Richtung wie gehabt – gen Osten, zurück mit Rückenwind.
Der Elbstrand Wittenbergen lockt.

Tief unten, radele ich vorbei an Menschenwerk (oben), vergänglich, am entbaumten Elbhang. (Der Berg rief „Ich komme.“) – Der Weg ist erstmal weg. Pflanzen-Pioniere erobern die Rutschung.
Die wahren Hüter sind natürlich die breit altersgestaffelten Bäume und Büsche mit ihrem ausgedehnten Wurzelwerk – mögen wir ihnen mehr Aufmerksamkeit widmen.

Wo ist der Strand geblieben, starkes Ufergefälle, nahe Niedrigwasser Schlickwatt mit Priel. Elbinsel gegenüber.
Wir werden das Gefühl nicht los, hier tut sich was Neues. Liegt das womöglich an der (schon ?!?) verbreiterten tiefen Schifffahrtsrinne, „Begegnungs-Box“ für Containerriesen?
Wir sehen „Schwermetalle an Füßen und Zehen“, erinnernd an den Titel des nun 45 Jahre alten Buchs von Förstner und Müller. Auch hier und anderswo. – Das brachte damals die Sondermüllforschung und -reglementierung in Gang. Fast scheint es, wir wären wieder auf dem Niveau des „Spurenelement“-Wegdiskutieren angekommen. Vielleicht sollte Hamburg in Wittenbergen Kurtaxe nehmen, wegen Fangopackung und so.
Zum Glück – es machte keinen Sinn, gegen den Ostwind anzuschreien – kommen die Erwachsenen „oben“ endlich auf die Idee, die Kinder da wegzurufen.

Schlick teils bis hoch zur Tidehochwassergrenze auf dem Untergrund. Ist das ein Geheimplan zur Ansiedlung des Schierlingswasserfenchels?

Vor dem Endspurt rufe ich von hoher Warte den beiden Blondinen (bedauernswert, die müssen per Auto im Stau nach Hause) tief drunten zu, dass der Otto-Schokoll-Höhenweg immerhin von der Landesgrenze bis zur Straße Am Leuchtturm begeh- und -radelbar ist.
Wie im zweiten Foto zu Anfang gezeigt, ist der Weg weiter östlich gesperrt. Der Aussichtswahn („Tragt die Alpen ab, wir wollen das Mittelmeer sehen!“) mit Abholzen des gelegentlich durch Hangdruckwasser instabil beweglichen Steilhangs hat seine Konsequenzen gezeigt.

In Wedel erreichen Ostermarschierer, die gleichzeitig auf nötiges Handeln angesichts Klimawandel hinweisen, ihre Verpflegungsstation.
Es folgte der Abend. Egal, Klima oder was – es muss brennen. Es stinkt.















Meine Eltern hatten früher auch ein Osterferuer – abgebrannt wurde der Beschnitt der eigenen Streubobstwiese (ca. 35 Kisch- und Apfelbäume). Inzwischen werden es nur noch „Traditionsosterfeuer“ von Vereinen und Feuerwehren genehmigt, mit Bierbude und so weiter. Der Beschnitt der ökologisch vertwollen Wiesen muss mit dem Hänger durch die ganze Stadt gekarrt werden. Die nachfolgende Generation hat für die zeitintensiven Arbeiten keine Zeit mehr, das Ende der Wiese in dieser Form wird kommen – das kann nicht der Sinn dahinter sein.
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Hier leiden Wiesen und Weiden – daher oft genug gar nicht mehr erkennbar – unter Umbruch zu Acker. (Ein Zeitgeschenk an die Landwirtschaft, einwöchige Ausnahme vom da bereits wirksamen Umbruchverbot, zeigte die „schlagkräftige Landwirtschaft“ – es wurde bis an Naturschutzgebiete neu umgebrochen, was das Zeug hielt. Auch wir kannten zunächst die Hintergründe nicht. Es war eigentlich nicht vorstellbar – so kann man sich irren.)
Wo noch Grünland erhalten ist, wird das zunehmend (wieder) beweidet – es sei denn, es handelt sich um hochgedüngte Vielfachschnittflächen für Silage.
Unser gutes Steuergeld für die Landwirtschaft benötigt nach wie vor eine „soziale Randdefinition“.
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Ich sehe das nicht nur schwarz oder weiß, wenn man andernorts Ackerland mit Straßen und Gewerbegebieten zupflastert und an anderen Stellen Naturschutzgebiete und Ausgleichflächen schafft, dann muss das verbliebene Ackerland natürlich auch intensiver genutzt werden. Der Bedarf sinkt ja nicht. Ein Problem ist auch, viele verbliebene Wiesen sind zu klein um in der heutigen Landwirtschaft noch gewinnbringend genutzt zu werden, auch die ökologische Landwirtschaft will Geld verdienen. Auf den Kotten meiner Eltern passen 4-5 Kühe. Zum Mähen eignet sich die Wiese aufgrund des Baumbestandes nicht. Da stehen sich verschiedenste Interessen im Weg…
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