Dass Teilstrecken von Gewässern trocken fallen, ist nicht ungewöhnlich, liegt teils an lokalen Besonderheiten (sog. „Bachschwinde“) oder ist ein statistisches Geschehen, das überrascht.
Der Mensch trägt durch Überstrapazieren der oberflächennahen Grundwasserleiter für Beregnungswasser-, Trinkwasser- und sonstige Wassernutzung weiter dazu bei, die Situation zu verschärfen. Verständlicherweise verschliesst sich die Lobby Restriktionen – Gutachten zuhauf füllen die Behördenregale.
Wenn jüngst ein Bundesland von / für Verwaltung und Politik an die Allgemeinheit veröffentlicht, dass „1.000 von 5.000 km Fliessgewässer renaturiert“ seien und sich die Erfüllung der EG-Wasserrahmenrichtlinie verzögere … (!22 Jahre nach Inkrafttreten!) …
Dann ist das nicht nur ein Armutszeugnis, sondern auch zahlenmäßig falsch, hindefiniert. Das Wasserecht, nicht zuletzt auf Drängen Deutschlands, enthält die Forderung, ALLE Gewässer in einen guten Zustand zu bringen. ALLE, das heisst, auch das Streckennetz der Bäche und kleinen Flüsse. Bezogen auf o.g. Zahlen handelt es sich aber um das 10fache, also 50.000 km.
Ein Hintergrund: Gewässerausbau und harte -unterhaltung haben über Jahrzehnte aus Bächen und Flüssen Wüsteneien entstehen lassen, die wieder in ortstypische Lebensräume verwandelt werden müssen.
Der Klimawandel seinerseits bewirkt neben verschärftem Temperaturstress für insbesondere an Sommerkühle angepasste Lebensgemeinschaften, z.B. in quellgespeisten Gewässern, weitere Erschwernis bis hin zur Gefahr des Auslöschens.
Für all diese Störfaktoren gilt es, die Ursachen abzustellen bzw. zu entschärfen. Das gegenwärtig gern genutzte Adjektiv „technologieoffen“ dient allerdings, wie tagtäglich festzustellen, lediglich zur Verschleierung eigenen Nichtstuns (s. oben, „Lobby“, „Gutachten“).
Fachlich und rechtlich gebotenes Handeln zur Verbesserung unserer Gewässer, z.B. Strukturverbesserung, hilft nicht zuletzt auch beim Spezialfall „trocken fallende Gewässer“. Die Auswirkungen im Hinblick auf betroffene Strecke und Zeitdauer können beeinflusst, durch Sohlanhebung frühere Mäander reaktiviert werden – Beispiel hier im Blog.
Und so waren wir wieder einmal verabredet, einer lokalen Strecke Charakteristiken ihrer früheren Struktur („… dem Moränenbach seine geklaute Steinfraktion …“) zurückzugeben.
So genau erinnere ich diesen nicht – neben Pfauenauge waren auch Kleiner Fuchs und Admiral in Einzelexemplaren dabei, den Dost zu testen.
Den Rest wird der Bach gestalten – wo nötig, werden wir nachbessern.
Spätestens heutzutage – Klimawandel, Wasserrückhalt im Sinn – sind die im ansonsten guten Wasserrecht enthaltenen Widersinnigkeiten wie freies Dränrecht u.v.m. endlich zu streichen.
Und, in leichter Abwandlung eines bekannten Filmsatzes „We`ll be back!“- hier und anderswo.
P.S., 20. Juli: Gerade mailt mir ein lokal Aktiver, dass ein Regenguss immerhin so viel brachte, dass vom Forst Endern aus das plötzlich wasserführende Bachbett alle Kolke füllte, über die Rauschen geringer Abfluss anhielt. Ein kleiner Film zeigt das beeindruckend. Wir hoffen gleichwohl weiter auch für die Bredenbek auf mehr Regen (Pardon!, liebe Sommerurlauber!).
[…] Sommer hatten wir die Bredenbek (SE, Alster-Einzugsgebiet) in einem Teil der Agrarlandschaft mit Kiesbänken und Uferschutz strukturiert. Kurz danach hatten Regenfälle den sommertrockenen Bach gefüllt, durchflossen, die neuen […]
[…] Beispiele Bredenbek „vorher“ und „nachher“ werden […]
[…] uns die im Vorjahr strukturierte, häufig sommertrockene Bachstrecke ansehen (vgl. Beiträge vom 19. Juli und vom 20. Dezember […]