Der Bullenfluss ist ein Marschgraben, der zwischen heutigem und altem Elbdeich in Hetlinger und Haseldorfer Marsch über zwei Arme in die Hetlinger Binnenelbe mündet.
Zwischendrin nimmt er den kleinen Moränenbach Sauerbeck (in unterschiedlicher Schreibweise) auf.
Als spät Zugezogener vermute ich, dass der Name Bullenfluss etwas mit den Geschehnissen auf dem früheren Ochsenweg von Jütland bis zur Elbe zu tun hat. Die nicht weit entfernte Gemeinde Bullenkuhlen allerdings liefert für ihren Namen weitere Erklärungen.
Im Bereich Idenburg ist nicht nur ringsum landschaftlich und hinsichtlich saisonalem Wechsel der Vogelbesiedlung allerhand zu sehen. Auch der Bullenfluss stellt sich unterschiedlich dar.

Beeindruckt war ich bei näherem Hinsehen, dass auch solch gerade gebaggerter AbflussNutzgraben im Niedrigwasserbereich Windungen bis Mäander andeutet.
Hier zeigt sich der Vorteil des Marschbauern. – Es steht durch die Tide, so sie denn Süßwasser liefert wie in dieser Elbestrecke, auch in Trockenjahren reichlich Wasser zum Pflanzenwachstum zur Verfügung. Nicht zuletzt dies begründete in der Vergangenheit den Unterschied „reiche Marschbauern – arme Geest-Bauern“.

Aufwärts, Richtung altem Deich Hetlingen – Tidehochwasser. Linksseitig zeigt entwässertes Sediment, dass im vorigen Herbst die Gewässerunterhaltung per Bagger stattfand.

Tideniedrigwasser – es stellt sich die Frage, wieso maschinelle Gewässerunterhaltung durch Strukturnivellierung solch überbreites Profil herstellt.

Südwärts, die aktuelle Folgesituation zum Startfoto – Tideniedrigwasser, Sohlstruktur zerstört, im Zweifel Entnahme der gesamten Lebensgemeinschaft.
(Wie „Da ist / da war ja gar keine.“ …? – Kein Wunder ! ?)



Nachdem ich bei solchen „Instandhaltungsarbeiten“ in meiner Umgebung schon häufiger zugesehen habe, vermute ich, dass die Breite der Arbeit mit dem Bagger geschuldet ist und der Winkel der Böschung sich aus dem maschinellen Mähvorgang mit dem Balkenmäher begründet. Bei uns ist das alles Ein-Mann-Arbeit, ausgeführt von einem Landwirt mit Pflegevertrag, der das in seinen Zeitplan einschiebt.
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Ja, harte Gewässerunterhaltung zerstört weiter. – Wo im Zweifelsfall Mahd von Röhricht ausreichen würde, so erforderlich.
Der Maschinenführer wird nicht angehalten, auf seiner Fahrseite, wo er die Wirkung der Maschine gar nicht einsehen kann, „höher“ zu halten. Abstandsanzeiger an Geräten, die es geben soll, werden nicht eingesetzt.
Vorgeschriebene Vorgabe zur Aus- und Weiterbildung – seit 1977 (!) ff. ist das Wasserrecht auf Schonung, Verbesserung der Lebensräume ausgelegt -, Durchführung nur mit geschultem Personal wird nicht eingefordert.
Papier halt …
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Letzteres ist leider auch beim Baum- und Heckenschnitt bedauerlicher Fakt. Das macht der Bauhof mit Personal, das Maschinen führt und sonst nichts.
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Zu Letzterem (tatsächlich, immer wiederkehrend „das Letzte“!) hat sich bei mir eine ganze Menge Fotos angesammelt. Fast fürchte ich mich, die ins Netz zu stellen …
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water
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The tide(s) – ebb and flow
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