So ein Hochmoor ist schon etwas ganz besonderes. Pflanzen bauen über Jahrtausende Berge – und der Mensch entwässert sie und baggert sie in maximal 150 Jahren hinweg.
Die Fläche des Himmelmoor bei Quickborn beträgt ca. 600 ha. In etwa gleicher Größe plus ein paar gleichgroße drumrum haben wir, ca. 60 km Luftlinie südsüdwestlich davon, die jüngere Entwicklung des Tister Bauernmoors von unserem früheren Wohnort aus mitverfolgen können.
Wenn die Abtorfung des Himmelmoor 2020 beendet sein wird und die Gesamtfläche restauriert ist, ist zu erwarten, dass hier eine ähnlich stürmische Veränderung bei Pflanzen- und Tierwelt einsetzen wird. Das Tister Bauernmoor, nass, hat seit der Jahrtausendwende Tausende Gänse und Kraniche in ihrem Zug- und Aufenthaltsverhalten verändert. Ein eindrucksvolles, recht neues Erscheinen, wenn die V-förmigen Formationen der Kraniche zu 50ern, Hundertern, gar Tausendern in Frühjahr und Herbst über besiedelte Landschaft ziehen.
Wir sind gespannt auf das Himmelmoor.

Bei der Anfahrt queren wir die Pinnau – sie ist einer der vielen weiter baumfrei gehaltenen Bäche Schleswig-Holsteins.
Weder Wasserrahmenrichtlinie noch notwendige Anpassung an den Klimawandel haben die standorttypischen Baumsäume bisher zurückgebracht. Es bleibt viel zu tun.

Schön am Himmelmoor: viele gekammterte Teilflächen sind der Natur bereits zurückgegeben und entwickeln sich.

Und biegen dann zwischen bereits der Natur übergebenem und noch abzutorfendem Gelände rechts ab „ins Freie“.

Sehr schön kann die gut überlegte Wasserhaltung mit unterschiedlichen Niveaus zwischen den Flächen erkannt werden.

So sieht heute – in Weiterentwicklung der früheren Handarbeit – eins der Werkzeuge beim Abtorfen (und Restaurieren) aus.
Wir haben die Hälfte des Weges hinter uns und biegen rechts ab in den bereits seit Längerem der Natur überlassenen Teil.
Dazu mehr im nächsten Beitrag.
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