Auf kleiner Rundreise westlich Hamburgs – da kann man was erleben.

Wohin man guckt, Herbstliches. Gleichwohl werden Temperaturrekorde geknackt, wie seit Tagen werden an die 30 Grad C erreicht.

Igitt, die Idylle trügt! Es stinkt bestialisch, schräg links von mir lodern bis halbe Baumhöhe rote Flammen.
Jetzt bloß nicht weiter fotografieren – Luft anhalten und vorbeiradeln!
Information „Im Wald brennt es – da wird doch keiner bei dieser Trockenheit etwas abfackeln?!“ an eine Firma am Wegesrand gegeben – zu Hause zur Sicherheit noch die 112 gewählt. Es kam zum Einsatz, nicht nur die Feuerwehr, auch die Polizei war vor Ort.

Man glaubt es nicht! Wasserverschwendung mit unangepasster Technik und Beregnung zur heissesten Mittagszeit! Wird dafür wenigstens, messend, eine Abgabe fällig?!

Schliesslich sind die umgebenden Bachoberläufe durch verschiedenerlei Ursachen seit Monaten trocken!
Was dieses Gewurschtel am Ende dieses Blog-Beitrages soll?
Ganz einfach: Aus derselben Berufsgruppe, die so mit Wasser umgeht, kommt immerhin mindestens einer, der wie vorn gezeigt mit Feuer umgeht, wie der Feuerwehrbericht belegt, Einsatz Nr. 281 vom 14.09.2016.
Die Polizei erkundigte sich noch telefonisch bei mir, ob ich beim Passieren der Örtlichkeit Schäden an Lunge, Augen oder sonstige gesundheitliche Auffälligkeiten davon getragen hätte. Danke der Nachfrage, das Luft anhalten und schnelle Durchradeln hat`s – jedenfalls für mich – gut ausgehen lassen.





Es erstaunt mich immer wieder wie sorglos mit Feuer und Wasser umgegangen wird. Mir scheint, dass hier oft viel Egoismus dahinter steckt. Man soll mir nicht weis machen, dass die Landwirte im Allgemeinen Naturfreunde sind – es gibt einige, aber sie sind dünn gesät. Schliesslich zählt allein der Profit – wie fast überall. Leider!
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Ja, liebe Heidi, man wundert sich.
Übrigens hat – der deutsche Föderalismus lebe hoch! – das Bundesland Schleswig-Holstein, waldärmstes unter den Bundesländern, (noch immer!) ein „Lex Baumschulensis“ (oder wie immer der Lateiner sagen würde). Das ermöglicht das Verbrennen gewerblicher Abfälle in der Landschaft!
Zwar sind die Randbedingungen so beschrieben, dass es eigentlich zu keinem Verbrennen kommen dürfte … – Politik hat sich die Weste mal wieder weiss geschrieben. Aber – siehe Praxis, siehe Blog-Beitrag.
Es kümmert offenbar niemanden, dass dieses inzwischen 26 Jahre alte Gesetz eigentlich schon im Jahr seiner Entstehung aus der Zeit gefallen schien.
Diese „Landesverordnung über die Entsorgung von pflanzlichen Abfällen
außerhalb von Abfallentsorgungsanlagen, vom 1. Juni 1990“ hält eine unsägliche Praxis am Leben: Großflächig produzieren Baumschulen alle möglichen Bäume. Wenn die groß sind – und dann womöglich unverkäuflich -, werden sie ausgerissen. [Klar: Es geht um Hektar! Damit geht es um Tausende m³ Abfall ! ! !]
Der ordentliche Baumschulbesitzer holt sich heutzutage einen Schredder oder anderes, geeignetes Gerät, schreddert die mit viel Dünger- und Pestizideinsatz hochgebrachten Bäume, kompostiert sie und reichert ausge-power-te Böden damit organisch an. Anders die Nutzer der schleswig-holsteinischen „Lex Baumschulensis“: sie verbrennen [ist das nicht wie Lebensmittelvernichtung, sind nicht Bäume ÜberLebensmittel?!].
Die Praxis aus der Verordnung steht damit in ihrer Perversion analog zu so etwas wie dem heutigen unsinnig subventionierten Ferntransport von Gülle auf Ackerflächen und / oder dem Ferntransport von Mais zu Biogasanlagen. – Das Wort „Nachhaltigkeit“, meinetwegen auch „Wirtschaftlichkeit“ scheint unserer Gesellschaft in seiner Bedeutung unbekannt. – Jammere mal keiner über Brüssel! Der hier geschilderte Nonsens ist hausgemacht! Die meisten Gesetze produzieren unsere auf Brüssel verweisenden Politiker angesichts der Zahl der Bundesländer und unserem gloriosen Föderalismus selbst.
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