Ostermontag haben wir einmal nachgesehen, wer jetzt in den neuen Kiesflächen der Mühlenau und an der Mündung Rugenwedelsau lebt.
In dieser Probe wimmelte es ordentlich. Bachflohkrebse zahlreich und in jeder Altersgruppe, von 2 mm bis an die 2 cm, wenige Wasserasseln, noch zwei erkennbar unterschiedliche Eintagsfliegenarten, Köcherfliegenlarven, eine Steinfliegenart und eine wurmartige Fliegenlarve.

Durch das Wachsen von Sumpfpflanzen im ehemaligen überbreiten Bett bestehen auch Stillwasserräume. Wir sehen auf dem Grund etwas Großes krabbeln.
Der Wasserskorpion ist schon etwas Besonderes, da kann man gern etwas drüber nachlesen.
Und dann war da noch etwas ganz Besonderes, Ergebnis unserer Bekiesung.
Am Ende der Entwicklung – über Monate, vielleicht vom November an bis jetzt, zweite Hälfte April, vom Ei bis zum kleinen Fisch. Der Dottersack ist aufgebraucht, die kleine Forelle wird Fressen lernen, ihre Schwimmblase füllen und ein Kleinversteck suchen.
Wir setzen alle Tiere schnell wieder zurück – im Anstrom eines Kies“hügels“, so dass auch die kleine Forelle Unterschlupf zwischen den Steinen findet.
Die Rugenwedelsau kommt vom Flughafen Hamburg, nimmt so allerlei Kunstprodukte des Menschen auf. Ihr begradigter Kanal liegt, ohne den standorttypischen Baumsaum, in voller Sonne – der Minimumfaktor Licht des quellnahen Bachlaufs ist ausgeschaltet und so können Nährstoffe vom schnellstmöglich Wachsenden genutzt werden. Die Wassertemperatur ist „Dank“ Besonnung unnatürlich hoch.

Driftende Algenpolster, Fadenalgenbewuchs auf dem Kies – Verstopfungsgefahr und hohe Sauerstoffzehrung für die Lückenräume.

Keine Bachflohkrebse – ging da irgendein -Schub durch? Zwei einsame Steinfliegenlarven neben Fadenalgenwatten.

Das kann ja nicht sein ! ? – Zweite Beprobung bringt Ähnliches, nur dass eine einsame grabende Eintagsfliegenlarve, „Maifliege“ (Ephemera), zu finden ist.
Mal nachfragen, ob hier im Norddeutschen Ländlichen jemand Bäche auf akut und chronisch toxische Wirkungen untersucht.
Der offenbar extreme Einfluss der Rugenwedelsau wirkt sich mindestens bis zum nächsten Kiesbett der Mühlenau aus – dasselbe, arme Beprobungsergebnis.
Wir sehen: Es bleibt viel zu tun.
[…] Ich meide Rodelberge und besuche eine seit 2017 nach und nach restaurierte Bachstrecke. Über die Lebensverbesserungen für Wirbellose und Fische hatte ich […]