Freie Zeit in Korbach kann man nutzen, um im intensiv genutzten Agrarumfeld Reste früherer Landschaftsvielfalt zu suchen. Im Tal der Marbeck ist davon etwas zu finden.

Blick vom Stadtrand auf den Eisenberg (der „Goldberg“ – mal sehen, wann ihn der nächste Investor abtragen möchte). Immerhin gibt es in übernutzter Landschaft mal wieder Ackerun(hallo: „Wild-„)kräuter zu sehen. Dieser bunte Eindruck war durch einseitige Subventions-Definition allzu selten geworden.
Das ist optimales Wetter für die Schnecken-Olympiade.

„Ich kriege Dich noch spielend!“ – Die zweite im Weinbergschnecken-Marathon gibt die Hoffnung nicht auf.

Die Marbeck, ohne Baumsaum noch an dieser Stelle, ist fast sommertrocken und völlig zugewachsen. Im Hintergrund die Heidehöhen, durch Viehbesatz frei gehalten.

Und statt in in die Aue einzubinden, um das Wasser zu halten, zieht er direkt zur Marbeck – Lehmlieferant und Umweltzerstörer. – Liebe Leute, nix gelernt?!

Und während ich noch über flächenhaft provozierte Erosion nachdenke (wann wird für Maisanbau mit seinen halbjährig frei liegenden Böden endlich Untersaat gefordert!?) …
Da ich mich – nun mit Schirm – gezielt Richtung Korbach zurück bewege, wird die Hose „nur“ von hinten klitschnass. Das Ganze sehe ich als kleine Vorübung für die Wanderungen im Nationalpark Kellerwald – davon später mehr.

Schnell bilden sich erste Lehmbäche, die ihre gewässerschädliche Fracht hangab transportieren – über die unsägliche Wirkung des undurchdachten Grabens wurde ja bereits berichtet.














Mais ist in unserem Klima eine problematische Kultur, weil sie dann, wenn die Sommergewitter einsetzen, den Boden noch nicht bedeckt; somit verschlemmt die Erde oder sie wird weggeschwemmt. Nach der Ernte ist es zu spät für eine Zwischenkultur; der Boden bleibt monatelang unbedeckt, Nährstoffe werden ausgewaschen. Einsaat in bestehende Pflanzenbestände wie Wiese ist zwar bodenschonend, erfordert aber den Einsatz von Un-(Entschuldigung Wild-)krautregulierungsmitteln wie Glyphosat, da der Mais im Jugendstadium wenig konkurrenzfähig ist.
Das Wiesenfutter ist für das Rindvieh zudem vielseitiger und gesünder und Wiesen mit Klee brauchen kaum Kunstdünger. Ein ökologischer Blödsinn ist der Maisanbau für die Produktion von Biogas. Wenn bei uns in günstigen Lagen Polenta- oder Pop-Corn-Mais angebaut wird, sind meine Einwände kleiner, da der Mais direkt der menschlichen Ernährung dient, der riesige Energieverlust über die Tiere fällt weg. Nun ja, bei uns nimmt die Maisfläche laufend zu: Mais für’s Vieh!
Ich habe auch ein paar Zucker-Maispflanzen im Garten, dieses Jahr in Mischkultur mit Edelwicken. In „Entwicklungsländern“ wurde (wird?) Mais zusammen mit Bohnen angebaut. Die Bohnen machen aus unbegrenzt vorhandenem Luft-Stickstoff Dünger, der auch den Mais ernährt.
Grüsse aus der Schweiz
Heidi
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