Nachdem nun über die biologische Besiedlung von Kiesen und Treibselsammlern an der Osterau im Wildpark Eekholt, über die TUHH-Exkursion an die Este (35 Jahre Restaurieren als Praxisbeispiel) sowie über die Besiedlung der 2017 in die Mühlenau, Pinnau-Einzugsgebiet, eingebrachten Kiese berichtet wurde, folgt heute die Ohlau, Bad Bramstedt.
Hier sieht es bislang genau so (schlecht) aus wie an nahezu allen Moränenbächen des Norddeutschen Tieflands, da der eigentliche Lebensraum über die vergangenen beiden Jahrzehnte so gut wie nicht verbessert wurde. Dementsprechend – mit Blick auf alle Gewässer Deutschlands (gilt auch noch übergreifender in Europa) – fallen Zahlen und Verweise auf Ursachen aus.
Es muss also jeweils vor Ort ((viel) mehr) gehandelt werden. Gesessen und gesprochen wird genug, Gutachten jeglicher Art haben genügend Steuergelder beansprucht.
Wir haben etwas getan, 2017 zunächst, um die Ohlau in ihrem Verhalten kennen zu lernen. Mehr kann folgen.

Gleich südlich der Bebauung an der Ohlau ist unsere Teststrecke. Ein Golfplatz scheint seine Aktivitätsgrenze bis unmittelbar an die Wasserlinie zu beanspruchen (gern kann der Verein beim Restaurieren mitmachen).

Weite Strecken sind durch Baumfreiheit und daraus resultierende übermäßige Erosion gekennzeichnet. Das überbreite Gewässerbett schadet Flora und Fauna.

Im bewegten Sand halten sich weder Pflanzenwurzeln noch sind auf z.B. 100 m² ein paar Tiere auffindbar.

Noch vor wenigen Jahren laichten hier, an der Abflussmessstelle, im baumbestandenen Prallhang auf Kies und Geröll Meerneunaugen. Inzwischen ist jegliche standorttypische Struktur von bewegtem Sand begraben.
Im Beitrag vom Nikolaustag vergangenen Jahres (6.12.2017, Suche über Kalenderfunktion) habe ich beschrieben, wie „Hölzchen & Stöckchen“ hier eingebaut wurden. Getestet werden sollte, ob so zum Einen das Ufer von übermäßiger Erosion entlastet werden kann, zum Weiteren, ob über Ufer-/Landaufbau eine so strömungslenkende Wirkung entsteht, dass die Prallhangsituation wieder optimiert ist.

Allerlei treibendes feines Astwerk bildet dreidimensionale Struktur, auch treibende Pflanzen sind festgehalten worden.
Wir dürfen gespannt sein, wie die dreidimensionale Entwicklung und die Besiedlung mit Pflanzen weiter geht.
Nun erstmal zu den Tieren.
Über Kleinmuscheln und zahlreiche Bachflohkrebse muss ich nach den vorangegangenen Berichten von anderswo sicherlich nicht berichten.

Die Ohlau, unbehandelt, bleibt gekennzeichnet von bewegtem, einkörnigen Sand – lebensfeindliche Wüstenei.

Blick aufwärts von der Messstation – hier sollen noch Kies-Strömungslenker folgen. Die Treibselsammler können durch zusätzliche Stöckchen Richtung Bachmitte in ihrer Strömungslenkwirkung intensiviert werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich der erste Test mehr als gelohnt hat. Da satteln wir drauf.














Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.