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Archive for 25. September 2019

Wenngleich Vogelarten- und -individuenzahlen mit kritischen Daten darauf hinweisen, dass wir an Schwachpunkten unseres Verhaltens mehr als dringend etwas zu ändern haben, bleiben die im Jahresgang wechselnden Aspekte der Natur gleichwohl faszinierend.

Ich radele wieder – hier in Schleswig-Holsteins Knicklandschaft auf der Geest.

Auch die Knicklandschaft, geschützt, erfordert tagtäglich ein offenes Auge. Ob nun Fehlverhalten beim Glyphosat-Einsatz (solcherlei Produkte sollten ohnehin vollständig aus dem Gebrauch genommen werden – Frau Klöckner, erwachen Sie!) oder „schlichte“ physische Knickvernichtung – Melden bei zuständigen Behörden statt Rumschnacken ist immer einen Versuch wert. Spätere Radtouren in „Melde-Gegenden“ zeigen mir auch ohne Antwort der Verwaltung, dass gehandelt wurde. Es grünt bzw. Knicks werden wieder hergestellt. Danke dafür!

Auf der Geest wurde mit spärlichem Ertrag die letzte Grasmahd durchgeführt.

Wohl letzte Kaventzmänner wurden in der Marsch gerollt. Der Grünlandertrag zeigte wieder einmal, wieso in früheren Zeiten die größten Bauernhöfe auf Marschland entstanden, während die Heidebauern darbten.

In der Marsch sind vor einigen Tagen die ersten hundert Nonnengänse angekommen – Elbe Fährmannssand bei Tidehochwasser.

Ebbe, fast Tideniedrigwasser – das Süßwasserwatt Fährmannssand leuchtet silbern im Gegenlicht.

Knöterich (hier einer der ungeliebten „Neuen“) liefert späte Nektar- und Pollenspende.

Schwäne ziehen zahlreich durch.

Und inzwischen hat die Zahl der Nonnengänse wohl die 4.000 überschritten.

Mal sehen, ob „die 14.000“ auch dieses Jahr wieder ankommen.

Die Carl Zeiss Vogelstation ist einen Besuch, mindestens das Vorbeiradeln wert. Dutzendweise halten sich zur Zeit die Silberreiher hinter den Nonnengansmengen auf.

Welch Chor singt da zwischen Marsch und Geest (?) – kein Baum in Sicht!

Einen prima Sonnenplatz haben sich die herbstlich anschwellenden Starenschwärme da gesucht. Was für ein Gesang!

Und dann geht`s los – der abendliche Tanz steht an, Sort Sol.

„Sort Sol“, Schwarze Sonne, nennen unsere dänischen Nachbarn das beeindruckende Geschehen. An der deutsch-dänischen Grenze, Tøndermarsch, sind weit mehr als 1 Mio Stare bei ihren Flugkünsten und, im wahrsten Sinn des Wortes „lebendigen“, -kunstwerken zu bestaunen.

Ein grüner Reiter hat sich die Fahrradtour nicht entgehen lassen.

Zu Hause angekommen queren ca. 50 Kraniche.

Wenn das kein Glück bedeutet ! ? !

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