Regelhaft sehe ich den Sauerbek (der / die – wie`s beliebt – auch das Namensende findet sich unterschiedlich -bek, oder -beck) auf der Geest (ca. 3,5 km + 2,5 km Nebenbach = gut 6 km Bachlauf) und beim Wechsel in die Marsch (ca. 500 m), wo sich der Abfluss dem Bullenfluss zugesellt.
Dieser kleine Bach fällt häufig sommerlich trocken, gehört zu den Zehntausenden km (allein im flächenkleinen SH, in größeren Organisationseinheiten entsprechend mehr), die in unseren Bundesländern in Sachen Lebensraumverbesserung so gut wie unbeachtet bleiben – 80 % unserer Fliessstrecken (!).
Bei vielen Bäche, die in Teilen ihres Laufs imposante V-Täler schnitten, sind Letztere durch Nutzungsüberlegungen der Vergangenheit (häufig genug leider bleibend) in Teiche eingestaut worden. So ergeht es auch dem Sauerbek – heutzutage zunächst privat genutzter Karpfenteich, zum krönenden Abschluss am Geesthang Angelpuff.
Auf dem Wasser sind sie geschützt. Die Kanadagänse ruhen, (mindestens) ein Grauganspaar brütet wohl im Gelände ringsum, vielleicht auch Stockenten. – Gelegentlich sieht sich ein Kormoran nach Nahrung um.
Interessant anzusehen ist das Ausweichverhalten dieses Vogels auf dem zu schmalem Teich aufgestauten Bachtal. Er braucht zum Abflug ja allerhand wassernahe Meter, bis er abheben kann (und dort dann noch eine Schneise, in der Luft weiterzukommen). Im Foto schwimmt er gerade quer im oberen Teichbereich – keine Chance für Startanlauf. Am Ende angekommen, suchte er Rettung im Wegtauchen. – In Längsrichtung klappt der Abflug, man gerade über den Staudamm …

Vom Geesthang in die Marsch – aus dem professionell genutzten Teich stürzt der Sauerbek in eine kurze Fliessstrecke, quert einen landwirtschaftlichen Weg.

Jenseits des Rohrdurchlasses ist hier gut zu erkennen, wie Kies- und Geröll-reich die hiesige Moräne ist – Super-Bachgrund.
Nachdem die Regen der vergangenen Wochen abgeflossen sind, führt er zur Zeit wohl sein „Mittelwasser“.
Aber das ist sie durch die Teichnutzung ein wenig oberhalb ohnehin …

Der weitere Verlauf ist öde unterhalten, größere Steinfraktionen sind über die Zeit ausgebaggert, das Ufer oft beidseitig kahlgeräumt.

Immerhin zeigen noch feinere Kiesfraktionen, hier flächig (!), um welchen Gewässertyp es sich handelt.

Sogar der Bach-charakteristische Wasserstern ist gut vertreten. – Daneben allerdings, den aus fehlendem Halbschatten resultierenden Lichtüberschuss nutzend, dicke Blaualgenmatten.

Da fliesst er hin, Tideniedrigwasser, dem Bullenfluss entgegen. Den trifft er vor den Pappeln des Brunnenschutzgebiets.

Aber – oweh, oweh – spätestens hier hat harte Gewässerunterhaltung mit selbstproduziertem, bewegtem Erosionssand dem Lebensraum den Garaus gemacht.

Die Elbvertiefungen leisten ihren Beitrag – Absinken des Tnw, leichtes Steigen des Thw verschärfen die Tideströmung. Kein Halten der Ufer, Bäume nicht toleriert, scharfe Strömungsspuren weisen auf schneidendes Ultra-Geschehen im Tidegang hin.
So kann`s gehen, wenn der Mensch denkt … – im Kleinen wie im Großen.
Ganz gebe ich die Hoffnung ja nicht auf.
Im System der hiesigen Binnenelbe kommen und gehen mit der Tide sicherlich eine Menge Tiere verschiedener Arten. Wieso sollten da nicht – Neunaugen, Forellen, Kieslaicher aus der Karpfenfamilie – Interessenten an der verbliebenen winzigen Geeststrecke existieren?
Wenig ist besser als garnix.
Mal sehen, vielleicht sind ja mehr als ich an einem Experiment auch hier interessiert.










[…] beek) Wedel, Holm – wir leben hier an einer Sprachgrenze – war gelegentlich Thema oder kurz berührt in Beiträgen. Sein im Übergang von der Geest in die Marsch zu kastenartigem, strukturlosem Profil […]
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[…] Übergang des Sauerbeck von der Moräne der Geest in die Marsch erschien verbesserbar. So wurden im Frühjahr dieses Jahres der Wasserabsturz an einem Rohr ausgeglichen und ein paar […]
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