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Archive for the ‘Fliegenfischen, Angeln am Forellenbach’ Category

Eigentlich war ich ja „nur“ losgefahren, um zu ergründen, ob und wie viele Wirbellose die im Herbst 2017 in die Osterau eingebrachten Kiese und Treibselsammler  sowie die Treibselsammler der Ohlau, Bad Bramstedt, inzwischen besiedelt hätten.

Da krönte den Besuch das Gewimmel laichender Flussneunaugen. Daher hier der zweite, diesen besonderen Tieren gewidmete Beitrag. Ein erstes Foto mit ein paar generellen Anmerkungen steht seit dem 22. April im Blog. Hier folgen weitere Aufnahmen.

Den nördlichsten Punkt am Osterau-Wanderweg, Anstrom des Prallhangs, haben die Flussneunaugen ausgewählt.

Da kommt man z.B. hin, indem man dem Schild „Schwarzstorch, Otter“ folgt.

Schon von Weitem wurde sichtbar, dass an dieser Lenkbuhne aus dem Herbst 2017 Besonderes stattfand. Der Kies war teils von Algenbewuchs befreit, hell sauber gewaschen durch Umlagerung.

3 schräg senkrecht zur Uferlinie liegende Kuhlen waren gegraben, der Kies in Strömungsrichtung zu einem „Wall“ gelegt bzw. von der Strömung transportiert.

Wuselndes Leben – einer der wenigen Fälle, an denen ich mir wünschte, ein wasserdichtes Gehäuse an der Kamera zu haben.

Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die haben so eine Kamera.

Mit Unterwasserkamera aufgenommen, kann dann mit Glück das Neunauge ausgezählt werden: 7 Kiemenöffnungen plus ein Auge plus das Nasenloch = 9 Augen!

Ich danke Dr. Matthias Brunke, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Abteilung Gewässer, Dezernat „Fließgewässerökologie“, für diese Unterstützung.

Trotz Störung durch Oberflächenspiegelung hänge ich noch ein paar Fotos dran.

In der oberen Kuhle sind nur noch 2 Tiere aktiv.

Kopf des einen und Schwanz des anderen Neunauges erahnbar.

Das will ich Anwesenden gern mitteilen.

Querab an einem Nebenbach blühen Sumpfdotterblumen.

Gleich nebendran werden gerade Fischotter gefüttert.

So kommen denn Wildparkbesucher und -angestellte in den Genuss der eher selten zu beobachtenden anstrengenden Arbeit im Kies.

Inklusive des Endes – im wahrsten Sinn des Wortes. Das Ablaichgeschäft in der ufernahen Kuhle ist beendet. Das vorletzte Tier ist abgedriftet, das verbliebene geht seinem Lebensende entgegen.

Wenn Fliessgewässer zunehmend in einen besseren Zustand kommen, werden Meldungen zu „Aalsterben“ sicher zunehmen – wer käme bei dutzendweise sterbend abdriftenden aalähnlichen Organismen auf die Idee, dass hier ein Naturschauspiel einen End-/Startpunkt des Lebenszyklus gefunden hat.

Neben vielen Gratulationen zu dieser besonderen Beobachtung kam eine Zusatzinformation zu Otterspuren wilder Otter hier im Umfeld – super! Die Jungs und Mädels haben an den Flussneunaugen gut zu futtern …   (Dürfen die das?! Neunaugen sind doch FFH-Arten!)

Demnächst folgen dann die Wirbellosen aus der Osterau, Wildpark Eekholt, und aus der Ohlau, Bad Bramstedt. Schliesslich stehen die genauso für den Gewässerzustand.

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Über Lebensraumverbesserungen an der Mühlenau, Pinnau-Nebenbach, Schleswig-Holstein, wurde 2017 für den ländlichen Raum Bönningstedt und für den städtischen Bereich Pinneberg berichtet. Es sollte die Reaktion des kanalartigen Bachs auf Strukturveränderungen getestet werden. Maschinell und per Hand wurden Kieseinengungen als Depots, Strömungslenker und Turbulenzanreger eingebracht.

Was sagen nun die Eingeborenen dazu, z.B. Krebse, Insektenlarven und andere? Das schöne Wetter und auf Mittelwasserführung zurückgegangener Abfluss boten hervorragende Bedingungen für einen Ausflug.

Mit dabei: weisse Blumentopfuntersetzer – prima Grundlage zur Betrachtung der hoffentlich kommenden Viechereien.

Das Haushaltssieb am Besenstiel. Jetzt per Stiefelbewegung bachauf davon den Untergrund etwas aufwühlen („Kick-Sampling“) und gucken, was da so kommt.

Los ging`s mündungsnah zur Pinnau, bachauf der Mühlenstraßenbrücke in Pinneberg.

Hier hatten wir mit 4 Lkw Kies im Oktober 2017 auf dem ersten Bachaktionstag Mühlenau gewirkt.

Wenn auch Bachsohle und -ufer eine völlige Einöde darstellen, immerhin steht rechtsseits noch so etwas wie ein Auwald-ähnlicher, dreidimensionaler standorttypischer Naturrest.

Bachauf, am oberen Ende der Bachaktionstag-Strecke wird rechtsseitig gerade ein B-Plan realisiert. Möge der Uferrand (wieder) naturnäher werden.

Die Sache mit den Bäumen am Bach wird nach wie vor nicht zur Kenntnis genommen und unter verschiedensten Blickwinkeln kaputtdiskutiert. Dabei wäre gerade hier am Beispiel der Natursituation „abzukupfern“, wie bachbezogene Anpassung an den Klimawandel aussehen könnte und müsste.

Die erste Probestelle ist bereits gut besiedelt. Jede Menge Pärchen Bachflohkrebse werden für ordentlich Nachwuchs sorgen, Wasserasseln in strömungsruhigen Bereichen finden in den Resten abgebauter Blätter gut Nahrung. „Runde Eintagsfliegenlarven“, wie sie für Laien beschrieben werden, häufig Primärbesiedler, sind bereits dunkel gefärbt. Bald werden sie das Wasser als Fluginsekt verlassen, ihren Hochzeitstanz absolvieren und jede Menge Jungvolk strukturierte Bachstrecken beleben lassen.

Für Fisch-Orientierte: die dreidimensionalen, strukturierten Kiese bieten jede Menge Fischfutter. Über Tausend Individuen pro m², wo vorher auf 100 m² so gut wie nichts vorkam.

Die aktiven Bürgerinnen und Bürger des Bachaktionstages haben also in ihrem Wohnumfeld geradezu segensreich gewirkt.

Nach diesem Test geht`s gen Nordosten, zum obersten Bekiesungspunkt, gerade im Februar mit neuer Struktur versehen. Von dort stammen die beiden ersten Fotos dieses Beitrags.

Überraschung beim Aussteigen: ein winziger Waldbach nebendran hat auf kleiner Fläche Feinkies gesammelt.

Obwohl hier regelhaft alles ausgeschaufelt wird, lebt da etwas. Ein Steinfliegenweibchen hat offenbar diese Stelle entdeckt. Nur ihre Kinder sitzen hier – zahlreich.

Die Stelle, strukturiert und turbulent, im Gegenlicht. – Schade, dass Quellbäche in Deutschland nicht den Funken der Aufmerksamkeit erhalten, der ihrer Bedeutung in der Gewässerökologie zukommt.

Auch in der Mühlenau findet sich auf dem Kies diese Steinfliege. Daneben eine Köcherfliegenlarve.

Eingedriftete runde Eintagsfliegenlarven können sich hier geschützt entwickeln. Dunkle Färbung: bald wird das Insekt den Bach verlassen.

Da sind aber auch jüngere Exemplare vorhanden, die noch bleiben.

Noch kleiner geht`s Methoden-bedingt nicht. Kleinere Exemplare fallen durchs „Raster“ (Sieb).

Hier ein „Rennwagen“ der Eintagsfliegen-Szene – platte Eintagsfliegenlarve, mit Oberflächenanpressung und Klauen turbulente Stellen besiedelnd.

Da sage man, im Norddeutschen Tiefland gäbe es keine (Forellen-)Bäche.

Jüngste Bachflohkrebsstadien zeigen, dass hier eine gute Kinderstube entstanden ist.

Die nächste Probenstelle – eine Kiesladung variiert den früher überbreiten Kanal, entschärft abwärts einer Sohlrampe deren steilen Übergang – jede Menge neues Dreidimensionales.

Und da halten sie sich nun in Mengen auf – Herr und Frau Bachflohkrebs.

Das wird ja ordentlich Nachwuchs geben.

Auch Steinfliegenlarven sind vorhanden.

Turbulenz und Ruhe im Wechsel, kleinräumig umgesetzt.

Dunkle Flügelscheiden an runder Eintagsfliegenlarve. Alle wissen es: bald geht`s an die Luft.

Das gelbe Teil verwundert mich – Fachkollegen werden mich schlauer machen.

Hydropsyche, eine köcherlose Köcherfliegenlarve findet sich auch gelegentlich in den Proben.

Ich bin wieder im Städtischen angekommen – Mühlenau Pinneberg querab Bad und Rosengarten.

Hier wurden die ersten Kiese im Frühsommer 2017 geschüttet.

Die Tierwelt verhält sich erwartungsgemäß. Im Strömungsschatten Wasserasseln.

Im Anstrom und Überströmten leben Bachflohkrebse und Eintagsfliegenlarven.

Für solch eine Schnellbeprobung hat sich allerhand Tierwelt eingefunden. Zur Gesundung der Mühlenau braucht es aber etliches mehr als „unsere Punkte“.

So soll, mit Unterstützung aus dem Regionalpark Wedeler Au die Bekiesung streckenhaft in Pinneberg 2018 und 2019 fortgesetzt werden.

Genau so wichtig bleibt es, das Wissen um „zu viel Licht im Bach“ zu verankern. Der lichte Auwald, mindestens Allee-artige Baumsaum ist unverzichtbares Element lebendiger Bäche und Flüsse.

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Strukturverbesserung benötigen so gut wie alle Strecken unserer Bäche und Flüsse. „Speisekammern“, Verstecke bei Niedrig- und Hochwasser und vieles mehr – egal ob aus Steinigem oder Holz angelegt – wirken anschliessend Wunder.

Man muss es aber auch richtig machen, meist „nur“ die Kräfte des Bachs wieder anstossen. Ein wesentlicher Bestandteil des lebendigen Bachs sind dann die Unterstände der älteren Individuen standorttypischer Fischbestände. Die sollen ja durch ihre Fortpflanzungsaktivitäten dafür sorgen, dass sich „das System“ wieder selbst erhält.

Oft genug fehlen die Auwälder, auch Baum-Alleen sind längst gewichen. Oft genug steht da in ungeschützt der Erosion preisgegebenen Gesamtsituation nur noch ein Einzelbaum. Den und seine Lebensräume für Wirbellose und Fische gilt es besonders zu schützen. Hierfür setzt man am Besten bachauf oder / und bachab an – oft genug beschrieben.

Und dann soll es selbstverständlich weiter gehen …

Kies umhüllt Erlenwurzeln – missverstandenes Restaurieren am Bach.

Offensichtlich sind die Grundlagen bei Madsen und Tent sowie die Ausführungen zur Turbulenz-Induktion bei Giese und Greuner-Pönicke nicht gelesen – oder jedenfalls nicht verstanden, vielleicht auch „nur nicht“ angewendet worden.

Man lernt nie aus.

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Schleswig-Holstein hat konsequenter als andere Bundesländer Wert auf die Durchgängigkeit der Fliessgewässer für Wanderorganismen gelegt. Hindernisse wie Wehre wurden gelegt. Allerdings wurde dabei fast durchweg aus einem Punkthindernis eine technische Punkt-Durchgängigkeit, statt im eher gefällearmen Norddeutschen Tiefland den lokalen Höhenunterschied für Kolk-Rauschen-Abfolgen in längerer Strecke zu nutzen. Letzteres, am Lebensraum Fliessgewässer orientierte Handeln, wird – soweit möglich – seit Jahrzehnten in Dänemark praktiziert . Die Vorkommen an Kleinfisch-Arten sowie die Fangstatistiken von z.B. Lachs und Meerforelle sprechen eine deutliche Sprache. Letztere Links stammen von den Beispielflüssen Skern Au und Kolding Au. Die Zahlen dürften auch dem nicht des Dänischen Kundigen die stark verbesserten Fluss-Situationen verdeutlichen.

In Deutschland warten wir auf vergleichbar überzeugenden Daten ganzer Fluss-Systeme. In Einzelstudien werden die sehr positiven Auswirkungen – richtig ausgeführter – lebensraumverbesserndernder Maßnahmen bestätigt.

Wie zu Beginn des ersten Absatzes erläutert, ist beim Stichwort „Durchgängigkeit für wandernde Organismen“ vielerorts in Deutschland ein „Entschärfen“ kurzer (oder gar langer), steiler Sohlrampen erforderlich, damit auch hydraulisch schwache, standorttypische Organismen wieder ihre ehemaligen Lebensräume besiedeln können.

Mit geringem Aufwand zu gutem Erfolg, das ist die Devise der hier Handelnden. Die jüngsten Frostnächte liessen den Start 2018 Mitte Februar zu.

Raue Rampe Mühlenau Bönningstedt, Norderstedter Straße – vorher.

Detailansicht bachauf.

Der Kies ist bachab der rauen Rampe eingebracht.

Detailansicht – die Mühlenau hat einen Überschuss Kies „zum Spielen“ erhalten. Standorttypische Wasserpflanzen, Wirbellose und Kieslaicher werden profitieren.

Das Ganze bachab betrachtet. Wir werden sehen, ob weitere Kiese erforderlich sind.

Auf geht`s zur nächsten Stelle, an der 3 Ladungen Kies bereit liegen.

Auch hier wartete die Strecke auf einen standorttypischen Gewässergrund, die raue Rampe auf Entschärfung.

Vorher – Ein Lkw war direkt bachab der Rampe, einer kurz vor der Kurve und einer weiter bachab in der nächsten Geraden vorgesehen.

Ich bin verspätet – der Bagger arbeitet, fachlich angeleitet , bereits kurz vor der Kurve.

Der Inhalt jeder Baggerschaufel wird gezielt platziert.

Durch die Schräglage des „Kies-Nackens“ entschärfen wir den Erosionsdruck in der Kurve.

Auf zum dritten Standort – da die Wiese hier nur bedingt befahrbar war, musste der Lkw weiter oben abkippen. Heftiger werdendes Schneetreiben setzt ein.

Zum Start setzen wir einen Überschuss Kies quer. Der Bach räumt ihn munter ab.

Pfahlreste alter Stackung bieten der Strömung Widerstand. Das lassen wir mal so.

Der „Überschuss“ ist entschärft.

Neuer Lebensraum – Detail aufwärts.

Neuer Lebensraum, Detail abwärts.

Hier erwarten wir demnächst Flussneunaugen – mal sehen …

Der in seinem Verhalten weiter zu beobachtende Unterwasserlenker vor der Kurve.

Die nun nicht mehr zu scharf überströmte Rampe.

„Wir haben fertig.“

Bachab wartet eine mäandrierende Strecke auf Bekiesungen.

Zur Belohnung: Der Himmel klart auf.

Auf dem Rückweg – Blick auf die Rellinger Kirche, hinter „Am Markt“.

Radelwetter am Nachmittag.

Da sehen wir die Alpen am Horizont – aber warum im Norden (Norwegens Fjells)?

 

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Von Westen wird unsere „helle Wohnung“ hell erleuchtet – Morgensonne, super!

Im Osten braucht die Sonne noch ein Bisschen.

Eis am Haus – physikalische Studien an Vogeltränke und -bad.

Die Vogeltränke zeigt auch interessant, wie trockene Frostluft Wasser verdunsten lässt. Der Verkehrsbericht meldet gerade mancherorts dementsprechend Nebel.

Radelnde Beobachtungen von gestern:

Mühlenau Pinneberg – unsere Bachaktionstag-Kiese haben die Hochwässer gut überstanden. Der Abfluss zeigt Mittelwasser.

Teils sind Laichaktivitäten sichtbar – vermutlich von Meerforellen. Andere Kiese liegen tiefer, noch „unsichtbar“.

Gläsernes Eis auf Moorgraben. Grün – Entenflott ist bereits sonnenaktiv.

Luftiges Milch-Eis – LandArt.

Das sind Bedingungen, auf die wir gewartet haben. Bislang heftig durchfeuchteter, nasser bis überschwemmter Grund ist befahrbar. 5 Lkw Kies standen bereit, 3 sind bereits am Mühlenauufer, Bönningstedt, abgekippt. Montag geht`s los – 2 weitere Lkw kommen direkt ins Geschehen. – Bald mehr davon.

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Meerforellen, Reisende zwischen den aquatischen Welten, suchen zum Jahresende geeignete Laichplätze auf – aber wo gibt es die in unserer übernutzten Landschaft, in den nach wie vor meist hart unterhaltenen Fliessgewässern?!

In den teils ultratief gelegten, kanalartigen Betten kann vom aufmerksamen Auge mancherorts das große Potential der Moräne als Grundlage des Forellenbachs erkannt werden – Kiese, Gerölle, Steine.

Menge und Größenzusammensetzunmg wechselt teils kleinräumig.

Das Problem ist „nur“, dass unseren Gewässern keinerlei Entwicklungsmöglichkeit gegeben ist. Nach „Klauen der Steinfraktion“ besteht für Bäche und kleine Flüsse nicht die Möglichkeit, sich ihr Bett wie vor Urzeiten selbst zu bauen. Hinzu kommt, dass die vom Menschen geschaffene unnatürlichen Tieflage für den nicht unmittelbar Befassten unvorstellbare Erosionsmassen produziert, die wie ein Leichentuch alles Leben zudecken.

Was da als Waldreitweg unscheinbar daher zu kommen scheint, …

… produziert beim Gewässerqueren eine selbst angelegte Furt.

Fast kann man über den Daumen anhand des vorstehenden Fotos abschätzen, wie viel Sand hier in Bewegung gesetzt wurde – und weiter wird.

In Rippeln transportierte Sandmassen sind Richtung bachab die Folge. Neben dem ökologischen Schaden muss der Steuer- und Gebührenzahler das teure Ausbaggern anderswo bezahlen.

Gegen solch Treiben hilft das Bisschen verbliebene Möglichkeit zur Eigendynamik dem Bach herzlich wenig.

Natürlich gäbe und gibt es Abhilfe – und das hier gezeigte Beispiel (unsachgemäße !) Reiterei ist nur eins von vielen ähnlich wirkenden Beispielen. Einen Lebensraum zu zerstören ist leicht.

Gleichwohl versuchen die laichwilligen Forellen ihr Bestes zu leisten – angelaichte kleine, vom Fisch erzeugte Kiesbank. Bachauf die Laichgrube.

Gleich noch einmal – wer den Blick dafür entwickelt, erkennt die verzweifelten Versuche der Fische, Nachkommen zu erzeugen.

Das unscharfe Foto noch einmal für Nichtfachleute mit Kennzeichnen der Forellen-gemachten „Landschaft“ und Beschriftung.

Jegliche Anströmsituation von Kies und Geröll wird von den Laichern versucht zu nutzen – mit dem Ergebnis, dass wie an diesem Absturz Kies, Geröll und Eier weitgehend „hinüber“ sind.

Hier im Blog sind unter dem Begriff Restaurieren, Kies, Rauschen, Laichbetten und Ähnlichem eine Menge Verbesserungsbeispiele zu finden. Die 2017er sind auch beispielsweise mit Suchbegriffen wie Mühlenau, Bönningstedt, Pinneberg, Wildpark Eekholt zugänglich.

Und das Angebot wirkt.

Turbulenz ist wichtig – hier zu erkennen an der „turbulenten Baumkrone“.

Dasselbe nochmal – weil`s so schön ist.

Und so finden sich in dicker Kiespackung erfolgreichere Belege des Forellenlaichgeschäfts.

Jahresendspaziergänge bestätigen, dass es sich gelohnt hat, aktiv zu werden.

Und das soll 2018 so weiter gehen.

(Wer meint, dieser Beitrag wäre nicht winterlich genug, geniesst bestimmt dies.)

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Überbreit, die Ohlau bachauf der Brücke am Golfplatz.

Der Gewässergrund ist durch Sandablagerung und Sandtreiben vollkommen öde. Noch vor wenigen Jahren lagen hier Kiese und Gerölle frei, Meerneunaugen laichten unmittelbar im Bereich der Brücke.

Zusammen mit dem Gewässerpflegeverband Ohlau werden wir versuchen, wieder den natürlichen Steingrund des Moränenbachs herzustellen. Zum Einen wird das vom Verband durch Kieslenker bachab am linken Ufer erfolgen. Zum Anderen hat der Anglerverein Forelle e.V., Bad Bramstedt, mit „Hölzchen & Stöckchen“ Treibselsammler bachauf in der Innenkurve hergestellt. So soll der Sand durch Umlagern den Gleithang wieder aufbauen, der Bach durch Strömungskonzentration und Turbulenz dem Prallhang seinen Kiesgrund sowie die Fischunterstände entwickeln.

Ende Oktober waren die Treibselsammler schnell hergestellt. Kleines handicap: bei erhöhtem Wasserstand hätten sich an Stelle der Watstiefel Wathosen bewährt.

Nun, bei noch etwas höherer Wasserführung, also die Nachschau.

Blick bachauf – nur anhand der typischen Mikroturbulenzen sind drei der Sammler erkennbar.

Gute Einbindung ins Ufer. Wir sind gespannt, was uns später ein Besuch bei Niedrigwasserführung zeigen wird.

Wichtiger Anzeiger beim Restaurieren: „Das Brechen des Spiegels“ – gesunde Bäche und Flüsse fliessen turbulent.

Wir gehen zurück, blicken über zwei der Treibselsammler Richtung Brücke mit Messstation.

Zum Abschluss dieser Tour geht es weiter bachauf, Retentionsbecken im Raum Kaltenkirchen ansehen, die aufgrund neuer Bebauungspläne entstanden. Dazu demnächst mehr.

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Über das Restaurieren an der Osterau im Wildpark Eekholt mit Kies und Holz ist hier im Blog am 26. und 30. September sowie am 2. Oktober berichtet worden. Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler ist mir noch sehr gegenwärtig. Auch 2018 wird das Wassercamp der Unterelbeschulen hier aktiv sein. Neben Gewässeruntersuchungen wird weiteres Restaurieren auf dem Plan stehen. Zwischenzeitig habe ich bei höherer Wasserführung nachgesehen, wie die Lenkbuhnen und die Treibselsammler wirken – sehr gut und bei Hochwässern, wie geplant, frei überflossen. Eine gemeinsame Begehung mit zwei Gewässerpflegeverband-Vorsitzenden und der Umweltberaterin des Wildparks stand gestern auf meinem Reiseprogramm. Anschliessend ging es an die Ohlau – darüber wird in einem eigenen Beitrag informiert.

Die Anreise erfolgte durch spätherbstliche Agrarlandschaft. Im Radio kam gerade die Meldung zum beendeten Hamburger Winterdom „… Rückgang der Besucherzahlen … Von 31 Veranstaltungstagen waren 24 verregnet“. Sowas soll vorkommen gemäß der Wetterstatistik.

Dieser Mais ist immerhin geerntet – Anbau auf ungeeigneter Fläche, sollte Grünland sein. Falsche Subventionierung zerstört Grundkapital der Landschaft.

Reichlich Mais steht noch, gutes Versteck für überbordende Wildschweinpopulationen. (Bitte nicht betreten!)

Mein Exkursions-Wetterkonto bei St. Petrus steht noch auf sehr gut. So fahre ich wieder hinter der Wetterfront „on the sunny side of the street“.

Angekommen.

Da ist er, der Osterauwanderweg.

Die Restaurierung fand an dieser Strecke statt.

Startpunkt der Restaurierungen am Osterauwanderweg – die Lage der beiden Lenkbuhnen ist erkennbar. Das Hochwasser fliesst ungehindert über die Unterwasserstruktur hinweg.

Auch die Wirkung der Treibselsammler ist gut zu sehen – Mikroturbulenzen ohne Behinderung des Abflusses.

Ganz wesentlich ist die Einbindung ins Ufer, die bei Hochwasser sichtbar sein soll. An anderen Stellen ist das nicht wie hier der Fall, Informations- und Verbesserungsansatz für das Wassercamp 2018.

Neben anderen Stellen der Strecke steht am Ende des Osterauwanderwegs noch Arbeit mit Holz und Kies an.

Wegen Transportproblemen konnte hier eine prioritäre Lenkbuhne 2017 noch nicht eingebaut werden.

Blick von bachauf: Die noch ausstehende Lenkbuhne wird künftig die Strömung Richtung Brückendurchlass lenken (rot: heute, gelb: nach dem nächsten Wassercamp).

Bachab der Brücke, im Hirschgehege, wird der Wildpark selbst Restaurieren starten. Extremer Ufervertritt hat im Bachbett eine überbreite, Sandfang-ähnliche Wüstenei entstehen lassen. Kies, Holz und Erlen auch am rechten Ufer können helfen.

Die Beteiligten sind sich einig, dass diese sehr schön sichtbaren, gut wirkenden, beispielhaften Lebensraumverbesserungen mit Informationstafeln ausgestattet werden.

Auf geht`s zur Ohlau, Bad Bramstedt. Davon mehr in einem weiteren Beitrag.

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Die Kiesschüttungen der ländlichen Mühlenau haben inzwischen diverse Niedrig-, Mittel- und Hochwasserperioden erlebt. Mal sehen, was der Bach (und sein Fischbestand) aus dem Angebot gemacht hat.

Nach erhöhtem Abfluss fällt der Wasserstand gerade, hier am Zusammenfluss Mühlenau – Rugenwedelsau.

Gut hat die bekieste raue Rampe den Kies bei wechselnden Wasserständen bachab transportiert und „an den richtigen Stellen“ abgelegt.

Vortices – Turbulenz wechselt mit Ruhe, so sieht ein abwechslungsreicher Bachlebensraum von oben aus.

Und, tatsächlich, sie waren da. Meerforellen haben im Anstrom der entstandenen Rauschen ihre Eier in den Kies gegraben.

Auch Anlieger, Wasserverband und Wasserbehörde sind zufrieden. Solch instream-Restaurieren verbessert den Lebensraum und behindert den Abfluss nicht.

Man darf eben „viel Regen“ und (zeitweilig) nasses Gelände nicht verwechseln mit schlechtem Abfluss – hier fliesst das Gewässer reichlich tiefer, als die Pfütze auf dem Gelände steht.

Zum Glück ist heutzutage ja auch klar (oder nicht ?), dass man in Überschwemmungsgebieten zweckmäßiger Weise nicht baut.

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Es weihnachtet sehr, auch weiterhin werden gern Bücher verschenkt. Oft werde ich gefragt, warum ich „Lebendige Bäche und Flüsse – Praxistipps zur Gewässerunterhaltung und Revitalisierung von Tieflandgewässern“ nicht neu auflege. Immerhin stammt das Buch aus dem Jahr 2000.

Der kleine Bestseller – best practice für Fliessgewässer auf Moräne / in der Geest.

Die Antwort ist leider banal. Auch im Jahr 17 nach Inkrafttreten der Wasserrahmenrichtlinie herrscht in den meisten Gewässerstrecken harte Unterhaltung vor. Ein flächenhafter Blick auf Satellitenbilder im Internet enthüllt erschreckend, dass auch vom Thema Randstreifen, ganz zu schweigen von standortgerechtem Baumbewuchs der Ufer, gar Auwaldentwicklung so gut wie nichts zu sehen ist.

Warum also ein Buch neu auflegen, das langjährig bewährte „best practice“ nach wie vor für alle Interessierten anwendungsnah vermittelt?

Übrigens vermitteln mir Fachkollegen wie praktizierende Laien bis hin nach Bayern, Baden-Württemberg, auch Österreich und Schweiz, dass die im Buch für Tieflandgewässer aufgeführten Grundlagen, Probleme sowie Lösungsmöglichkeiten genau so für deren „Flachlandgewässer“ gelten. Ich leite daraus ab, ein „Flachlandgewässer“ anderswo ist wie ein Tieflandgewässer (der Geest), nur in einem höheren Stockwerk.

Manch einer mag meine Ansichten nicht teilen. Nun, vielleicht habe ich einen Knick in der Pupille (ganz sicher sogar, bei dem Alter – die Brille ist entsprechend vom Fachmann). – Der Blick ist also weiterhin scharf. Was ich so sehe, belegen die folgenden zwei Fotos – heutige Realität.

Sieht aus wie ein mal wieder unsinnig dicht an ein Gewässer geplanter Fuß- und Radweg in Vorbereitung. Ist es aber nicht.

Auch weiterhin werden Jahr für Jahr Bäche und kleine Flüsse streckenhaft von Uferböschung zu Uferböschung gemäht und gebaggert, quantitativ potentiell reiche Lebensräume entleert und „die Insassen“ auf Land getrocknet.

Ein Mäander, ein Mäander! – Das Leben endet auf der Uferböschung, zurück bleibt eine öde Wüstenei.

Beliebige Mengen gleichartiger Fotos von Strecken nahezu jeden Bachs, insbesondere in den quellnahen Bereichen (dort, wo die Spezialisten wohnen (würden)), könnten hier folgen. Das erspare ich mir und den Leserinnen und Lesern meines Blogs.

Wer die Sache positiv sehen möchte, sucht hier im Blog z.B. mit dem Stichwort „Restaurieren“ oder „Kies“, Holzinteressierte gehen in die Rubrik „Hölzchen und Stöckchen“. Es bleibt viel zu tun, es gibt viele Möglichkeiten für alle, die ihren Bach vor der Haustür verbessern möchten.

Sofern „Madsen und Tent (2000)“ noch nicht Lesestoff war: Das kann geändert werden. Wie oben gestartet – Weihnachten steht fast vor der Tür.

Bleibt für 2018 ff. zu hoffen, dass sich möglichst alle am Gewässer Werkelnden verpflichtet fühlen / werden, sich im Sinn von Fachlichkeit und Recht zu qualifizieren, z.B. hier – und diese Grundlagen ab sofort auch anzuwenden.

 

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