Feeds:
Beiträge
Kommentare

Archive for Februar 2019

Voriges Jahr, 2018, waren wir um genau die gleiche Zeit in Berlin. Anlass für die Reise war ein Konzert. Das fiel wegen notwendiger Operation des Sängers aus – wir fuhren trotzdem hin. Es gibt viele gute Gründe, nach Berlin zu reisen. So sind wir dann bei eisig ziehendem Wind herumgelaufen und haben dies und das gesehen, genossen und angestellt.

Dieses Jahr, 2019, also ein neuer Anlauf – die Eintrittskarten behielten schliesslich ihre Gültigkeit. Hoffentlich wird der Sänger genesen und kräftig bei Stimme sein …

Wir passieren den Mühlenteich, Wedel, Richtung …

S-Bahn. In HH-Altona werden wir den ICE nach Berlin nehmen.

Binnenalster und HH Rathaus im Gegenlicht – durch dreckige ICE-Scheiben künstlerisch verfremdet.

Fix (100 % pünktlich!) bringt uns der ICE zum Berliner Hauptbahnhof.

Schnell die Koffer abstellen – hoch über den Dächern von Berlin. Wir lieben diese Unterkunft.

Andere Seite – Blick über die bunte Danziger Straße.

Das Mittagessen wartet.

Berliner Weisse, wiederentdeckt.

Hier sollte das Konzert voriges Jahr stattfinden. Wegen guten Zuspruchs ist es nun verlegt.

Am Abend drauf werden wir im Kesselhaus der Kulturbrauerei erscheinen.

Den Schornstein sehen wir nahebei – toll, da gehen wir morgen „mal rüber“.

Am Veranstaltungsmorgen bleibt die Sonne erstmal weg. Feinstaubstudien am Sportzentrum – Streukies wird eingefegt und -gesaugt, Feinstaub in Massen produziert. Zum Glück gehe ich im Lee (den Luv-Eindruck überlasse ich der Phantasie der Betrachter).

Fast wirkt das Mauerpark-Birkenfoto wie schwarz-weiss.

Berlin, Mauerpark – Wettereindruck mit Clematis.

Überraschung am Mittagessen-Treff – Restaurant wird restauriert. Im Park ein furchtbares Stillgewässer.

So einem Gewässer-Profi fehlt hier so ziemlich alles, was ein akzeptables Stillgewässer ausmacht. Um so schlimmer, dass der Uferrand zu 100 % aus Beton besteht und überkragend angelegt ist. Wer hier reinfällt, kommt so leicht nicht wieder raus.

Aber, siehe da, das Monstrum ist als Spielfläche nutzbar. „Retten“ eines Balls mit seilgezogenem Schwimmring wird trainiert, bevor …

(Oha, gerade noch Mal gut gegangen!) … der Ball mit Transportgerät Richtung eines Tors uferparallel von Spieler zu Spieler geschlagen wird. – Dabei bleibt er nicht immer in Reichweite …

Ich gehe zum neu verabredeten mittäglichen Treff, vorbei an einem „Naturbad“. Der nasse Rand zeugt noch von den Aktivitäten mehrerer Meisen.

Abends also das Konzert. Mitch Ryder (Welcome back 2019) ist von seiner Stimmband-OP gut genesen, liefert „alles“. Seine langjährigen Begleiter, Engerling, trefflich verstärkt mit zweitem Solo-Gitarristen Gisbert Piatkowski, nicht minder – die Reise nach Berlin hat sich gelohnt.

Der Amselhahn am sonnigen Morgen drauf ist bei der Balz nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Prima!

Solch Hör-Erlebnis hatten wir mit der Wahl „Berlin“ erhofft, nachdem wir 2018 in einem Hamburger Etablissement derart zugedröhnt wurden, dass jeglicher Genuss dahin war. Wenn – auch bei Blues, Rock, BluesRock – ruhige Stücke von scharf treibenden in der Lautstärke nicht mehr differenziert wahrnehmbar sind, hört für uns der Spaß auf.

Aber auch aus anderen Gründen wird Berlin im Umfeld der Kulturbrauerei ein Ziel unserer Reiseaktivitäten bleiben.

Und das Sahnehäubchen obendrauf: Die DB bringt uns per ICE auch zu 100 % pünktlich zurück – das war eine Super-Reise.

Read Full Post »

Als ich heute die Fotos vom Vormittag auf den PC geladen hatte, guckte mich eine Bilderfolge „ganz in Blau“ an.

Nein, die Elbe ist nicht blau (die Donau bekanntlich auch nicht). Vor lauter Gebaggere ist die Elbe trüber, als das früher in Hamburg-Nähe der Fall war (Folie 28 von 43 im verlinkten Vortrag).

Der Fotoeindruck „ganz in Blau“ lag wohl heute am guten Wetter – blauer Himmel, nur ganz schwacher Ostwind, die Elbe etwa zur Mitte der Ebb-Tide spiegelblank.

Wir kamen Elbe-seitig vor dem Yachthafen Wedel, korrekt „Hamburger Yachthafen in Wedel“ an, erstaunt, die Plätze in der ersten Reihe frei vorzufinden.

Zur Begrüßung ein Dicker – CMA CGM Antoine de St. Exupery, 400 m lang, 59 m breit, „nur“ 9,7 m Tiefgang.

Ruhig zieht der Riese vor der Elbinsel seewärts.

Hoch guckt das Schiff aus dem Wasser, die Schraube dreht sichtbar.

Holla, der Frachter ist ziemlich leer!

Leuchtfeuer am niedersächsischen Ufer voraus. Selten, solch Schiffsspiegelung zu erleben.

Durch Schwall und Sunk – das Schiff verdrängt eine riesige Wassermenge – bilden sich beim Zurücklaufen des in den Yachthafen reingedrückten Wassers gefährliche Strudel.

Hydraulik, Hydrologie in der Praxis – der Strudel wandert vom Ufer weg, gen See von der Yachthafenausfahrt aus.

Kurze Zeit später bildet sich ein Strudel direkt vor der Ausfahrt neu.

Tiefe Kolke sind das Ergebnis solch wechselhaften Geschehens an unterschiedlichen Stellen, auch unmittelbar vor dem Ufer. Wer sagt das mit welchem Modell voraus – hat der vorher die Variabilität mit eigenen Augen gesehen, ist sie im Modell integriert?

Der Yachthafen liegt derweil spiegelblank. Noch befinden sich alle Segelboote an Land. Erste werden aufgehübscht für die anstehende Saison 2019.

Die Sicht nach Süden ist erstaunlich klar. Das niedersächsische Elbufer mit seinen Leuchtfeuern, dahinter „unsichtbar“ die Marsch und in x km Entfernung die Stader Geest mit einer Vielzahl Windräder am Horizont.

Da brettert ein Binnenschiff vorbei – darf das das (?), hat einen kleinen Chemikalientanker überholt. Beeindruckende Wellen an der Längsseite des kleinen Schiffs.

Die Kielwasserwellen des Binnenschiffs bauen sich Richtung Ufer auf.

In Ufernähe werden die Wellen höher.

Klar abgegrenzt wird der Rand der Kielwasserwellen, vermutlich durch das ablaufende Wasser plus gleichermaßen begrenzend wirkenden leichten Ostwind.

Auf dem Rückweg sehen wir im Yachthafen Akke, eine alte Bekannte. Sie wird durch Schlick-Eggen den Seglern hinreichend Wasser unter dem Kiel schaffen.

Kein Wunder, dass die Elbe hier graubraun und nicht von Kieselalgenblüte im Frühjahr goldbraun gefärbt ist. Die „Akke“ ist hier im Blog über Suche öfter zu finden.

Fotos von gestern, nicht blau, sondern graubraungrünlich – Schulauer Hafen.

Heute die Akke sehend, wundern wir uns über die dicken Schlickpackungen auf der Treppe nicht. Im Schulauer Hafen wurde wohl jüngst geeggt. Ein Gutteil des Schlicks bleibt halt im Hafen, legt sich, aufgewühlt, bis nahe der Tidehochwasserzone auf alles Waagerechte.

So auch auf die Slip-Schräge, hier in Draufsicht. Igitt!

Diese Sonnentage Richtung Ende Februar – ob blau, ob braun (Farbe, nicht Politik) – sind wahrlich ein Genuss!

Auch von zu Hause lässt sich der Sonnenuntergang geniessen.

Der Abendhimmel später – Gesamtlicht geht aus, Spots gehen an.

 

Read Full Post »

Die Arbeiten für eine weitere Vertiefung der Elbe und eine Verbreiterung der kanalartigen Schiffahrtsrinne haben begonnen. Alle Hinweise auf deutliche Verschlechterungen der Gewässerökologie der Tideelbe seit der vorigen Elbvertiefung und weitere zu erwartende Einbrüche bei Populationen von Fischen und Vögeln erscheinen ohne Bedeutung für die Bewertung vor Gericht. Mit „Ausgleichsmaßnahmen“, die sich auf eine einzige Pflanzenart fixieren, scheint die komplexe Gesamt-Themaik abgetan.

Fast kann es nicht mehr wundern, dass auch bei der vorigen Elbvertiefung um die Jahrtausendwende eine Fehlbewertung des Wetter- und Jahreszeiten-bedingten Verhaltens des wesentlichen (Über-)Lebensfaktors Sauerstoff letztlich zur gerichtlichen Zustimmung für das lebensraumverändernde Großvorhaben führte. Seinerzeit wurde aufgrund einer Fehlinterpretation der Beurteilungsgrößen für die Erstellung der Gewässergütekarten (richtig) gesagt, die biologischen Indikatoren zeigten die punktuelle und langzeitige Situation, weitere Größen, wie z.B. die Sauerstoffsituation, seien Neben-Parameter. Wenn denn der Sauerstoffgehalt auf diese Weise weggewägt (-gewogen?) wurde, warum aber ist dann anschliessend z.B. die Biologie, sind die drastischen Veränderungen in der Arten- und Individuenzahlverschiebung z.B. der Fische, nicht nachvollziehbar untersucht, dokumentiert und bewertet worden?

Dass die Meerforellen, die den Hamburger Hafen passieren müssen, um Laichgewässer flussauf zu erreichen, Veränderungen zeigen

  • in den „Abwasserjahrzehnten“ bis in die 1980er anders
  • in den 1990ern (schier unglaubliche Verbesserung der Elbwasserqualität) und
  • in den 2000ern (erheblicher Einbruch der Verbesserungsanzeige), steht im Netz.

Der Einbruch der Stint-Population Mitte der 2010er ist belegt. Die vorige Elbvertiefung und die permanente Bagger- und Verklappungsunruhe fordern ihren Tribut.

Wie steht es nun 2019 mit der Elbe und mit dem Stint sowie von ihm abhängigen Vogelvorkommen?

Hierzu gibt es einen interessanten Vortrag:
Donnerstag, 28. Februar 2019, 19.00 – 20.30 Uhr im CeNak , Martin-Luther-King Platz 3, 20146 Hamburg

Zitat:

Dr. Veit Hennig, Hamburg
Der Zusammenbruch der Bestände des Elbstints und die Folgen für die Vogelwelt
„Nach der Wende galt ab dem 1. Juli 1990 auch für die Gewässer der ehemaligen DDR die in der Bundesrepublik geltende Rechtsregelung zum Gewässerschutz. Die über die Saale aus der Region Bitterfeld in die Elbe geleiteten Schadstoffe gingen deutlich zurück. Kläranlagenbau reduzierte die Fracht an Nitraten und Phosphaten stark. Und die Elbe reagierte: Die Fischbestände und die der Fischfresser, seien es Vögel, Schweinswale oder Fische wie der Zander, konnten sich wieder erholen! Der Elbstint konnte erfolgreich vermarktet werden und wurde zum Kultfisch in den Restaurants entlang der Elbe. Nach der achten Elbvertiefung (1998/99) nahmen jedoch Sauerstofflöcher zu, das Tidal Pumping brachte immer größere Mengen feinen Sediments in die Hafenbecken. Das ständige Baggern und Spülen erhöhte die Trübung des Elbwassers beständig, es erreichte 2017 ein Maximum. Seit einem Kipppunkt 2013/14 brechen die Stintbestände, sowohl bei den wenigen verbliebenen Berufsfischern als auch bei wissenschaftlichem Monitoring systematisch auf den tiefsten Punkt 2018 zusammen. Die Zahlen der Fischfresser wie Zwergmöwe, Kormoran, Flussseeschwalbe und selbst der Schweinswale folgen diesem eindeutigen Trend. Eine dramatische Situation, kurz vor der neunten Elbvertiefung. Der Vortrag beschreibt diese Veränderungen der Nahrungsnetze in den letzten Jahren.“

Zitat Ende.

Im Dezember 2018 hatte Dr. Veit Hennig bereits zu „Flora und Fauna in Elbe und Wattenmeer“ vorgetragen. Interessantes zur Entwicklung der geradezu unfassbaren Situation der Tideelbe findet sich auch in den Vorträgen Braasch „Über Gezeiten ohne Meer, den Lebensraum Elbe und die Faszination am Fluss“ und Blohm „Wie sauber ist unser Fluss – Wasserqualität in der Elbe.Bereits 2015 hatte der NDR einen umfassenden Film zur durch die Anforderungen des Hamburger Hafens verschlechterten Situation der Elbe gezeigt „Elbvertiefung – Was riskieren wir„. Heute sind wir 4 Jahre weiter.

Ebenfalls im NDR folgt am 5. März 2019, 18.15-18.45 Uhr, in der Reihe NaturNah „Der Stint – Ein Fluss und sein Fisch“.

Fast scheint es, „der Fisch“ (als Anzeiger für das gesamte ökologische System) ist „dem Schiff“ geopfert worden.

An der Elbmündung bekommen auch die Menschen die Folgen dieses Umgangs mit dem Fluss zu spüren. Die Bürgerinitiative „Rettet das Cux-Watt“ hat deshalb eine Petition an die Bundesminister Scheuer und Schulze sowie an den Petitionsausschuss des Bundestages gestartet „Stoppt die Vertiefung der Elbe und die Zerstörung des Weltnaturerbes Wattenmeer„.

Read Full Post »

Wer über den Christiansenweg Richtung S-Bahn eilt, quert die Mühlenau, bevor über „An der Mühlenau“ der S-Bahn-Zugang erreicht ist.

Noch sieht das Umfeld des S-Bahnhofs Pinneberg nicht sehr einladend aus. Aber es tut sich was – demnächst alles neu hier.

Auch im Umfeld, etwa 400 m entlang der Mühlenau tut sich einiges – im B-Plan Nr. 149 „Mühlenauquartier“.

Hier wird am alten Standort der ILO-Werke bald neues Wohnen ermöglicht.

Wer bis Ende 2018 Zeit für einen Blick über das Brückengeländer hatte, sah die träge fliessende, kanalartig ausgebaute Mühlenau.

Angefüttertes Federvieh kommt, sobald jemand auf der Brücke verharrt, erwartungsvoll angeschwommen.

Das Füttern der Tiere ist nicht nur für das Gewässer schädlich wegen der erhöhten Kotmengen, sondern auch für die Tiere selbst ungesund. Ihrer Lebensweise entsprechende Nahrung finden sie ohne menschliches Zutun an geeigneter, anderer Stelle.

Der Blick über die einsehbare Strecke zeigt immerhin, dass hier beidseitig ein standortgemäßer Baumbestand die Mühlenau begleitet.

Gute Voraussetzungen, seit Mitte Februar 2019 auch hier – wie in bisherigen Einsätzen beschrieben – am rechten Ufer der Mühlenau Kies einzubringen. Darüber wird hier im Blog mehr zu berichten sein.

Der neue Blick über das Brückengeländer bachab. Hoppla, vor Kurzem sah das hier noch anders aus.

In der Längssicht ist eine ganze Reihe neuer Struktur am rechten Ufer erkenn- oder erahnbar.

Die Tierwelt erschliesst sich diese neue Situation sofort – offenbar begeistert.

Mehr dazu demnächst im Detail – wer, wie, was, warum.

Read Full Post »

Blick von der Fahltbrücke Richtung S-Bahnquerung der Mühlenau, Dez. 2018.

An einer Stelle, wo vor gut einem Jahr das THW einen Pkw aufwändig aus der Mühlenau bergen musste, finden wir für die Lebensraumverbesserung mit Kies schwierige Bedingungen vor. Mit unseren üblichen Beschickungen der Strecke können wir nicht arbeiten. Warum also im Kleinen nicht umgekehrt das machen, was das THW vorgemacht hat – statt Pkw raus, Kies rein. Wir fanden einen geeigneten Lkw mit Bagger am Hydraulikarm – beauftragt im Rahmen der Förderung „Biotope verbinden und erleben im Regionalpark Wedeler Au“, Projekt der Metropolregion Hamburg.

Blick bachauf von der Fußgängerunterführung.

Irgendwo oben „auf der Kante“ muss der Lkw einen passenden Standort finden (Foto 6.01.2018, „Burglind“-Hochwassereinstau).

Wie im vorstehenden Foto zu sehen (vgl. auch Beitrag vom 8. Januar 2018), wird der Kies nicht bei Hochwasser transportiert, sondern irgendwo zwischen Niedrig- und gut Mittelwasser. Das Hochwasser staut sich hier eher ein, evt. verstärkt durch Schliessen des Pinnausperrwerks, wenn gleichzeitig in der Elbe Sturmflutlage herrscht. So in etwa, bis hier, muss man sich wohl die Stauwurzel des historischen Mühlenteichs Pinneberg vorstellen.

Da ist der Lkw also in Position, tief unten fliesst die Mühlenau.

Hangparallel verläuft eine Fernwärmeleitung – davon mussten wir mit unserer Tonnage selbstverständlich sicheren Abstand wahren.

Und so testen wir erstmal – leer -, wie weit der Hydraulikarm überhaupt über den Hang reicht.

Ok, kann losgehen. Das Wasser erreichen wir immerhin.

Der erste Greifer Kies.

Platsch – nach etlichen Greiferladungen taucht der Kies aus dem Wasserstand Mittelwasser plus X auf.

Von der Fahltbrücke ist noch nicht allzu viel Neues zu sehen.

Der Kiesberg wächst, Abschluss mit der Böschung = Erosionsschutz, zur Wasserseite baut sich ein natürlicher Schüttwinkel auf.

Blick bachauf – „dürfen die das?!“

Blick zum Engpass S-Bahnquerung – Schuss.

Ja, das dürfen wir, die Arbeiten erfolgen im Rahmen der Gewässerunterhaltung „Lebensraumverbesserung bei Aufrechterhalten des geordneten Wasserabflusses“, abgestimmt mit der Stadt Pinneberg und der Wasserbehörde beim Kreis.

Nanu, Fehlfoto? – Mal näher hinsehen.

Auch im Ausschnitt kaum auszumachen – ein interessierter Beobachter, das Rotkehlchen.

So geht die Arbeit voran – ringsum das übliche Geschehen im Umfeld eines Bahnhofs.

So langsam leert sich der Lkw.

Als mit der zweiten (Rest-)Fuhre ca. 20 von 25 t abgeladen sind, kann ich Schluss machen. Der versierte Fahrer kennt das Prinzip und bringt die Arbeit ordnungsgemäß zu Ende.

Das Strömungsbild ist in Ordnung, beide Ufer sind erosionsgeschützt.

Der Lkw-Fahrer und Baggerkranführer erhält für seine gute Arbeit von mir virtuell das „Gewässerrestaurierer-Diplom“ in Form der Broschüre „Bessere Bäche“ überreicht. Gern wollen wir gelegentlich Ähnliches wiederholen.

Letzter Blick von der S-Bahnunterführung bachauf.

Nun sind wir gespannt, wann und wie die Mühlenau mit dem Kies arbeitet. Mittelfristiges Ziel ist, den Kies durch die Kurve über den Schuss des Engpasses bachab der S-Bahnquerung zur Ruhe kommen zu lassen. Dort wird die Mühlenau gute Laichplätze für Fische und Neunaugen aufbauen. Wenn sie das absehbar nicht tut, werden wir mit unserer „Wathosen-Crew“ nachhelfen.

Schon interessant, wie sich die Zeiten ändern (zum Glück!) – als ich vor Zeiten ein erstes Laichbett für Forellen im Niedersächsischen anregte, gab es die unterschiedlichsten Reaktionen. Von Begeisterung bis hin zu völligem Unverständnis. Ein Wasserbauer herrschte mich an, mein fuzzeliger Kies würde ratz-fatz vom Bach weggespült werden. Ich müsse mindestens Kindskopf-große Steine nehmen (und das für ein Laichbett …). Das Ganze wurde als Bau gesehen, ein Bauantrag in 7-facher Ausfertigung musste eingereicht werden mit Karte und Plan, WO der Kies liegen (bleiben!) sollte. Immerhin wurde in heftigen Geburtskrämpfen ein Experiment zugelassen. – Der Kies wurde dann in der Tat NICHT weggespült, gleichwohl von laichenden Fischen und schwankendem Wasserstand bewegt. Nach 15 Jahren kam ein erstes nennenswertes Hochwasser, das das gesamte Laichbett um ca. 1,5 m bachab schob. Erstaunlich, so im Ganzen. Die beiden folgenden extremen Hochwässer, Jahre später, erledigten dann – gemeinsam mit dem jahrelangen erfolgreichen Ablaichen von Forellen und Neunaugen -, was eigentlich erwartet wurde vom lebendigen Gewässer. Die Einheit wurde aufgelöst in eine abwechslungsreiche Gewässersohle mit Laichkuhlen und -inseln (-hügeln). Das ganze Geschehen wurde aus der 1. Reihe interessiert beobachtet vom Grundeigentümer (Landwirt mit Milchviehhaltung und Ackerbauer). – Mit solch Erfahrungen bleibt und wächst der Mut, Experimente weiter zu führen. Das Miterleben der Beteiligten hilft von Einsatz zu Einsatz – Begeisterung nimmt zu, Skepsis ab.

Read Full Post »

Farbenhimmel vorgestern Abend zu Sonnenuntergang.

So wenig viele Menschen nasse Tage mögen – wir warten weiter auf Wasser.

Kürzlich wurde ich erstaunt gefragt zu meiner Anmerkung in einem früheren Beitrag, wieso ich meine, die Grundwasserspeicher seien (noch) nicht aufgefüllt.

Anzeichen lassen sich überall finden. „Von oben“ ist längst nicht genug angekommen.

Februar 2019 – die Gräben im Amphibienleitsystem Wespenstieg, Klövensteen, sind trocken.

Und wenn von oben nicht genug nachkommt, zwischen Herbst und Frühjahr nicht große Wassermengen versickern können, ist halt „unten“ nicht genug vorhanden.

Angesichts unserer Beanspruchung der Grundwasserspeicher – Trinkwassergewinnung, Beregnung allerorten (seit Jahren auf speziellen Flächen startend im April, endend kaum Ende September) und vieles mehr – verschärft durch Entwässerung jeglicher Art wie vertiefte Gräben in quelligen Lagen, Neu-Dränungen fast flächenhaft ff. dürfen wir uns nicht wundern. Von mangelnder Vorsorge bei weiterem Flächenversiegeln, keinem sinnvollen Flächenentsiegeln einmal ganz zu schweigen.

International sieht es mit den Wasserspeichern nicht besser aus.

Unser Umgang mit dem System Boden und Wasser zeugt zu beiden „Elementen“ nicht von großem Wissen (wollen).

Read Full Post »

Angesichts noch nicht wieder aufgefüllter Grundwasservorräte fliessen unsere Bäche und kleinen Flüsse, wenn es nicht gerade regnet, schnell wieder unter Mittelabfluss-Niveau. So auch die Mühlenau in Pinneberg. Im Beitrag vom 19. Januar 2018 hatte ich mitgeteilt, dass die Aktiven Unterwasserlenknasen aus den Kies-Depots harkten. Nun liegt der Wasserstand 20 cm tiefer, die Lenknasen sind nicht mehr überströmt, sondern umströmt.

Ein Entenpaar zeigt, wie man damit umgehen kann.

Bachauf der Mühlenstraße – ein Erpel schwimmt vorweg, ein Stockentenpaar folgt.

Der Erpel nimmt den Wasserweg, umschwimmt die frei liegende Lenkbuhne.

Das ist der Ente zu lang. Sie quert über „Land“. Ab Mittelwasser aufwärts kann sie hier auch schwimmen.

Gemeinsam geht`s weiter.

„Super Lenkbuhnen sind das!“

Interessant, wie sich die Tierwelt verhält. Neben der Strukturverbesserung für die Mühlenau, Lebensraum für Gewässerorganismen, Schaffen unterschiedlicher Strömungssituationen und damit mehr Vielfalt in der Tierwelt, bessere Laich- und Aufwuchsräume für Fische, sind die Lenkbuhnen für mehr gedacht. Und sie werden auch so angenommen. Rein und raus im Wasser-Ufer-Übergang fällt jetzt leicht. Durstige und Badegäste, nicht zuletzt die Stadthunde, erfreuen sich am  neuen Angebot.

Verbesserungsfähig allerdings ist das Verhalten einiger Hundebesitzer in Pinnebergs Grünanlagen. Es ist ja wohl nicht zuviel verlangt, den Hund unter Aufsicht zu haben (dass er z.B. nicht die Grünanlage umgräbt) und Tüten für „das große Geschäft“ zu nutzen. Mülleimer sind genügend vorhanden. – Wie sagte Dr. Eckart von Hirschhausen gestern auf dem Roten Sofa, N 3, in anderem Zusammenhang so treffend: „Ihr kackt doch auch nicht in euer Wohnzimmer“.

Read Full Post »

Als erstes „Denk mal“ waren im Sommer 2017 fünf Kies-Knubbels in die städtische Mühlenau, Pinneberg, im Bereich Sportplätze, Bad, Rosengarten geschüttet worden (Bericht vom 5. August 2017). Diese haben ihren Zweck, Aufmerksamkeit zu erzeugen, voll erfüllt. Nicht zuletzt angestoßen durch den Bachaktionstag 2017 (vgl. 22. Oktober 2017) erfolgt derzeit eine weitere Förderung der Mühlenaubelebung 2018 / 2019 durch die Metropolregion Hamburg (Biotope verbinden und erleben, Regionalpark Wedeler Au). Neu zugegebenen Kies im Bereich Bad / Rosengarten harkten wir kürzlich zu Unterwasserlenkbuhnen vor den „Knubbels“ (Bericht vom 6. Januar 2019).

Ergebnisse einer kleinen Nachschau, nachdem Niederschläge abgeflossen sind und der Wasserstand etwa im Mittelwasserbereich liegt, zeigen die folgenden Fotos.

Vom Parkplatz Bad bachauf – zwei ehemalige „Knubbels“, nun Lenkbuhnen mit Unterwassernasen, zwischen Bad und Rosengarten.

Die gewünschte Turbulenz, von der Unterwassernase induziert.

Flaches Überströmen des Kieses. Beleben des Gewässerbildes, gute Besiedlung mit Organismen und Laichplatz für Fische ist hier geschaffen.

Dasselbe, schräg bachab betrachtet.

Bachab der Bad- / Rosengartenbrücke liegen nun 3 Lenkbuhnen.

Die „Meditations-Lenkbuhne“ bachauf der Brücke. Hier sitzen gern Menschen, werfen Kiesel in den Bach, meditieren.

Die fünfte, oberste „Buchen-Lenkbuhne“.

Ein seit langem in der Mühlenau liegender großer Stör-Stein und die Lenkbuhne ergänzen sich trefflich.

Lange, freie Strecken werden im Lauf 2019 ebenfalls punktweise mit Kies bestückt werden.

Die alte, extreme Hunde-Erosion im Ufer unmittelbar bachauf der Lenkbuhne haben wir bewusst so gelassen, beobachten sie weiter.

Winterlicher Rosengarten – benachbarter Kontrapunkt Gartenkultur vs. sich wieder entwickelnde Natur am Stadtbach.

Abschiedsblick auf die vorn näher beschriebene „Beispiel-Lenkbuhne“.

Auf dieser Lenkbuhne stand als ich zurückging, Nahrung suchend, ein Reiher, der dann gemächlich den Bach aufwärts abflog. Wanderer blieben erstaunt stehen. – Was für ein Naturerlebnis mitten in der Stadt. Das wird es hier jetzt öfter geben.

Read Full Post »