Nach dem sonnigen Vortag, Elbdeich und Marsch voller Zugvögel und Menschen, sah es gestern – wie angekündigt vom Wetterbericht – völlig anders aus. Ein Tief zog stürmisch durch. Hohes Wasser aussendeichs, fast 1,50 m über Tidehochwasser, die Sperrwerke von Pinnau und Krückau daher beim Abendhochwasser ca. 4 bzw. 5 Stunden geschlossen, um ein Eindringen des erhöhten Wasserstands ins Binnenland zu verhindern.
Ich radelte die Vogelstation Wedeler Marsch über Fährmannssand an, mal nach den Limikolen und mehr (s. gestriger Beitrag) sehen. Windstärke 5 aus West, stellenweise wollten Böen Rad und Radler aus der Spur bringen. Die Strecke Richtung Elbdeich wurde in kleinem Gang gemeistert.
Die Vogelstation bietet aus mehreren geschützten Unterständen Aussicht in alle Richtungen über eine ehemalige Kleientnahme. Flachgewässer mit wechselnden Tiefen und Inseln ermöglichen vielfältiges Leben das ganze Jahr über.

Erneute Platzwechsel der Silberreiher, Kormorane. Eine Möwe lauert auf Beute(klau). Besonderheit: der 4. Reiher von links hat einen schwarzen Schnabel.
Fachkundige an vielfältigen, auch von Besuchern nutzbaren Spezial-Optiken in der Vogelstation wiesen mich auf den Schwarzschnabel hin. Damit und mit roten Beinen, mit ein wenig gutem Willen auf dem Foto erahnbar, hebt er sich von allen anderen, gelber Schnabel, schwarze Beine, ab.

Die Jagdgruppe besteht aus 22 Silberreihern. Der unter der Möwe hat gerade einen Fisch erwischt. Wasser perlt.

Auf einer kleinen Insel an anderer Stelle ruhen sich – vermutlich bereits satte – Kormorane. Eine Sturmmöwe leistet Gesellschaft.

Diese Höckerschwäne und Enten stört der Wind offenbar weniger. Auch hier halten sich die Graugänse im Lee der Insel auf.

Und da sind auch die klitzekleinen vom Beginn wieder, dichter dran – nun als Zwergtaucher erkennbar.
Das war ja ein spannender Wechsel im Vergleich zum sonnigen Vortag!

Beim Heimradeln, Rückenwind-getrieben, sturmgeschüttelt, fällt mir ein, dass ich vor lauter Jagdgeschehen ganz vergessen habe, nach den Limikolen zu fragen.
Das waren meine beiden Vogeltage. Die Besucher am Wochenende werden ihrerseits viel zu sehen bekommen – viel Spaß dabei!
P.S.: Die Formationsflieger, in der Tat Limikolen, sind Alpenstrandläufer.
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