Wenn da nicht ihre üblen Begleiterscheinungen wären. Zum Glück gibt es zuhauf gute Hinweise neben dem Drum und Dran zur Beseitigung.
Wie andere gefährliche Neupflanzen und -tiere breitet sich der RBK, vermutlich wegen geringer, aber entscheidender Temperaturerhöhungen durch den Klimawandel strecken- (entlang Wegen und Straßen, bei schwimmfähigen Samen pestartig entlang Fliessgewässern) und flächenhaft aus. Viele solcher Pflanzen sind seit dem 19. Jahrhundert in Sammlungen, Parks und Gärten eingeführt, verhielten sich bis in die 1980er „friedlich“.
Leider sieht man immer wieder – das folgende Foto wurde nur einige hundert Meter entfernt am Ufer der Mühlenau, Pinneberg, aufgenommen -, dass Aktivisten aus ihrer Sicht „helfend“ aktiv werden, ohne zu hinterfragen, was sie tun.

Hier wurden große, weisse Doldenblüten gekappt. – ACHTUNG, wie sehen die Blätter aus!? – Sie sind nicht scharf-spitzig, sondern lappig.
Gutes wollen und Gutes tun sind oft zwei ganz verschiedene Sachen. Hier wurde der heimische WIESENbärenklau seiner Blüten beraubt.
Im Übrigen hilft Blütenkappen beim RIESENbärenklau nur in dem Fall, wenn wenig später die Wurzel ausgegraben oder zerhackt wird. Bis auf Golfrasenhöhe ist nach mehrmaligem Blütenschneiden der RBK in der Lage, aus seiner kräftigen Wurzel Notblüten zu schieben. Bei erwähnter Golfrasenhöhe (in Praxis erprobt) bleiben bei einer Handteller-kleinen Notblüte immer noch 50 Samen für ein 8- bis 10-jährig keimfähiges Samenpotential im Boden. – Also: Hände weg vom WIESEN-, richtiges Beseitigen beim RIESENbärenklau!
Aktivismus ersetzt nicht genaues Hinsehen, ersetzt nicht, vorhandene Informationen zu berücksichtigen. Alles Weitere steht kurz und verständlich im obigen Link.
Diese wohlmeinende und mangelhaft informierte Kampfbereitschaft begegnet einem auch unter den Jakobsgreiskraut-Gegnern, die nicht in der Lage sind, Johanniskraut und Rainfarn von ihrem Verfolgungseifer auszusparen. Selbst unsere Lokalpresse hat mehrmals die Artikel falsch bebildert – peinlicher geht’s kaum.
Ja, die Presse! Ich will nicht klagen, aber doch schade, dass da heute allzu oft keine Recherche, sondern nur noch schnelles Schreiben und Veröffentlichen gefragt zu sein scheint.
Es scheint keiner mehr zu redigieren. Letztens wurde Wladimir Kaminer unter seiner Kolumne allen Ernstes als Wladimir Putin bezeichnet, der als freier Schriftsteller in Berlin arbeitet. Vermutlich steckt da auch eine automatischen Wortvervollstänigung dahinter, die im Smartphone für Peinlichkeiten sorgt, aber warum guckt da keiner nochmal drüber?