Nachdem wir zwischen Frühjahr und Herbst – gemessen an dem, was wir bisher für normal ansehen, fast keinen Niederschlag hatten, muss der Regen ja irgendwann mal kommen. Innerhalb eines halben Tages fielen mehr als 35 mm.
An den Este-Armen in Bötersheim machen solche Spitzen angesichts der Versiegelung der letzten Jahrzehnte in Dorf und Stadt sowie trotz Klimawandel immer noch stattfindender Neuanlage von Flächendränagen Probleme: Die Wassermengen fließen schneller und höher ab als früher.
Nicht einfacher wird die Situation dadurch, dass das Hauptwehr nur schwer regelbar ist – so wird das Wasser primär über den leicht regulierbaren Teichablauf am Umlaufgraben abgeführt.
Erosion färbt das Wasser kaffeebraun. In naturnahem Gewässerzustand würden die Fluten das Gewässerbett verlassen, ihre Kraft verlieren und mitgeführtes Material ablagern.
Die heutigen, weitgehend strukturzerstörten Fließgewässer dagegen verbleiben meist in ihrem Bett und transportieren neben extern „produziertem“ Erosionsboden jede Menge „internes Material“ – diese hydraulisch unnatürliche Situation schneidet sogar die Gewässerinnenkurven, die „Gleithänge“ senkrecht ab. Kein Wunder, dass Unterhaltungsverbände heutzutage leicht ihren Jahresetat aufbrauchen, um diese unnötig durchtransportieren Bodenmassen an kritischem Ort auszubaggern.
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