp..

Während die vorige kleiner und heller ist, zeigt diese dunkle Variante eine bevorstehende Häutung an – vielleicht wird sie bald dem Bach als geflügeltes Insekt entsteigen (selbstverständlich setzen wir all unsere Tiere möglichst wohlbehalten in ihren Lebensraum zurück).

Wir haben uns umfangreich über Ufer-, Sumpfpflanzen unterhalten, Wasserpflanzen (Link zu Broschüre im Download) waren – sicherlich primär wegen des an den meisten Stellen bewegten Untergrunds – selten. Neben dem Schwimmenden Laichkraut sahen wir den Kleinen Igelkolben mit Land-, Wasser- und Unterwasserform (bei Massenentwicklung ein durch nicht angepasstes Mähen geförderte „Rasen“-Pflanze) sowie vereinzelt die typische Fliessgewässerart Wasserstern.

Wie die Erfahrung an restaurierten Gewässern zeigt, werden sich die Relationen zueinander in Richtung von charakteristischen Fliessgewässerarten ändern. Das liegt vor allem am dann stabilen Grund, in dem die Wurzeln auch geschützt sind, wenn bei Hochwässern das „Sandstrahlgebläse“ des Erosions-Sandes wirkt.

Erfahrungs-Foto Pflanzenzugewinn in restaurierten Strecken, hier Wasserstern und Aufrechter Merk („Berle“).

Am letzten Beprobungsort begegnete uns der Eisvogel ein zweites Mal, schnell bachab fliegend. Jetzt, „trainiert“, sahen ihn fast alle Exkursionsteilnehmer. Ein großes Gänse-V über uns rundete unsere Erlebnisse ab.

Drei Stunden Exkursion vergingen wie im Flug. Ich nehme an, alle hatten sich – wie ich – eher auf 2 Stunden eingerichtet. Gegen solcherart Begeisterung ist nichts einzuwenden. 🙂

Wir freuen uns auf kommendes Restaurieren.

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